Kostenbeispiel: Bauschutt
Beispielsituation:
- Containerentsorgung Bauschutt
- 7 m³ Container (Absetzkippermulde), Pauschalverrechnung
- inkl. Standzeit
- Raum Köln
- Aufstellung auf dem eigenen Grundstück
Posten | Preis |
---|---|
Pauschale | 314 EUR |
Zusatzkosten | 0 EUR |
Gesamtkosten | 314 EUR |
pro m³ Containerinhalt | 44,86 EUR pro m³ |
Kostenarten
Als Bauschutt werden alle mineralischen Bauabfälle bezeichnet, also Ziegel, Mauersteine, Beton (unbewehrt!), Dachziegel, Fliesen und Keramik. Je nach Entsorgungsunternehmen kann der Bauschutt zusätzlich in 3 – 4 unterschiedliche Klassen eingeteilt werden, für die unterschiedliche Preise bei der Entsorgung gelten.
Befinden sich zwischen den mineralischen Abfällen auch nicht-mineralische Baustoffe oder sind die mineralischen Baustoffe mit nicht-mineralischen Stoffen verunreinigt, sind die Abfälle Baumischabfall (schwer). Sind im Bauabfall überhaupt keine mineralischen Bestandteile enthalten, handelt es sich dagegen um Baumischabfall (leicht).
Diese Unterscheidung ist auch in der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV), der geltenden Vorschrift, genau geregelt. Der Unterschied sollte genau beachtet werden: zwischen reinem Bauschutt und Baumischabfall gibt es bei den Entsorgungskosten Kostenunterschiede von bis zu 500 %.
Die Kosten für die Entsorgung von Bauschutt können je nach Entsorgungsweise unterschiedlich sein:
- Entsorgung von Kleinmengen ohne Container
- Entsorgung über Container, Verrechnung nach Gewicht
- Entsorgung über Container, Containerpauschale
Entsorgungskosten von Kleinmengen ohne Container
Bei vielen Deponien können von privaten Bauherren kleinere Mengen an Bauschutt (meist rund 1 – 1,5 m³ jährlich) kostenfrei abgegeben werden. In anderen Fällen und für größere Mengen wird dann meist nach Gewicht verrechnet, die Preise liegen dabei regional sehr unterschiedlich.
Als groben Richtwert kann man zwischen 30 und 80 EUR pro Tonne Bauschutt kalkulieren.
Entsorgung über Container, Verrechnung nach Gewicht
Einige Entsorgungsdienstleister verrechnen nach Gewicht, die Kosten auch hier je nach Containerdienst und Region zum Teil sehr unterschiedlich. Sie können sich ebenfalls zwischen 30 und 80 EUR proTonne Bauschutt bewegen.
Hinzu kommt für die Anlieferung und Abholung des Containers sowie für die Containerstandzeit eine Containergebühr. Bei Containern mit kleinerem Volumen (5 – 7 m³) liegt die Containergebühr gewöhnlich zwischen 100 und 200 EUR, bei größeren Containern kann sie auch höher liegen. Die Preisunterschiede sind dabei von Entsorgungsunternehmen zu Entsorgungsunternehmen dabei sehr groß, auch die Transportentfernung spielt für den Preis eine Rolle.
Längere Standzeiten müssen zusätzlich bezahlt werden, ist aus Platzmangel eine Aufstellung im öffentlichen Raum nötig (z. B. nahegelegener Parkplatz) können zusätzlich 50 – 100 EUR für eine Aufstellgenehmigung anfallen.
Entsorgung über Container, Containerpauschale
Die meisten Entsorgungsunternehmen verrechnen pauschal, d. h. abhängig von Containergröße und dem Anlieferort wird ein Festpreis inklusive Transport, Standzeit und Entsorgung des Containerinhalts angeboten. Von Unternehmen zu Unternehmen und je nach Region kann es dabei beträchtliche Kostenunterschiede geben.
Umgerechnet auf den Containerinhalt können sich die m³-Preise zwischen 60 und 150 € pro m² bewegen, wobei kleinere Container oft im Verhältnis teurer sind als größere.
