Was bewirkt Lüften bei zu hoher Raumluftfeuchtigkeit?
In Wohnräumen sollte nur ein gewisses Maß an relativer Luftfeuchtigkeit herrschen. In Wohn- und Arbeitsräumen werden 40-60%, in Küchen 50-65%, in Badezimmern 50-70% empfohlen. Das Lüften gilt als die wichtigste Maßnahme bei zu hoher Raumluftfeuchtigkeit. Und in der Tat kann man mit viel Luftaustausch eine wesentliche Reduktion der Luftfeuchtigkeit bewirken. Mit dem Luftstrom, der beim Lüften erzeugt wird, kann in der Luft gelöste Feuchtigkeit abtransportiert werden und kann sich nicht mehr an Wänden als Kondensat niederschlagen.
Was bewirkt Heizen bei zu hoher Raumluftfeuchtigkeit?
Feuchtigkeit kann nur mit der Luft abtransportiert werden, wenn sie als Wasserdampf darin gelöst ist. Um beim Lüften möglichst viel Feuchtigkeit aus dem Raum zu bekommen, ist es also hilfreich, dass viel davon als Wasserdampf und nicht in flüssiger Form als Kondensat vorhanden ist. Da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte, ist eine hohe Raumtemperatur deshalb auch hilfreich für die Feuchtigkeitsabsenkung.
Wie muss beides kombiniert werden?
Beim Heizen ist allerdings etwas Wichtiges zu beachten: die Wände sollten möglichst gut gedämmt sein. Denn je wärmer es im Raum ist, desto kühler sind ungedämmte Außenwände. Dort schlägt sich dann schnell viel Wasserdampf als Kondensat nieder, das mit dem Lüften nicht mehr abtransportiert werden kann. Lüften und Heizen allein reicht also nicht aus – es muss dafür gesorgt werden, dass die Feuchtigkeit in der Luft gelöst bleibt und schnell abgeführt wird. Dazu ist auch eine korrekte Lüftungsroutine nötig.
Wie wird richtig gelüftet?
Lüften ist eine kleine Kunst für sich. Dabei gelten folgende Regeln:
- Stoßlüften statt Dauerlüften
- morgens und abends lüften
- Luftstrom erzeugen
Seit einiger Zeit ist allgemein bekannt, dass das Stoßlüften, also das kurze, kräftige Lüften dem Dauerlüften mit stetig gekipptem Fenster vorzuziehen ist. Der erzeugte Luftaustausch ist dabei das Hauptkriterium. Diesen kann man gezielt verstärken: vor allem, indem man – falls vorhanden – ein zweites Fenster öffnet oder eine Tür. Hilfreich ist es auch, sich je eine Stoßlüftung am Morgen und am Abend anzugewöhnen, wenn die Luft noch/schon frisch ist.
Wie sehr sollte man gegen Feuchtigkeit heizen?
Wie gesagt: das Heizen sorgt dafür, dass die Luft mehr Feuchtigkeit aufnimmt, bei ungedämmten Wänden nützt das aber nicht viel. Hier sollte man eher weniger heizen und verstärkt lüften oder eine Innenwanddämmung nachrüsten. Vor allem nach Aktivitäten, bei denen viel Wasserdampf entsteht, sollte bei hoch eingestellter Raumtemperatur umgehend gelüftet werden – auch bei vorhandener Dämmung.