Kostenbeispiel: Bankschließfach
Beispielsituation:
- Schließfach Größe M, 24 cm Fachhöhe
- Miete je nach cm Fachhöhe
- Versicherungsschutz je nach cm Fachhöhe
- Volksbank Köln
- kein Kunde der Bank, darum Zusatzgebühr
Posten | Preis |
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Jahresmiete | 144 EUR |
Zusatzgebühr | 20 EUR |
Gesamtkosten/Jahr | 164 EUR |
Versicherungsschutz | 12.000 EUR |
Kostenbestandteile
- Jährlicher Mietpreis
- Versicherung
Jährlicher Mietpreis
Ein Bankschließfach ist eine gute Möglichkeit, Wertsachen sicherer als zu Hause und vor Diebstahl und Einbrüchen geschützt aufzubewahren, Nahezu alle Banken bieten Schließfächer als Serviceleistung an, die Kosten (jährliche Mietkosten) für das Schließfach und die Bedingungen sind aber von Bank zu Bank häufig deutlich unterschiedlich. Dazu kommen Unterschiede je nach Größe des Schließfachs.
Mietkosten für mittelgroße Schließfächer. Nach einer Untersuchung von Stiftung Warentest bewegten sich die jährlichen Kosten für ein mittelgroßes Schließfach je nach Bank zwischen 40 und 200 EUR. Ein mittelgroßes Schließfach ist im Allgemeinen groß genug um einen dickeren Aktenordner darin aufzubewahren. Auch für kleinere Mengen Edelmetalle (z. B. Goldbarren)
Durchschnittlich lagen die jährlichen Kosten im Bereich von 80 EUR bis 100 EUR.
Einige Banken, wie etwa die Commerzbank, die Deutsche Bank und einige Volksbanken vermieten Schließfächer grundsätzlich nur an eigene Kunden (die zumindest ein Girokonto bei der jeweiligen Bank haben), bei anderen Banken gibt es eine lange Warteliste wegen der hohen Nachfrage oder es werden von Nicht-Kunden höhere jährliche Mietkosten verlangt als von den Kunden des eigenen Hauses.
Höhere Mietkosten für größere Schließfächer. Wer ein größeres Bankschließfach benötigt, etwa weil die Aufbewahrung einer größeren Menge an Wertgegenständen nötig ist, muss gewöhnlich mit höheren Kosten rechnen. Bei den meisten Banken richten sich die Gebühren auch nach der Größe des benötigten Schließfachs.
Vollmacht gilt nicht automatisch. Wer einer Person seines Vertrauens eine Kontovollmacht erteilt, erteilt damit nicht automatisch auch eine Vollmacht für das Schließfach. Dass muss bei den meisten Banken separat durch eine eigene Vollmacht geregelt werden.
Versicherung
Bei der Anmietung eines Schließfachs sollte man immer genau prüfen, welcher Versicherungsschutz für den Inhalt bei der Aufbewahrung besteht (Verlust, Beschädigung der hinterlegten Gegenstände).
Versicherte Werte prüfen. Bei einigen Banken ist im Schließfach hinterlegtes Bargeld gar nicht versichert oder nur unter ganz bestimmten Bedingungen.
Versicherungssumme prüfen. Bei vielen Banken ist zwar eine Versicherung eingeschlossen, die maximale Versicherungssumme ist aber häufig nicht besonders hoch. Im Extremfall ist dann der Wert eine Erbstücks oder im Schließfach hinterlegter Aktien deutlich höher als das, was die eingeschlossene Versicherung im Schadensfall bezahlen würde. Die Höchstsumme liegt bei manchen Banken lediglich bei 5.000 EUR, bei anderen bei über 25.000 EUR – die Unterschiede sind im Einzelfall also gravierend.
Versicherte Risiken prüfen. Die eingeschlossene Versicherung gilt häufig nicht für jede Art von Schadensfall, gravierende Mängel gibt es häufig bei sogenannten Elementarschäden (Wasserschaden, Hochwasser, etc.). Bei einer Beschädigung des Wertgegenstands durch solche Ursachen ist man bei manchen Banken überhaupt nicht, bei vielen anderen nur sehr mangelhaft geschützt.
