Kostenbeispiel: Bauwasser
Beispielsituation:
- Hausbau (Einfamilienhaus)
- unproblematische Anschlusssituation
- Mietdauer: 6 Monate
- Wasserpauschalbetrag
- Kaution bei monatlichen Kosten bereits abgezogen
Posten | Preis |
---|---|
Herstellung Anschluss | 195 EUR |
Kaution | 350 EUR |
Mietkosten | 995 EUR |
Wasserpauschalbetrag | 1.020 EUR |
Gesamtkosten | 2.560 EUR |
monatlich | 368,33 EUR |
Kostenfaktoren
- Art des Anschlusses
- Kopfloch und Standrohr
- Kaution
- Mietkosten (Anlage, Zähler, Bauwasserschacht)
- Wasserkosten #kostenfaktoren
Art des Anschlusses
Bauwasser und Baustrom sind auf jeder Baustelle zwingend nötig – die Kosten dafür sind damit nicht vermeidbar. Beim Wasseranschluss gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten, wie er hergestellt werden kann:
- am nächstgelegenen Hydranten
- an eine bereits bestehende Wasserleitung (z.B. Nachbargrundstück)
- als komplett neu errichtete Wasseranlage an der Grundstücksgrenze
- Anlage als Bauwasserschacht, Anschluss über Standrohr im Schacht (besonders teuer)
- zusätzliche C-Anschlüsse (bei jeder Anschlussart) für besonders große Verbraucher
Je nach Art der Anschlussherstellung können deutlich unterschiedliche Kosten für den Bauwasseranschluss anfallen. Die Kosten für einen späteren Hausanschluss sind dann separate Kosten, die zusätzlich anfallen.
Kopfloch und Standrohr
Für das Herstellen eines Kopflochs und das Einbringen eines Standrohrs ist gewöhnlich mit Kosten zwischen 200 und 400 EUR zu rechnen. Je nach zuständigem Wasserversorger können die Kosten auch geringfügig höher oder niedriger liegen.
Bei einem Anschluss über einen Bauwasserschacht ist mit deutlich höheren Kosten zu rechnen – in der Praxis meist mit Kosten zwischen 800 und 1.200 EUR, je nach Anschlusssituation.
Gegebenenfalls muss noch eine zusätzliche Wasserleitung oder mehrere Wasserschläuche über das Grundstück verlegt werden, dadurch können sich die Kosten erhöhen. Der Anschluss wird gewöhnlich von einem Installateur (Fachbetrieb) vorgenommen.
Kaution
Von einigen Wasserversorgern wird für die bereitgestellte Bauwasseranlage eine Kaution verlangt. Die Höhe der Kaution kann bis zu 500 EUR betragen.
Mietkosten (Anlage, Zähler, Bauwasserschacht)
Beim Herstellen eines Bauwasseranschlusses sind je nach zuständigem Versorger auch Mietkosten möglich.
Miete für Zähler, Anlage. Einzelne Wasserversorger verlangen Mietkosten für den Zähler, manche sowohl für den Zähler als auch für die Bauwasseranlage. Die Mietkosten werden gewöhnlich nach Tagen abgerechnet. Die Kosten bewegen sich üblicherweise zwischen 4 und 8 EUR pro Tag.
Miete für Bauwasserschacht. Ein benötigter Bauwasserschacht wird fast immer mietweise zur Verfügung gestellt. Der Mietpreis liegen gewöhnlich zwischen 50 und 150 EUR pro Monat.
Wasserkosten
Auch bei den Kosten für das verbrauchte Wasser gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Verrechnung, entweder nach m³ oder als sogenannter Wasserpauschalbetrag.
Verrechnung nach m³. Wird nach m³ abgerechnet, kann gewöhnlich mit Wasserkosten zwischen 1,50 und 2,50 EUR pro m³ gerechnet werden. Je nach zuständigem Wasserversorger (regionale Zuständigkeit) können die Kosten geringfügig unterschiedlich liegen. Für die Verrechnung ist ein Wasserzähler erforderlich, für den gegebenenfalls Mietkosten verlangt werden.
Wie viel Bauwasser die einzelnen Bauunternehmen auf der Baustelle verbrauchen, lässt sich im Vorfeld oft nur schwer abschätzen, dementsprechend kann man auch nur eine sehr ungenaue Abschätzung treffen, mit welchen Wasserkosten man im Einzelfall zu rechnen hat.
Verrechnung über Wasserpauschalbetrag. Wird über einen Pauschalbetrag verrechnet, kalkuliert der Versorger zunächst einmal einen Verbrauch in Abhängigkeit von Haustyp und der Hausgröße sowie dem Bauvorhaben einen ungefähren Verbrauch. Die monatlich in Rechnung gestellten Pauschalkosten liegen dann beim gewöhnlichen Hausbau (Einfamilienhaus) gewöhnlich zwischen 150 und 350 EUR monatlich.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Hausbau (sehr großes Einfamilienhaus)
- problematische Anschlusssituation, Herstellung über Bauwasserschacht
- Mietdauer: 6 Monate
- Wasserpauschalbetrag (höherer Wasserverbrauch)
- monatliche Kosten ohne Kaution
Posten | Preis |
---|---|
Herstellung | 950 EUR |
Mietkosten | 1.680 EUR |
Kaution | 450 EUR |
Wasserpauschalbetrag | 1.740 EUR |
Gesamtkosten | 4.820 EUR |
monatlich | 728,33 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Brunnen graben
- Bauwasser rechtzeitig beantragen
Brunnen graben
Wer ohnehin vorhat, einen Gartenbrunnen zu graben und später für die Gartenbewässerung zu nutzen, kann dieses Vorhaben auch direkt vorziehen und die späteren Gartenbrunnen zunächst als Bauwasseranschluss zu nutzen.
Bauwasser rechtzeitig beantragen
Nach dem Vorliegen der Baugenehmigung sollte man Baustrom und Bauwasser möglichst sofort beantragen – bis der Bauwasseranschluss hergestellt ist, dauert es häufig sechs Wochen oder länger. Steht kein Wasser auf der Baustelle zur Verfügung, verzögert sich der Bau – was in den meisten Fällen (unnötigerweise) Geld kostet.
FAQ
Welche Kosten verursacht Bauwasser?
In unserem Beispiel fallen für den Bauwasser-Anschluss (inkl. Wasserpauschalbetrag) Kosten von 368,33 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Kosten für die Errichtung, gegebenenfalls Mietkosten und Wasserkosten (nach m³ oder als Wasserpauschalbetrag). Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Als Bauherr kann man die Kosten deutlich senken, wenn man einen ohnehin geplanten Brunnen direkt herstellt und zur Bauwasserversorgung nutzt. Bauwasseranschlüsse vom Wasserversorger sollten immer möglichst frühzeitig beantragt werden, um teure Verzögerungen beim Baufortschritt zu vermeiden. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.