Entsorgung von Bauschutt mit Erde: Die verschiedenen Möglichkeiten
Die Auswahl einer geeigneten Methode zur Entsorgung von Bauschutt mit Erde hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere von der Trennbarkeit der Materialien und der verfügbaren Transportoptionen.
Nutzung von Wertstoffhöfen
Prüfen Sie zunächst, ob Ihr örtlicher Wertstoffhof kleinere Mengen (bis etwa 2 m³) von gemischtem Bauschutt und Erde annimmt. Dies ist oft eine einfache und kostengünstige Lösung, wobei die Annahmebedingungen und -gebühren je nach Region variieren können.
Big Bags
Für Mengen zwischen 1 m³ und 3 m³ bieten sich Big Bags an. Diese Behälter sind flexibel in der Handhabung und können auch andere mineralische Abfälle wie Ziegel und Beton aufnehmen. Beachten Sie jedoch, dass der Transport und die Verladung gut geplant sein müssen, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Absetzcontainer
Für größere Mengen (3 m³ bis 30 m³) kommen Absetzcontainer in Frage. Diese Container sind in verschiedenen Größen erhältlich und bieten ausreichend Platz für gemischte Abfälle. Achten Sie darauf, einen Container zu wählen, der für die Masse und das Gewicht von Erde und Bauschutt geeignet ist. Container über 7 m³ sind in der Regel nicht geeignet, da sie zu schwer werden.
Direkte Abfuhr zur Verwertungsanlage
Bei Mengen über 30 m³ kann die direkte Abfuhr zur nächsten Verwertungsanlage mit einem geeigneten LKW sinnvoll sein. Dies erfordert jedoch eine gute Logistik, da der LKW unmittelbar befüllt werden muss und eine belastbare Zufahrt benötigt.
Zusätzliche Hinweise
- Genehmigungspflicht: Für die Aufstellung von Containern auf öffentlichem Grund könnte eine Genehmigung erforderlich sein.
- Umweltfreundliche Entsorgung: Stellen Sie sicher, dass alle Abfallstoffe umweltgerecht entsorgt und bestenfalls recycelt werden. Eine vorherige Trennung der Materialien kann zudem Kosten sparen.
- Planung und Anfrage: Informieren Sie sich im Voraus bei örtlichen Entsorgungsunternehmen oder Wertstoffhöfen über die Annahmebedingungen und entstehenden Kosten. Ein Beratungsgespräch hilft Ihnen, die kosten- und umweltfreundlichste Methode zu wählen.
Behälter für die Entsorgung
Die Entsorgung von Bauschutt mit Erde kann mit verschiedenen Behältern erfolgen, deren Auswahl von der Menge des Abfalls abhängt:
- Bis 2 m³: Fragen Sie bei Ihrem örtlichen Wertstoffhof nach, ob dieses Material angenommen wird. Oftmals nehmen Wertstoffhöfe nur kleinere Mengen an.
- 1 m³ bis 3 m³: Big Bags sind eine praktische Lösung. Diese Behälter können einfach befüllt und transportiert werden. Planen Sie ausreichend Platz für die Lagerung und Verladung ein.
- 3 m³ bis 7 m³: Absetzcontainer sind ideal für größere Mengen. Beachten Sie, dass Container über 7 m³ in der Regel nicht geeignet sind.
- Über 30 m³: Bei sehr großen Mengen kann ein LKW zur Verwertungsanlage geschickt werden. Beachten Sie, dass der LKW sofort befüllt werden muss und eine stabile Zufahrt benötigt.
Zusammensetzung von Bauschutt mit Erde
Bauschutt mit Erde ist ein Gemisch aus mineralischen Abfällen und Erdaushub. Dieses Gemisch kann verschiedene Materialarten umfassen:
- Beton- und Ziegelreste: Diese stammen häufig von Bau- und Abbrucharbeiten.
- Keramik und Fliesen: Abfälle wie Toilettenschüsseln, Waschbecken und gebrochene Fliesen.
- Erdaushub und Natursteine: Dies umfasst Erdreicharten wie Sand, Lehm, Natursteine und kleineres Gestein.
