Kostenbeispiel: Bauschuttcontainer
Beispielsituation:
- Bauschuttcontainer, Pauschalverrechnung
- Containergröße 7 m³
- Raum Bochum
- Aufstellung auf dem eigenen Grundstück
- keine zusätzliche Standzeit
Posten | Preis |
---|---|
Pauschale | 254 EUR |
Zusatzkosten | 0 EUR |
Gesamtkosten | 254 EUR |
je m³ Containerinhalt | 36,29 EUR je m³ |
Kostenarten
Als Bauschutt gelten nach der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) nur mineralische Baustoffe, also Ziegel, Dachziegel, Keramik, Mauersteine und (unbewehrter!) Beton. Sind andere Baumaterialien beigemischt oder sind die mineralischen Baustoffe mit nicht-mineralischen Materialien verunreinigt, handelt es sich um sogenannten Baumischabfall (schwer). Enthält der Bauabfall überhaupt keine mineralischen Bestandteile, wird er als Baumischabfall (leicht) bezeichnet.
Die in der Vorschrift festgelegten Unterschiede haben auch in der Praxis Bedeutung: Bei den Entsorgungskosten gibt es zwischen reinem Bauschutt und Baumischabfall Kostenunterschiede von bis zu 500 %. Das Entsorgen von Baumischabfall ist wesentlich teurer als die Entsorgung von reinem Bauschutt, da der Baumischabfall vom Entsorger zunächst aufwendig getrennt werden muss.
Bei der Container-Entsorgung gibt es zwei Möglichkeiten, dazu können noch weitere Kosten kommen.
- Container-Entsorgung nach Gewicht
- Container-Entsorgung über Pauschale
- Zusatzleistungen
Container-Entsorgung nach Gewicht
Bei dieser Verrechnungsweise wird der Bauschutt nach Gewicht verrechnet, für Anlieferung und Abholung des Containers sowie für die Standzeit werden die Kosten separat in Rechnung gestellt.
Die Entsorgungskosten sind je nach Region und Entsorgungsdienstleister sehr unterschiedilch, gewöhnlich bewegen sie sich zwischen 30 und 80 EUR pro Tonne.
Für die Bereitstellung und den Transport des Containers sowie die Standzeit fallen bei kleineren Containern meist zwischen 100 und 200 EUR an, bei größeren Containern können die Kosten auch etwas höher liegen. Die Transportentfernung und die nötige Standzeit im Einzelfall spielen für den Preis ebenfalls eine Rolle.
Zu diesen Kosten können im Einzelfall noch weitere Kosten kommen (siehe Abschnitt „Zusatzleistungen“).
Container-Entsorgung über Pauschale
Die meisten Entsorgungsdienstleister bieten die Bauschuttentsorgung zu einem individuell kalkulierten Pauschalpreis (Anlieferung und Abholung des Containers, Entsorgung, inkludierte Standzeit) an.
Abhängig von der gewählten Containergröße (3 m³ – 20 m³) und dem Aufstellort des Containers können sich die Preise zwischen 60 und 150 EUR pro m³ Containervolumen bewegen. Die Entsorgung über einen 3 m³ Container kann somit zwischen 180 und 450 EUR kosten, die Entsorgung über einen 7 m³ Container zwischen 400 und 1.050 EUR.
Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern sind erheblich, auch regional gibt es beträchtliche Preisunterschiede. Im Einzelfall können die Kosten auch noch höher liegen, besonders bei kleinen Containergrößen (3 m³).
Auch bei der Pauschalverrechnung können gegebenenfalls noch weitere Kosten hinzukommen (siehe Abschnitt „Zusatzleistungen“).
Zusatzleistungen
Zusätzlich zu den eigentlichen Entsorgungskosten können im Einzelfall noch weitere Kosten anfallen.
Verlängerung der Standzeit. Bei Pauschalverrechnung gibt es meist eine inkludierte Standzeit. Wird der Container für einen längeren Zeitraum benötigt, werden Zusatzgebühren in Rechnung gestellt. Bei Entsorgung nach Gewicht erhöht sich dagegen meist die Bereitstellungsentgelt für den Container entsprechend.