Ein 5 m³ Container zur Bauschuttentsorgung kann bei Pauschalverrechnung damit zwischen 300 und 750 EUR kosten, ein 7 m³ Container zwischen 400 und 1.050 EUR.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Containerentsorgung Bauschutt
- 3 m³ Container, Pauschalverrechnung
- inkl. Standzeit
- Aufstellgenehmigung wird benötigt (Aufstellen auf öffentlichem Grund)
- Raum Köln
- Aufstellung auf dem eigenen Grundstück
Posten | Preis |
---|---|
Pauschale | 337 EUR |
Aufstellgenehmigung | 84 EUR |
Gesamtkosten | 421 EUR |
pro m³ Containerinhalt | 140,33 EUR pro m³ |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Bauabfälle immer trennen
- nach Möglichkeit Pauschalverrechnung nutzen
- teure Zusatzleistungen vermeiden
- Mehrere Angebote einholen
- Kleinere Mengen selbst transportieren
Bauabfälle immer trennen
Reiner Bauschutt (mineralischer Bauabfall) kann sehr gut recycelt werden und stellt einen bedeutenden Wertstoff dar. Baumischabfall muss dagegen erst vom Entsorger aufwendig getrennt werden. Aus diesem Grund liegen die Entsorgungskosten für Bauschutt deutlich niedriger als für Baumischabfall.
Hinzu kommt, dass nach der Gewerbeabfallverordnung (§8.3 GewAbfV) bei einer Abfallmenge von mehr als 10 m³ auf einer Baustelle ein triftiger Grund angegeben werden muss, warum Bauabfälle nicht getrennt werden.
Da Baumischabfall in der Entsorgung deutlich teurer ist als reiner Bauschutt, lohnt sich das Trennen immer. Der reine Bauschutt kann kostengünstig entsorgt werden, das Volumen / Gewicht des verbleibenden Baumischabfalls wird gleichzeitig deutlich geringer.
Nach Möglichkeit Pauschalverrechnung nutzen
Je nach Zusammensetzung des Bauschutts kann bereits ein kleiner 5m³ Container ein Gewicht von über 7 t Bauschutt enthalten. Da das Gewicht der Abfälle in der Praxis meist nur schwer abzuschätzen ist, lohnt es sich, prinzipiell auf Containerpauschalen zu setzen.
Der vorab festgelegte Festpreis erspart unliebsame Überraschungen, die Kosten lassen sich schon im Vorfeld besser kalkulieren, besonders wenn mehrere Abfallarten nebeneinander entsorgt werden sollen.
Teure Zusatzleistungen vermeiden
Um die Gebühr für eine Aufstellgenehmigung im öffentlichen Raum kommt man meist nicht herum, wenn am eigenen Grundstück nicht ausreichend Platz zum Aufstellen des Containers vorhanden ist.
Viele weitere Zusatzkosten kann man aber durchaus vermeiden. Durch eine sorgfältige zeitliche Planung können Zusatzkosten für die Verlängerung der Standzeit nicht nötig. Teure Leerfahrten (z. B. weil der Container überfüllt wurde) lassen sich ebenso vermeiden wie die sehr teure händische Nachsortierung (nötig, wenn Abfälle nicht sauber getrennt wurden).
Mehrere Angebote einholen
Die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Entsorgungsdienstleistern können erheblich sein. Daher sollten immer möglichst mehrere Angebote eingeholt und sorgfältig verglichen werden.
Kleinere Mengen selbst transportieren
Selbst wenn die Freigrenze für eine kostenlose Abgabe geringfügig überschritten wird, sollte man kleinere Abfallmengen möglichst immer selbst transportieren. Dadurch entfallen immerhin die Containerkosten, in manchen Fällen kann die Entsorgung von privaten Bauabfällen etwas günstiger sein. Eine entsprechende Transportmöglichkeit muss natürlich vorhanden sein.
FAQ
Welche Kosten verursacht das Entsorgen von Bauschutt?
In unserem Beispiel fallen für die Bauschuttentsorgung Kosten von 44,86 EUR pro m³ Containerinhalt (Pauschalverrechnung) an. Die Entsorgungskosten können im Einzelfall allerdings stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Arten von Kosten können anfallen?
Entsorgungsdienste können entweder Containergebühr und Entsorgungskosten nach Gewicht oder eine Containerpauschale inkl. Entsorgung verrechnen. Kleinmengen von privat können entweder kostenfrei oder nach Gewicht selbst abgegeben werden. Mehr zu den einzelnen Kostenarten erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten reduzieren und unnötige Kosten vermeiden?
Bauabfälle sollten unbedingt immer sorgfältig getrennt werden. Pauschalverrechnung ist meist vorteilhaft, kleinere Mengen kann man als privater Bauherr auch kostengünstig selbst abgeben. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.