Welche Baustoffe verursachen Baufeuchtigkeit?
Schon im Rohbau gibt es viele Baustoffe, die durch Verdunstung zu Feuchtigkeit führen. Sowohl der Fußboden als auch das Mauerwerk tragen zur Feuchtigkeit bei, die sich in der Praxis oft durch Pfützen im Gebäude bemerkbar macht. Im Rohbau sind folgende Baustoffe die Verursacher:
- Betonelemente
- Estrich
- Mörtel
- Gegebenenfalls Holz (Balken, Dach)
Auch in folgenden Bauphasen entstehen weitere Quellen für Baufeuchte:
- Farbe
- Putz
- Regen- und Schneeeintrag
Welche bauphysikalischen Vorgänge verursachen Baufeuchtigkeit?
Folgende bauphysikalischen und thermischen Feuchtequellen können unterschieden werden:
Diffusion
Im Inneren eines Gebäudes besteht die physikalische Tendenz, unterschiedlicher Druckverhältnisse auszugleichen. Dabei wird Feuchtigkeit von außen nach innen transportiert. Dampfbremsen und Dampfsperren sollen diesen Effekt verhindern.
Flankendiffusion
Dringt an Anschlüssen zwischen Bauteilen Feuchtigkeit in die Dämmung ein, spricht man von Flankendiffusion. Sie kann durch fachgerechte Entkopplung und Dämmung vermieden werden.
Konvektion
Die Konvektion ist die Folge eines konstruktiven Fehlers. Erwärmte Innenluft gelangt an ein kühleres Außenbauteil und kondensiert dort.
Wie kann Baufeuchtigkeit bekämpft und reduziert werden?
Die wirksamste Maßnahme gegenFeuchtigkeit im Neubau ist der Faktor Zeit. Mit Bautrocknern kann der Trocknungsprozess beschleunigt werden. Allerdings gibt es physikalische Grenzen, da wasserhaltige Baustoffe eine Mindestzeit zum Abbinden benötigen. Die Auswahl der Baustoffe kann Einfluss durch deren Wasserbedarf beeinflusst werden. Große Fliesen und Platten haben weniger Fugen, durch die Wasser verdunsten kann. Der Trocknungsprozess beim Abbinden dauert entsprechend länger. Dünnbettmörtel und Trockenestriche haben einen geringeren Wassergehalt als konventionelle Varianten.
Welche Folgen kann Baufeuchtigkeit haben?
Wenn Feuchtigkeit in Bodenbelägen, Fugen oder Wandverkleidungen eingeschlossen ist, können neben Schimmel auch folgende Probleme auftreten:
Hausschwamm
Er kann überall entstehen, wo Holz verbaut wurde. Typischerweise tritt er im Dachstuhl und an Deckenbalken auf. Ein festgestellter Befall ist gefährlich und meldepflichtig.
Salzausblühungen
Bei allen Verdunstungsprozessen sind mehrere Salzquellen möglich. Es kann aus dem Baustoff stammen und aus dem Boden oder aus der Luft eingetragen werden. Eine Austrocknung der betroffenen Bauteile wie Mauerwerk ist meist unumgänglich.
Mit welchen Methoden wird Baufeuchtigkeit gemessen?
Probenahme und Analyse sind zerstörende Verfahren. Der Feuchtegehalt kann zerstörungsfrei mit Sonden bestimmt werden. Die Feuchtigkeitstabelle in Digits ist wie folgt skaliert:
- Messwert bis 40 entspricht trockenem Baustoff
- Messwert zwischen 40 und 80 beschreibt die mäßig feuchte Ausgleichsfeuchte
- Messwert ab 80 ist für den Beginn der nächsten Bauphase zu hoch