Aufstellgenehmigung auf öffentlichem Grund. Ist auf dem eigenen Grundstück nicht genügend Platz zum Aufstellen des Containers vorhanden oder ist der geplante Aufstellort für den Container-LKW nicht ausreichend zugänglich (Tragfähigkeit des Untergrunds, Durchfahrtsbreite, ausreichend Platz zum Rangieren), muss der Container auf öffentlichem Grund aufgestellt werden. Das kann etwa die Straße vor dem Haus oder ein nahegelegener öffentlicher Parkplatz sein. Dafür ist eine behördliche Genehmigung erforderlich.
Die erforderliche Genehmigung wird gewöhnlich direkt vom Entsorgungsdienstleister beantragt, die dafür anfallenden behördlichen Gebühren werden weiterverrechnet. Sie bewegen sich gewöhnlich zwischen 50 und 100 EUR, in Einzelfällen auch bis zu 150 EUR. Sind spezielle Verkehrssicherungsmaßnahmen erforderlich, können sich die Kosten noch weiter erhöhen.
Leerfahrt. Eine sogenannte „Leerfahrt“ wird vom Entsorgungsdienstleister immer dann verrechnet, wenn der gefüllte Container nicht abgeholt werden kann. Grund dafür kann sein, dass der Container für den Entsorgungsdienstleister nicht zugänglich ist, die Arbeiten noch andauern oder ein anderer Grund die Abholung unmöglich macht.
Sehr häufig entstehen Leerfahrten, wenn Container überfüllt sind. Im überfüllten Zustand darf der Entsorgungsdienstleister den Container aus verkehrsrechtlichen Gründen nicht transportieren. Der Abholversuch scheitert damit, bis der Auftraggeber den Container bis zur zulässigen Füllhöhe abgeräumt hat, für den erfolglosen Abholversuch wird eine Leerfahrt verrechnet. Die Kosten für Leerfahrten können im Einzelfall auch deutlich über 100 EUR liegen.
Händische Nachsortierung. Finden sich im Container auch nicht zulässige Abfälle, muss vom Entsorger händisch nachsortiert werden. In diesem Fall werden meist sehr hohe Zusatzkosten in Rechnung gestellt.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Bauschuttcontainer, Pauschalverrechnung
- Containergröße 3 m³
- Raum Bayreuth
- Aufstellung im öffentlichen Raum nötig
- Genehmigung für 7 Tage
- keine zusätzliche Standzeit
Posten | Preis |
---|---|
Pauschale | 404 EUR |
Aufstellgenehmigung | 114 EUR |
Gesamtkosten | 518 EUR |
je m³ Containerinhalt | 172,66 EUR je m³ |
Kosten reduzieren
Um die entstehenden Kosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Bauabfälle immer trennen: reiner Bauschutt kann deutlich günstiger entsorgt werden, Menge des teuer zu entsorgenden Baumischabfalls wird dadurch deutlich reduziert
- Kleinmengen selbst entsorgen: private Bauherren können oft kleine Mengen kostenlos entsorgen, beim Selbsttransport entfallen in jedem Fall die Containerkosten (Berechnung der Entsorgung nach Bauschuttgewicht)
- mehrere Angebote einholen: erhebliche Preisunterschiede zwischen einzelnen Anbietern
- sorgfältige Zeitplanung: Mehrkosten für längere Standzeiten lassen sich oft vermeiden
- Container nicht überfüllen: überfüllte Container verursachen teure Leerfahrten
FAQ
Welche Kosten fallen für einen Bauschuttcontainer an?
In unserem Beispiel kostet der Bauschuttcontainer (Pauschalverrechnung inkl. Entsorgung) 36,29 EUR pro m³ Containervolumen. Die Entsorgungskosten können im Einzelfall allerdings auch deutlich höher liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Arten von Kosten können anfallen?
Es können entweder Pauschalkosten nach Containergröße oder Kosten nach Gewicht des Bauschutts zuzüglich Containergebühren anfallen. Mehr zu den einzelnen Kostenarten erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten reduzieren und unnötige Kosten vermeiden?
Bauabfälle sollten grundsätzlich immer getrennt werden. Als privater Bauherr kann man kleine Mengen oft auch selbst transportieren und entsorgen. Vor dem Bestellen eines Bauschuttcontainers sollten in jedem Fall mehrere Angebote unterschiedlicher Entsorgungsunternehmen eingeholt werden. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.