Nahezu jedes Betonbauteil können Sie lackieren
Die Möglichkeiten der Verwendung von Beton werden immer vielfältiger. In nahezu allen Bereichen des privaten Wohnens hat der Baustoff inzwischen Einzug gehalten:
- als Bodenestrich in Wohnräumen
- als tragende Bauteile
- anstelle gemauertem Mauerwerk
- Betonböden in Garagen und Kellern
- Sichtbeton-Möbelstücke
Die Beanspruchung des Betons entscheidet über den verwendeten Lack
Grundsätzlich gibt es keine Unterschiede, welche Art von Betonteil Sie letztendlich lackieren wollen. Wichtig ist aber die Beanspruchung, welcher die lackierte Oberfläche später ausgesetzt sein wird. Insbesondere bei Böden müssen Sie die ausgewählte Betonfarbe unbedingt den Anforderungen anpassen. Hier gibt es auch Unterschiede zwischen herkömmlichen Böden, die nur betreten werden, und solchen, auf denen auch Fahrzeuge bewegt werden (Räder, Mopeds, Automobile).
Abriebfestigkeit und Rutschsicherheit
Bei den erstegenannten Böden müssen Sie bei den Betonfarben darauf achten, dass Abriebfestigkeit und Rutschsicherheit im benötigten Umfang gewährleistet werden. Bei Garagen- und Kellerböden, auf denen auch Fahrzeuge abgestellt werden, müssen Sie zudem die deutlich höhere mechanische Belastung durch das jeweilige Fahrzeug berücksichtigen. Außerdem dürfen Sie ausschließlich solche Betonlacke verwenden, die eine Freigabe für Garagen und dergleichen besitzen.
Besonderheiten Betonböden in Garagen
Andere Betonfarben könnten Lösungsmittel beinhalten, die mit den Weichmachern in den Reifen Ihres Fahrzeugs reagieren. Nicht nur der lackierte Beton wird dabei geschädigt. Auch die Eigenschaften der betroffenen Pneus können sich deutlich zum Nachteil der Fahrsicherheit verändern. Insbesondere bei den Lacken und Versiegelungen für Betonböden handelt es sich um Zwei-Komponenten-Kunststofflacke für Beton.
Beton zum Lackieren vorbereiten
Die Vorbereitungen des Betons, den Sie lackieren möchten, unterscheiden sich dagegen nicht – egal, ob nun ein selbstgegossener Blumentopf, eine Betonwand oder eben ein Boden. Gegebenenfalls müssen Sie den Beton schleifen und sogar polieren, bevor Sie ihn lackieren können. Außerdem muss die Betonfläche großzügig mit Haftvermittler gestrichen werden.
Wartezeiten bei frisch gegossenem Beton
Das wiederum führt dazu, dass Sie jungen bzw. noch grünen Beton keinesfalls schon lackieren können. Der Beton benötigt je nach äußeren Umständen (Klima, Temperatur) 4 bis 8 Wochen zum Austrocknen. Bedenken Sie, dass Betonlacke wie eine Versiegelung wirken und eingeschlossenes Wasser nicht mehr entweichen kann. Geben Sie frischem Beton also lieber zu viel als zu wenig Zeit zum Aushärten und Austrocknen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Lackieren von Beton
- Haftvermittler
- Betonlack oder Farbe (zumeist 2-K-Lacke)
- Quast, Farbroller oder Wasserschieber
- Behälter zum Lack anrühren
- Werkzeug für die Vorarbeiten (Beton-Schleifmaschine etc.)
1. Vorbereitungen
Reinigen Sie die Betonoberfläche vor dem Lackieren gründlich. Böden müssen absolut staub- und schmutzfrei sein. An Wänden werden Spinnweben und dergleichen entfernt. Bei Ausblühungen im Beton können Sie nicht einfach mit dem Lackieren beginnen, sondern müssen die Ursache zunächst beheben.
2. Grundieren
Nun wird die Grundierung den Vorgaben des Herstellers entsprechend verwendet. An Wänden verwenden Sie dazu Quast oder Rolle. Für Böden können Sie je nach Konsistenz des Haftvermittlers auch einen Wasserschieber verwenden. Dann muss die grundierte Betonoberfläche genügend Zeit zum Austrocknen bekommen. Je nach Herstellerangaben darf der Haftvermittler meist aber nicht vollständig aushärten.
3. Lackieren der Betonoberfläche
Nun können Sie den Beton mit der Farbe bearbeiten. Lackieren Sie Wände wieder mit Quast oder Bürste, für Böden können Sie unter Umständen den Wasserschieber verwenden. Insbesondere bei Böden empfiehlt es sich außerdem, den Beton wenigstens zwei Mal zu lackieren bzw. zu streichen. Die Angaben des Herstellers klären darüber auf, ab wann der Betonlack begehbar und wann vollständig ausgehärtet ist.