Warum das Baumhaus auch ohne Baum so genannt wird
Nicht auf jedem Grundstück stehen die Bäume dort, wo sie sich zur Konstruktion und Befestigung eines Baumhauses anbieten. Als Alternative kann ein Baumhaus im Garten auch frei stehend aufgebaut werden. Konstruktionstechnisch wird der nicht vorhandene Baumstamm durch einen Balkenunterbau ersetzt. Dieses Baumhaus auf Stelzen wird aus mehreren Gründen auch als Baumhaus bezeichnet:
- Der schlanke Unterbau mit dem aufgesetzten Haus ähnelt einem Stamm mit Krone
- Zwischen Bäumen platziert schmiegt sich das Haus an die bewaldete Optik an
- Querbefestigungen mit Balken, Drähten oder Seilen an Nachbarbäume sind möglich
Baurechtliche Situation
Ähnlich wie bei „echten“ Baumhäusern hängt die Verpflichtung zur Baugenehmigung von mehrere Faktoren ab. Speziell beim Aufbauen eines Stelzenhauses kommt die Art und Verankerung am Boden als entscheidendes Merkmal dazu.
Während einfach „hingestellte“ Spielhäuser meist als temporäre Bauten oder Türme bewertet werden, sind sie meist genehmigungsfrei. Bei jeglichem Eingriff in den Boden wie dem Eingraben und Versenken von Stützpfeilern oder dem Verlegen und Versiegeln mit einem Fundament ist eine Baugenehmigung für das Stelzenhaus oft obligatorisch.
Konstruktionsspezifische Eigenschaften des baumlosen Baumhauses
Folgende bautechnischen Eigenheiten unterscheidet das herkömmliche Baumhaus von einem frei stehenden Stelzenhaus:
- Die Stützlast wirkt auf den Boden, der entsprechend befestigt sein muss
- Seitliche Schub- und Zugkräfte müssen durch die Unterkonstruktion aufgefangen werden
- Der Boden kann witterungsabhängig starken Stabilitätsschwankungen unterliegen
- Je höher der Schwerpunkt, desto windanfälliger wird die Konstruktion
- Die Sichtbarkeit wird in winterlichen Zeiten durch umgebende Laubbäume erhöht