Notwendigkeit der Normierung
Beton ist ein Gemisch aus Zement, Wasser, Gestein und verschiedensten Zusatz- und Hilfsstoffen. Die Betonzusammensetzung ist dabei entscheidend für die Stabilität des Betons nach dem Aushärten. Die Mischungsverhältnisse dieser „Rezeptur“ müssen ebenfalls äußerst exakt eingehalten werden, damit die erforderliche Tragfähigkeit des Bauteils aus Beton später auch tatsächlich gegeben ist.
Als besonders problematisch erweist sich dabei, dass eine Bemessung eines Bauteils aus Beton nur dann exakt möglich ist, wenn genau die erforderliche Betonqualität erzielt wurde. Neben vorgeschriebener Zusammensetzung, verwendeter Körnung und allfälliger Zusatzstoffe ist auch die richtige „Zubereitung“ des Betons wichtig. Bei Spritzbeton etwa kommt es auch auf die Restfeuchte der einzelnen Stoffe an, damit die erforderliche Betonqualität erreicht werden kann.
Die wichtigsten Normen
Die grundlegenden Normen für Beton sind die DIN EN 206 und die DIN 1045. Hier findet sich das Wesentlichste über Zusammensetzung von Betonen, Vorschriften für Mengenverhältnisse und Klasseneinteilungen des Betons. Die DIN 1048 enthält Vorschriften für Prüfverfahren bei Beton.
Die DIN 488 regelt dagegen alles, was mit Betonstahl zu tun hat. Die DIN EN 1992 und die DIN EN 10088 enthalten weitere Vorschriften für Spannbetone und Stahlbetone.
Die DIN EN 934 befasst sich mit Zusatzmitteln für Betone.
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Normen, die weitere Aspekte beim Betonbau und beim Stahlbetonbau regeln.
Für Betonfertigteile, ihre Bemessungen und ihren Einsatz gibt es dann noch eine ganze Reihe weiterer Normen. Die hier genannten Normen gelten für Fertigteile aus Beton nur eingeschränkt. Hier sind vor allem die DIN EN 14649 und die DIN EN 14650 maßgeblich, daneben auch die DIN EN 14474, die DIN EN 14843 und die DIN EN 14844.
Betonklassen
Die sogenannte Betongüte ist eine in der DIN EN 206 beziehungsweise in der DIN 1045 festgelegte Klasseneinteilung für Betone. Hier werden verschiedene Eigenschaften des Betons beurteilt und die jeweilige Betonart dann in entsprechende Klassen eingeteilt.
Vor allem die Druckfestigkeitsklasse spielt beim Beton eine wichtige Rolle. Sie ist das Maß, wie widerstandsfähig der Beton gegenüber Druckbelastungen ist. Für bestimmte Einsatzzwecke sehen die DIN und andere Vorschriften auch bestimmte Betongüten und bestimmte Druckfestigkeiten vor. Von diesen Vorgaben darf nicht abgewichen werden, die Betongüte muss auch sicher gegeben sein.
Bei Lieferbeton haftet der Hersteller für die Betonqualität, bei Fertigbetonen wird die Qualität bei sachgemäßer Zubereitung des Betons nach der Anweisung des Herstellers garantiert. Beim Selbstmischen von Beton kann man über die Qualität aber keine verbindlichen Aussagen treffen.