Die Nutzungsänderungen für den Balkon im Wandel der Zeit
Wussten Sie, dass Balkone einmal einen völlig anderen Nutzungshintergrund hatten? Noch um die Jahrhundertwende von 19. zum 20. Jahrhunderts und viele Jahrzehnte danach wurden Balkone zur Lagerung von Brennholz und Kohle genutzt. Wie gering geschätzt Balkone über Jahrzehnte waren, zeigen auch schmale Freisitze aus den 1950ern, 60ern oder 70ern. Nicht selten bedeutet das heute für den Hausbesitzer eine anstehende Vergrößerung des Balkons.
Der Balkon gehört heute zum aktiven Wohn- und Lebensraum
Denn heute ist der Balkon ein wichtiger Bereich des Wohnraums geworden. Insbesondere der Trend, möglichst naturverbunden zu sein, hat das Interesse am Balkon nachhaltig gefördert. So ist es schon lange keine Seltenheit mehr, wenn Menschen auch im Winter auf dem Balkon grillen oder dort sitzen. Vielleicht waren es ja Raucher, die durch das Rauchen auf dem Balkon die zündende Idee hatten.
Aufgrund der exponierten Lage jeder Witterung ausgesetzt
Trotzdem darf nicht vergessen werden, was der Winter mit sich bringt. Nämlich kalte Temperaturen, auch in Form von Frost. Dazu noch Schnee, Eis und andere Widrigkeiten. Viele Menschen betreiben auf Ihrem Balkon einen kleinen Garten oder nutzen zumindest Pflanzen als Balkonsichtschutz. Aufgrund der besonderen Lage des Balkons an der Fassade wirken Kälte, Frost, Eis und Schnee hier besonders massiv.
Die erste Priorität gehört den Balkonpflanzen
Das wiederum führt dazu, dass Sie vor allem die Pflanzen auf Ihrem Balkon winterfest machen müssen. Das gilt auch für winterfeste und immergrüne Balkonpflanzen. Jedoch müssen Sie bei den Pflanzen auf Ihrem Balkon mehrere Unterscheidungen machen:
- winterfeste Pflanzen
- nicht winterfeste Pflanzen (tropisch oder exotisch)
- einjährige Pflanzen
- mehrjährige Pflanzen
Unterscheidung nach Eigenschaften der Pflanzen
Zunächst sollten Sie sich um die grundsätzlich nur einjährigen Pflanzen kümmern. Diese werden nach ihrer Zeit auf dem Balkon kompostiert oder über die entsprechende Mülltonne entsorgt. Doch zuvor sollten Sie unbedingt prüfen, ob nicht noch Samen vorhanden sind, die Sie für die nächste Balkonsaison verwenden könnten.
Nicht winterfeste Pflanzen einwintern
Nicht winterfeste, mehrjährige Pflanzen müssen nun eingewintert werden. Vorzugsweise handelt es sich um einen kühlen, aber frostfreien Raum, der noch dazu dunkel ist. Die Temperaturen sollten, je nach pflanzen, zwischen 5 und 15 Grad liegen. Jedoch gilt hier die Faustregel „je wärmer der Raum zum Überwintern, desto heller muss dieser sein“.
Einige angeblich einjährige Pflanzen sind mehrjährig
Übrigens gibt es Pflanzen, die immer wieder als einjährig bezeichnet werden, aber dennoch mehrjährig sind. Dazu zählen einige Tomatensorten, bei den Balkonblumen sind es die Geranien. Diese können Sie ebenfalls einwintern. Stecklinge können Sie ebenso von den alten Pflanzen nehmen und einwintern.
Winterharte, mehrjährige Pflanzen benötigen besonderen Schutz
Winterfeste, mehrjährige Pflanzen sind zwar grundsätzlich winterhart, aber darf nicht vergessen werden, dass der Platz im Blumentopf oder Pflanzkübel nicht dem natürlichen Habitat entspricht. Von außen können Kälte und Frost an das Wuzelwerk gelangen, weil die wenige Erde kaum Dämmung bietet. Außerdem benötigen immergrüne, winterharte Pflanzen sogar zusätzlichen Schutz, da ansonsten zu viel Wasser verdunstet.
Balkonpflanzen effizient dämmen
Kokosmatten, mit Lauf gefüllte Jutesäcke usw. sind am besten zum Wärmedämmen geeignet. Zudem sollten Töpfe auf eine dämmende Unterlage gestellt werden, da ansonsten über den Balkonboden Kälte und Frost aufsteigen. Würden sie nun die Pflanze gießen, müsste sie mit Staunässe kämpfen, die das Aus für viele Pflanzen bedeutet.
Beachten Sie die Besonderheiten Ihrer Balkonpflanzen
Manche Pflanzen wie Rosen müssen Sie auch an den Trieben schützen. Achten Sie auf die Unterscheidung heller, dunkler, transparenter oder nicht lichtdurchlässiger Dämmmaterialien. Denn je nach Eigenschaft kann sich das bei immergrünen Balkonpflanzen negativ auf die Fotosynthese auswirken.
Auch Pflanzgefäße winterfest machen
Nach den Pflanzen geht das winterfest machen aber noch weiter. Pflanzgefäße aus Ton oder Terrakotta müssen ebenfalls frostsicher platziert oder geschützt werden. Vielleicht haben Sie ja schon einmal einen Tonpflanztopf, der im Winter ungeschützt draußen stand, genauer betrachtet. Sie können um das Gefäß herum zahlreiche feine Tonsplitter finden. Ton und Terrakotta speichern Feuchtigkeit. Gefriert diese, sprengt es das Material.
Balkonmöbel im Winter
Balkonmöbel können Sie dann ebenfalls noch schützen. Der Fachhandel bietet Versiegelungen und andere Produkte an. Gerade bei Holzmöbeln kann es sinnvoll sein, diese auch gegen Regen und Schnee zu schützen oder gleich im Keller einzuwintern.
Verhindern Sie Staunässe auf dem winterlichen Balkon
Nun geht es an das eigentliche winterfeste Präparieren des Balkons an sich. Achten Sie darauf, dass Regenrinnen frei vom Herbstlaub und anderen Verstopfungen sind. Auch die Balkonentwässerung sollte gewährleistet werden. Fasselbe gilt für Gegenstände, die wie ein Hindernis für abfließendes Wasser platziert sind. Denn dann muss sich das Wasser stauen und kann bei Frost gefrieren. Unterschiedliche Frostschäden wären die Folge.