Man sollte also nach Möglichkeit auch die Versicherungspolice der mit angebotenen Versicherung genau prüfen und sich auch die versicherten Risiken und die Versicherungsbedingungen genau ansehen.
Höheren Versicherungsschutz vereinbaren. Bei manchen Banken ist es möglich, eine höhere Versicherungssumme oder zusätzlichen Versicherungsschutz zu vereinbaren. Dafür werden gewöhnlich Zusatzgebühren in Rechnung gestellt, sie variieren je nach Bank und benötigter zusätzlicher Versicherungsleistung sehr stark.
Versicherung des Schließfachs über die Hausratversicherung. Manche Versicherungsgesellschaften bieten eine kostenpflichtige Erweiterung der eigenen Hausrat-Versicherung an, um auch angemietete Bankschließfächer in die Police mit einzubeziehen. Das kann eine Möglichkeit sein, um relativ kostengünstig einen eher mangelhaften Versicherungsschutz der Bank im eigenen Ermessen auszugleichen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Sparkasse Köln-Bonn
- benötigte Größe: 20 – 25 l
- ausstattungsabhängige Kosten von 195 – 315 EUR
- Kunde ohne Girokonto
- Schlüsselverlust: Kosten von 386,75 EUR
Posten | Preis |
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Jahresmiete | 275 EUR |
Zusatzkosten | 0 EUR |
Gesamtkosten | 275 EUR |
Versicherungsschutz | max. 10.250 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Bankschließfächer nicht als „Geldversteck“ benutzen
- Möglichkeit zur Aufbewahrung zu Hause prüfen
Bankschließfächer nicht als „Geldversteck“ benutzen
Bankschließfächer lassen sich nicht anonym eröffnen – bei der Anmietung muss immer der Personalausweis vorgelegt werden. Sozialamt und Finanzamt fragen üblicherweise auch automatisch nach, ob bei der Bank, bei der man ein Girokonto hat, auch ein Schließfach angemietet wurde, im Zweifelsfall kann diese Anfrage auch an alle Banken gestellt werden oder der Inhalt eines Schließfachs vom Finanzamt geprüft werden. Bei einem Todesfall erfolgt automatisch eine Meldung an das Finanzamt, dass der Verstorbene ein Schließfach besaß.
Wer also Geld vor dem Finanzamt, dem Sozialamt oder dem Pflegeheim „verstecken“ will, hat mit einem Bankschließfach schlechte Karten und riskiert für das Verschweigen der Bargeldsumme häufig empfindliche Strafen oder noch schlimmere Rechtsfolgen.
Möglichkeiten zur Aufbewahrung zu Hause prüfen
Rechnet man die jährlichen Mietkosten auf einige Jahre hoch, kommt man auf Beträge, für die man schon einen sehr stabilen Safe oder Tresor für zu Hause bekommt, bei dem der Inhalt auch in angemessener Höhe versichert werden kann.
Auch die Aufbewahrung einer größeren Menge an Wertgegenstände ist damit häufig möglich, zudem lassen sich auch alle die Dinge im Tresor zu verwahren, die vor Feuer oder Wassereinbruch geschützt werden sollen. Anders als beim Bankschließfach fallen nach der Anschaffung keine laufenden Mietkosten an. Zudem hat man beim eigenen Tresor jederzeit Zugriff auf die Wertgegenstände, während man bei Banken nur während der Öffnungszeit an den Inhalt seines Schließfachs kommt.
Mehr zum Thema „Tresore für zuhause“ finden Sie in unserem Artikel Tresore für zuhause und in unserem Artikel Tresor versichern.
FAQ
Welche Kosten verursacht ein Bankschließfach?
In unserem Beispiel fallen für das Schließfach Größe M jährliche Kosten von 164 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall aber je nach Bank stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Kosten für die Miete und Zusatzgebühren (Fremdkunde, höhere Versicherung). Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten senken und unnötige Kosten vermeiden?
Eine zusätzliche Versicherung der Schließfach-Inhalts ist oft auch über die eigene Hausratversicherung möglich. Die Anschaffung eines eigenen Tresors oder Safes mit entsprechend hoher Versicherbarkeit verursacht keine jährlichen Mietkosten und ist häufig finanziell vorteilhafter. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.