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Beize

Beize selber machen – geht das?

Von Johanna Bauer | 19. Januar 2021
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Auf der Suche nach einer natürlichen Alternative zu industriellen Beizen? In diesem Artikel lernen Sie, wie Sie selber eine natürliche Beize aus Walnussschalen herstellen können, und erfahren mehr über deren Vorteile und Anwendung. Auch wie verschiedene Farbtöne erzielt werden können, haben wir für Sie anschaulich aufbereitet.

Natürliche Beize
Aus Walnussschalen und Mantelblättern kann natürliche Beize hergestellt werden
AUF EINEN BLICK
Wie kann man natürliche Beize selber machen?
Um eine natürliche Beize selber herzustellen, kann man Walnussschalen und den grünen Mantel der Walnuss verwenden. Mit etwa 20 Walnussschalen, 500 ml Wasser und 15 Gramm Pottasche entsteht eine Beize, deren Farbintensität durch Kochzeit angepasst werden kann.

Natürliche versus fertige Beizen

Eine Beize aus dem Baumarkt kann auf verschiedenen Grundstoffen basieren:

  • auf Wasser (wasserlösliche Beizen)
  • auf Spiritus (spirituslösliche Beizen)
  • auf Testbenzin (Lösemittelbeizen)

Gerade Testbenzin (ein besonderes, für einen bestimmten Flammpunkt getestetes Benzin, daher der Name) ist ein Lösemittel, das flüchtige organische Verbindungen (VOC, volatile organic compounds) freisetzen kann. Gerade in Innenbereichen kann das auf die Dauer bei großen Flächen eine Beeinträchtigung für Gesundheit und Wohlbefinden darstellen.

Auch bei wasser- und spirituslöslichen Beizen können eine Vielzahl von chemischen Stoffen mitenthalten sein. In der Regel geht von ihnen aber keine Gesundheitsgefahr aus, wenn die Beize einmal getrocknet ist.

Natürliche Beizen

Beizen aus natürlichen Materialien haben keinerlei schädliche Inhaltsstoffe. Viele Naturmaterialien sind schon seit der Antike bekannt und werden seit Jahrtausenden verwendet. Die Wirkung auf das Holz ist unterschiedlich und auch unterschiedlich stark.

Die am häufigsten verwendeten Materialien für natürliche Beizen sind:

  • Walnussschalen
  • der grüne Mantel der Walnuss
  • Erdfarben (etwa Ocker)

Walnussschalen

Für die Selbstanwendung stellen Walnussschalen die beste Möglichkeit dar. Die grünen Außenblätter können für eine Intensivierung des Farbtons (mehr gelblich) dann zusätzlich dazugegeben werden.

Ausreichend viele Walnussschalen (ca. 20, je nach Größe) werden einfach mit 500 ml Wasser und 15 Gramm Pottasche (aus der Apotheke) aufgekocht.

Entscheidend für die Intensität ist dabei weniger die Walnussmenge, sondern vor allem die Kochzeit. Je länger gekocht wird, desto intensiver ist später der Farbton des Holzes.

Walnuss-Mantelblätter

Die Zugabe der Mantelblätter, die besonders reich an dem sogenannten Juglon sind (vom lateinischen Namen der Walnuss, Juglans, abgeleitet), verursachen einen besonders intensiv gelblichen Ton beim Färben des Holzes. Aus der Kombination von Schalen und Blättern in unterschiedlichen Mengenverhältnissen lassen sich so auch unterschiedliche Farbwirkungen erzielen.

Erdfarben

Die Verwendung von Ocker oder anderen Erdfarben zur Herstellung von Beizen ist im Heimbereich nicht praktikabel. Die Herstellung und Anwendung einer solchen Beize für einen bestimmten, gewünschten Farbton ist kompliziert, und lohnt in der Regel die Mühe nicht.

Tipps & Tricks
Auch bei der natürlichen Beize können Sie durch das Verdünnen und Arbeiten mit unterschiedlichen Konzentrationen Farbtöne relativ genau treffen. Bei natürlichen Beizen muss aber noch mehr probiert werden, als bei chemischen, stellen Sie also in jedem Fall ausreichend viel Probebrettchen her.
Artikelbild: syolacan/iStockphoto