Holzfenster wie Möbelstücke
Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass Holzfenster ähnlich empfindlich sind wie Möbelstücke. Dem muss man auch während der Bauphase Rechnung tragen. Die Holzfenster können durch die vielfältigen Arbeiten auf der Baustelle, wie das Verputzen oder auch schmutzintensive Montagearbeiten im Inneren schnell Schaden nehmen.
Angesichts des nicht geringen Preises für qualitativ hochwertige Holzfenster sollte man versuchen, Schäden so gut wie möglich auszuschließen.
Vor allem sind moderne Fenster auch sehr komplexe Bauteile, die durchaus als empfindliche High-Tech-Produkte gesehen werden können. Dementsprechend sorgsam sollte ihr Schutz erfolgen.
Schäden durch eingebrachte Feuchtigkeit
Nicht nur das Verputzen, sondern auch das Einbauen des Estrichs führen zu einem massiven Eintrag von Feuchtigkeit in den Rohbau.
Diese Feuchtigkeit muss ausreichend abgelüftet werden, die entsprechenden Gewerke sind hier aber oft nachlässig. Besonders problematisch ist die bei modernen Gebäuden geforderte, völlig luftdichte Gebäudehülle.
Durch die hohe Feuchtigkeit, die nicht entweichen kann, nehmen Holzfenster unter Umständen schweren Schaden. Dazu kommen auch noch Schäden durch Verschmutzungen am ohnehin schon stark durchfeuchteten Holz.
Einbauzeitpunkt
Die wirkungsvollste Strategie, Schäden zu vermeiden, ist natürlich den Einbauzeitpunkt so weit wie möglich nach hinten zu verlegen. Idealerweise werden nicht nur Türen sondern auch Fenster so spät wie möglich eingebaut, möglichst erst kurz vor dem Bezug.
Das erfordert eine entsprechende Planung, ist aber in fast allen Fällen machbar. In Österreich und der Schweiz ist es Standard, den Fenstereinbau so weit am Ende der Bauphase einzuplanen wie möglich. Nur in Deutschland wird mehr auf die schnellen Abläufe als auf ein möglichst sinnvolles Ablüften geachtet.
In Österreich und der Schweiz werden die Fensteröffnungen mit Baufolie abgedeckt, bis die Fenster eingebaut sind. Das ist praktisch während der gesamten Rohbauzeit so.
Einbau mit Montagezarge
Die Verwendung von Montagezargen ist eine gute Möglichkeit, um Bauschäden am Fenster zu vermeiden. Der Einsatz von Montagezargen ist in Deutschland nicht üblich, könnte aber sehr vorteilhaft sein.
Sie ermöglicht auch eine völlig wärmebrückenfreie Planung, was ansonsten oft nicht der Fall ist. Architekten und Planer verwenden häufig zu wenig Zeit darauf, den Anschluss der Fenster an die umgebenden Bauteile ausreichend sorgfältig zu planen. Mit einer Montagezarge wird diesem Problem optimal begegnet.
Nach Fertigstellung des Einbaus verschwindet die Montagezarge unauffällig. Das Fenster kann später auch problemlos wieder ausgebaut werden, was als weiterer Vorteil der Montagezarge gesehen werden kann.