Zugelassene Materialien
- Mineralische Abfälle (bis 60 cm Kantenlänge)
- Lehm, Mutterboden, Sand
- Baustellenabfälle wie Mörtel und Putzreste
- Alte Ziegel und Betonabbruch ohne metallische Anhaftungen
- Keramikscherben und Porzellan
Nicht zugelassen
- Gefährliche Abfälle (z. B. teerhaltige Materialien, Asbest)
- Organische Abfälle wie Grünschnitt oder Wurzeln
- Leichtbaustoffe (z. B. Ytong, Porenbeton)
- Nicht-mineralische Abfälle (z. B. Kunststoffe, Metalle)
- Kontaminierter Boden (zum Beispiel mit Schwermetallen)
Kosten der Entsorgung
Die Kosten für die Entsorgung von Bauschutt mit Erde hängen von Menge, Methode und regionalen Preisunterschieden ab:
- Kleine Mengen (bis 100 Liter): Einige Wertstoffhöfe nehmen kleine Mengen bis zu 100 Liter kostenfrei oder gegen eine geringe Gebühr an.
- Größere Mengen auf dem Wertstoffhof: Die Kosten können etwa zwischen 45 und 80 Euro pro Kubikmeter variieren.
- Big Bags (ca. 1 m³): Kosten liegen etwa bei 99 Euro pro Kubikmeter, zusätzlich können Transport- und Verladungskosten anfallen.
- Absetzcontainer (3 m³ bis 7 m³): Preise beginnen bei etwa 315 Euro pro Container. Dieser Preis umfasst normalerweise den Transport, die Entsorgung und eine Mietdauer von 14 Tagen. Regionale Abweichungen sind möglich.
Planen Sie möglicherweise weitere Kosten wie Gebühren für eine Stellgenehmigung oder Zusatzkosten bei längerer Mietdauer des Containers ein. Durch sorgfältige Trennung der Materialien im Voraus können Sie bis zu 30 % der Entsorgungskosten einsparen.
Auflockerungsfaktor von Erde
Beim Ausheben von Erde wird das Volumen durch die Auflockerung des Materials größer. Dieser Auflockerungsfaktor variiert je nach Bodenart:
- Lehmboden: 15 % – 25 %
- Ton: 20 % – 30 %
- Steinige Böden: 20 % – 25 %
- Kies: 25 % – 30 %
- Mutterboden: 10 % – 35 %
- Sand: 15 % – 25 %
- Kalkstein, Sandstein, Granit: 35 % – 60 %
Berücksichtigen Sie diese Faktoren bei der Wahl der Containergröße. Es ist meist wirtschaftlicher, einen etwas größeren Container zu wählen, um zusätzliche Transport- und Mietkosten zu sparen.
AVV-Nummer für Bauschutt mit Erde
Für die richtige Zuordnung zur AVV-Nummer (Abfallverzeichnisverordnung) beachten Sie Folgendes:
- Unbelasteter Erdaushub und Bauschutt: AVV-Nummer 17 05 04 („Boden und Steine“).
- Schadstoffbelasteter Erdaushub: AVV-Nummer 17 05 03 („Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten“).
Stellen Sie vor der Entsorgung sicher, dass Sie den Erdaushub und Bauschutt korrekt kategorisieren, um sowohl rechtlichen Anforderungen zu entsprechen als auch Umweltbelastungen zu vermeiden.
Wiederverwendung von Bauschutt mit Erde
Unbelasteter Bauschutt mit Erde kann vielseitig wiederverwendet werden, insbesondere bei Bau- oder Gartenprojekten.
Nutzungsmöglichkeiten des Gemischs
- Gartengestaltung: Erdaushub kann zur Modellierung von Gartenlandschaften verwendet werden. Natursteine eignen sich zur Errichtung von Trockenmauern oder Steingärten.
- Bauprojekte: Der mineralische Anteil des Bauschutts kann zu Recyclingmaterialien wie Schotter oder Recyclingsand verarbeitet werden. Unbelasteter Erdaushub eignet sich als Füllmaterial für Baugruben.
Sortierung und Trennung
Eine effektive Wiederverwendung erfordert oft eine vorherige Sortierung. Trennt man größere Steine vom Erdaushub, kann jede Fraktion gezielt genutzt werden. Moderne Trennverfahren ermöglichen eine hochwertige Wiederverwendung der Materialien.
Vorteile der Wiederverwendung
Durch die Wiederaufbereitung und Nutzung von Bauschutt und Erde verringern Sie den Bedarf an Primärmaterialien und reduzieren die Kosten. Die Wiederverwendung vor Ort kann Transport- und Entsorgungskosten erheblich senken.
Indem Sie Bauschutt mit Erde gezielt wiederverwenden, leisten Sie nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern profitieren auch von den wirtschaftlichen Vorteilen.