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Beton

Betonrisse verharzen: So geht’s richtig & dauerhaft

Von Christian Schideck | 21. Oktober 2024
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Risse im Beton sind nicht nur ein Schönheitsfehler. Sie können die Stabilität beeinträchtigen und Folgeschäden wie Korrosion oder Frostschäden begünstigen. Dieser Artikel erklärt, wie Sie Risse effektiv mit Epoxidharz oder Beton-Fertigmörtel reparieren.

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Risse im Beton sind normal - sofern sie nicht zu breit sind

Warum ist es wichtig, Betonrisse zu verharzen?

Das Verharzen von Betonrissen ist entscheidend, um potenzielle Schäden und Sicherheitsrisiken zu minimieren. Unbehandelte Risse können sich schnell erweitern und die Tragfähigkeit des Betonbauteils verringern. Durch diese Risse kann Wasser in den Beton eindringen, was zu Korrosion der Bewehrung, Frostschäden und Schimmelbildung führt. Solche Schäden verkürzen nicht nur die Lebensdauer des Bauteils, sondern ziehen auch teure Reparaturen nach sich.

Besonders sichtbar wird dies bei Sichtbeton, der oft in moderner Architektur verwendet wird. Hier sind Risse nicht nur unansehnlich, sondern beeinträchtigen auch die ästhetische Erscheinung und Funktionalität des Bauwerks. Auch bei Bodenbelägen können Risse zu Stolperfallen und damit zu einem Sicherheitsrisiko werden.

Das frühzeitige Erkennen und Behandeln von Rissen ist daher essenziell. Eine effektive Methode ist das Verharzen mit Epoxidharz, da dieses Material nach dem Aushärten extrem widerstandsfähig und wasserdicht ist. So wird das Eindringen von Flüssigkeiten verhindert und eine feste, zugfeste Verbindung hergestellt.

Risse verharzen: Eine Anleitung

Das Verharzen von Betonrissen mit Epoxidharz sorgt für eine robuste und dauerhafte Reparatur. Hier ist eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung dafür:

Benötigte Materialien:

  • Ein passender Staubsauger zur Entfernung von Staub
  • Spezielle Quarzkörner
  • Schutzvorrichtungen für Augen und Hände
  • Ein Zweikomponenten-Harzbinder
  • Mechanische Wellenverbinder oder Stahlklammern für Estrich
  • Entfettungsmittel zur Reinigung
  • Flexibler Spachtel zum Glätten
  • Trennschleifer mit Diamantblattscheibe

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Vorbereitung der Arbeitsfläche: Reinigen Sie den Riss gründlich von Schmutz und Staub. Verwenden Sie einen speziellen Reiniger, um Fettrückstände zu entfernen und die Haftung des Epoxidharzes zu verbessern.
  2. Riss weiten: Erweitern Sie den Riss auf eine Tiefe und Breite von mindestens 0,5 cm mithilfe eines Winkelschleifers. Dies ermöglicht ein besseres Eindringen und Haften des Harzes.
  3. Querschlitze einfügen: Setzen Sie etwa alle 25 bis 30 cm Querschlitze von ca. 10 cm Länge in den Riss. Diese Schlitze dienen der Fixierung der Wellenverbinder oder Estrichklammern.
  4. Riss säubern: Saugen Sie den Riss und die Querschlitze gründlich aus, um alle Staubpartikel zu entfernen.
  5. Harz anrühren: Mischen Sie das Epoxidharz nach den Herstellervorgaben sorgfältig an. Tragen Sie dabei Schutzausrüstung wie Schutzbrille und Schutzhandschuhe.
  6. Einsetzen der Wellenverbinder: Drücken Sie die Wellenverbinder in die Querschlitze, um die Stabilität der Reparatur zu erhöhen.
  7. Riss vergießen: Füllen Sie den vorbereiteten Riss gleichmäßig und blasenfrei mit dem angemischten Epoxidharz.
  8. Oberfläche verstreichen: Glätten Sie die gefüllte Oberfläche mit einem Spachtel, um Unebenheiten zu vermeiden.
  9. Quarzsand streuen: Streuen Sie Quarzsand auf die noch feuchte Harzoberfläche, um die spätere Haftung von Beschichtungen zu verbessern.
  10. Aushärten lassen: Lassen Sie das Epoxidharz vollständig aushärten, was je nach Produkt und Umgebungsbedingungen mehrere Stunden dauern kann.
  11. Finale Reinigung: Entfernen Sie nach dem Aushärten den überschüssigen Quarzsand mit einer Bürste oder einem Staubsauger.

Befolgen Sie diese Schritte sorgfältig, um eine dauerhafte und ästhetisch ansprechende Reparatur Ihrer Betonrisse zu gewährleisten.

Alternative: Risse mit Beton-Fertigmischung ausbessern

Kleinere Risse im Beton lassen sich wirksam mit einer Beton-Fertigmischung ausbessern. Für dieses Verfahren ist es wichtig, eine Mischung mit einer Körnung unter 2 mm zu verwenden. Hier ist eine ausführliche Anleitung, um eine dauerhafte Reparatur zu gewährleisten:

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Vorbereitung des Risses: Entfernen Sie entlang des Risses etwa 2 cm des Betonmaterials mithilfe eines Bohrhammers oder Hammer und Meißel. Schlagen Sie auch leicht unterhalb der Rissränder etwas Beton ab, um eine bessere Haftung zu erzielen.
  2. Befeuchten des Risses: Wässern Sie die vorbereitete Stelle gründlich, idealerweise über Nacht, um ein zu schnelles Austrocknen des neu eingebrachten Materials zu verhindern und die Haftung zu fördern.
  3. Füllen des Risses: Arbeiten Sie die Beton-Fertigmischung kräftig mit einem Spachtel in den Riss ein. Achten Sie darauf, dass die Mischung den Riss vollständig ausfüllt und keine Hohlräume entstehen.
  4. Glätten der Oberfläche: Streichen Sie die gefüllte Fläche glatt ab, damit sie bündig mit der umgebenden Betonoberfläche abschließt. Verwenden Sie dafür eine Kelle oder einen Spachtel.
  5. Aushärten lassen: Lassen Sie den Beton vollständig aushärten. Die genaue Aushärtezeit variiert je nach Umgebungsbedingungen, beträgt jedoch typischerweise mehrere Tage.

Für ein dauerhaft zufriedenstellendes Ergebnis ist es entscheidend, dass Sie sorgfältig und präzise arbeiten. Ein gereinigter, befeuchteter und korrekt verfüllter Riss gewährleistet die notwendige Stabilität und verhindert das erneute Eindringen von Wasser und Schmutz.

Artikelbild: R. Knapp/Shutterstock