Kostenbeispiel: Begehungsschein
Beispielsituation:
- Begehungsschein für exklusives Revier (Sauerland)
- Reviergröße: 255 ha
- Erlaubnisse: 1 mehrjähriger Keiler, 1 mehrjähriger Bock, 1 Damwild Spießer, 1 weibliches Damwild
- Überläufer, Frischlinge, einjähriges Rehwild, Kitze und Raubwild unbegrenzt
- Mindestverpflichtung: 1 Jahr
Posten | Preis |
---|---|
monatlich | 327 EUR |
Kosten 1 Jahr | 3.924 EUR |
Kostenüberblick
- Gesellschaftsjagden
- Einzelabschüsse
- laufende Begehungsscheine #kostenfaktoren
Gesellschaftsjagd
Gesellschaftjagden sind die seltenen Gelegenheiten, wo man völlig kostenfrei an einen Jagderlaubnisschein (die korrekte amtliche Bezeichnung für den Begehungsschein) kommt. Die Einladung vom Jagdpächters zur Gesellschaftsjagd ist dann gleichzeitig auch der benötigte Begehungsschein. Allerdings ist eine solche Jagdmöglichkeit in der näheren Umgebung meist nicht allzu häufig gegeben.
Einzelabschüsse
Kostenpflichtige Jagderlaubnisscheine können auch entgeltlich für einzelne Abschüsse vergeben werden. Das jeweilige Landesrecht legt dabei fest, wie viele solcher Jagderlaubnisscheine ausgegeben werden (abhängig vom jeweiligen Abschussplan).
Die Kosten für die Begehungsscheine richten sich nach den jeweiligen Umgebungsbedingungen – der Größe des Reviers und seiner Lage und den weiterhin geltenden Pflichten (etwa die Abgabepflicht für das Wildbret, das dann meist aber für einen festgelegten Betrag gekauft werden kann).
Klassische Begehungsscheine
Bei klassischen Begehungsscheinen (entgeltlicher Begehungsschein) liegen die Kosten je nach Revier sehr unterschiedlich – einen Einfluss auf die Kosten haben auch hier Größe und Lage des Reviers, sein Wildbestand, der Umfang der Erlaubnisse (Zahl je nach Wildart – Hochwild, Niederwild, Schwarzwild) und die weitergehenden Verpflichtungen, die man mit dem Begehungsschein auf sich nimmt (z. B. Bergungpflicht nach Wildunfall, zu leistende Arbeitsstunden pro Jagdjahr, Kirrdienst, Abgabepflicht für das Wildbret und Rückkaufmöglichkeit, etc.).
Kosten. Die Kosten bewegen sich meist zwischen rund 600 und über 1.000 EUR. Eine Jagdpacht verursacht auch Kosten, unter Umständen können in einzelnen Fällen auch Beteiligungen an den Jagdpacht- und Jagdbetriebskosten hinzukommen.
Die Kosten für Begehungsscheine bei Staatsforsten sind dabei häufig günstiger als bei einer privaten Jagdpacht. Oft muss man dafür allerdings bereits mehrere Jahre einen Jagdschein besitzen, Ausnahmen für Jungjäger
Entgeltrückerstattung. In einigen Bundesländern wird ein Teil des entrichteten Entgelts (z. B. 5 %) bei jeder Erlegung an den Begehungsscheininhaber zurückerstattet.
Exklusive Begehungsscheine. Solche Begehungsscheine werden dauerhaft oder für mindestens 1 Jahr für ein bestimmtes Gebiet vergeben. In diesen Fällen sind fast immer zusätzliche Aufgaben wie Wildbergung mit eingeschlossen – idealerweise sollte das entsprechende Gebiet in der Nähe liegen und auch die Woche über besucht werden können.
Die Kosten bewegen sich gewöhnlich zwischen 200 und 500 EUR pro Monat, in Einzelfällen auch höher.
Eigene Jagdpacht
Erfahrene Jäger suchen häufig nach einer eigenen Pacht. Übliche Kosten dafür liegen bei rund 30 – 50 EUR pro ha und Jahr. Dazu kommen noch Umsatzsteuer und die Jagdsteuer, die allerdings nicht in allen Bundesländern erhoben wird.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Jagdpacht Bayern (keine Jagdsteuer)
- Reviergröße: 90 ha
Posten | Preis |
---|---|
Pachtbetrag | 3.850 EUR |
MsSt. | 731,50 EUR |
Jagdsteuer | 0 EUR (entfällt) |
Gesamtkosten jährlich | 4.581,50 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Pachtvertrag prüfen
- Kontakte knüpfen und sich nützlich machen
Pachtvertrag prüfen
Wer in der glücklichen Lage ist, zwischen mehreren Pachten auswählen zu können, sollte auf jeden Fall die Kosten und die Bedingungen sorgsam vergleichen. Auch in allen anderen Fällen sollte man den Pachtvertrag immer sehr genau prüfen.
Kontakte knüpfen und sich nützlich machen
Wer Freunde oder Verwandte hat, die einen eigenen Jagdbezirk besitzen oder Mitglieder einer Jagdgenossenschaft sind, wird es nicht schwerhaben, an einen (oft sogar unentgeltlichen) Begehungsschein zu kommen.
Wer dieses Glück nicht hat, kann immerhin noch Kontakte zu anderen Jägern knüpfen, oft ist es auch sinnvoll, sich in einem Revier nützlich zu machen, als Treiber mitzuhelfen, an Arbeitseinsätzen teilzunehmen oder sich nützliche Fähigkeiten anzueignen (etwa das Weiterverarbeiten von Wildbret). Damit verbessert man sich die Chancen auf eine Jagderlaubnis mitunter deutlich.
FAQ
Welche Kosten verursacht der Begehungsschein?
In unserem Beispiel fallen für den Begehungsschein für ein exklusives Revier Kosten von 327 EUR mtl. an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kosten können für Begehungsscheine anfallen?
Bei Gesellschaftsjagden bekommt man über die Einladung einen kostenlosen Begehungsschein, daneben sind Begehungsscheine für Einzelabschüsse oder exklusive Begehungsscheine oder eine eigene Jagdpacht möglich. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Angehende Jagdpächter sollten die Bedingungen und die Kosten bei verschiedenen Pachtmöglichkeiten vergleichen und Pachtverträge immer genau prüfen. Für einen Begehungsschein bestehen günstige Möglichkeiten bei Freunden und Bekannten oder indem man sich in einem Revier nützlich macht und Kontakte knüpft. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.