Farbveränderungen durch Beize
Bei den Beizen muss man einmal grundsätzlich zwischen zwei großen Gruppen unterscheiden: nämlich den Pigment-Beizen, die kleine Farbteilchen enthalten, und den sogenannten chemischen Beizen, deren Chemikalien mit dem Holz oder einzelnen Holzbestandteilen reagieren.
Chemische Beize
Ein Beispiel für eine chemische Beize ist beispielsweise Ammoniak, der mit den im Holz enthaltenen Gerbstoffen reagiert. Ein Beispiel dafür ist das „Räuchern“ von Eichenholz, das ebenfalls mit Ammoniakdampf durchgeführt wird.
Pigmentierte Beizen
Nicht-chemische Beizen enthalten Farbstoffe, die in das Holz eindringen, und sich an bestimmte Holzbestandteile (z.B. Lignin) heften. Je nachdem, welche Teile des Holzes angegriffen werden, und welche nicht, kann das Farbergebnis dann unterschiedlich sein.
Positiv- und Negativbeizen
Negativbeizen lagern sich stärker an die hellen Bestandteile des Holzes an als an die dunkleren (der farbliche Unterschied entsteht rurch Spätholz- und Frühholzzonen). Dadurch kommt es zu einer „Umkehr“ der Maserung, da die zuvor helleren Stellen nun nach dem Beizen dunkler sind als die dunkleren Zonen. Es entsteht quasi ein „Negativ“ der zuvor vorhandenen Maserung – daher der Name.
Positivbeizen sind dagegen in der Lage, die ursprüngliche Maserung noch optisch zu verstärken, da sie besonders die dunkleren Zonen färben und so die Maserung noch intensivieren und deutlicher sichtbar machen.
Beide Wege – Negativ- und Positivbeize – können sogar in einem Produkt kombiniert sein. Dann werden sowohl die dunklen Stellen dunkler gefärbt, als auch die zuvor helleren Frühholzzonen. Es ensteht meist ein gleichmäßig dunkles Holz mit nur noch schwach sichtbarer Maserung (je nach Holzart).
Das Farbergebnis wird je nach Verwendung von Positiv-, Negativ- oder Kombinationsbeizen natürlich stark beeinflusst – und diese Beizarten sind bei jedem Farbton möglich. Es gilt also, für das Endergebnis immer beides im Blick zu haben.
Mögliche Farbtöne
In der Regel sind die Farbtöne der Beizen auf bestimmte typische Holzfarben (Ahorn, Buche, etc.) abgestimmt. Andere Farben, wie typische RAL-Farben sind als Positiv-, Negativ- oder Kombinationsbeizen ebenfalls möglich. Die Palette der Farben ist hier nahezu unbegrenzt, auch wenn RAL Farbtöne meist in geringerer Auswahl zu finden sind.