Klasseneinteilungen
Beton wird nach vielen unterschiedlichen Merkmalen in bestimmte Klassensysteme eingeteilt. Durch alle Einteilungen zusammen kann die Betongüte umfassend beschrieben werden.
Nicht jede Klasse ist dabei für alle Einsatzzwecke des Betons ausschlaggebend. In den meisten Fällen richtet sich auf dem Bau das Augenmerk vor allem auf die Druckfestigkeitsklasse des Betons. Sie gibt an, welchen Druckbelastungen der Beton im ausgehärteten Zustand widerstehen kann. Die Druckfestigkeitsklasse ist – wegen der statischen Anforderungen – das wichtigste Maß für den Baubeton.
Andere Klasseneinteilungen sind:
- Expositionsklassen und Feuchtigkeitsklassen
- Konsistenzklassen
- Rohdichteklassen bei Leichtbeton
- Klassen nach dem Größtkorn der Gesteinskörnung
Alle Klasseneinteilungen sind in der DIN EN 206-1 bzw. in der DIN 1045-2 geregelt. Dort finden sich auch die Vorgaben, die ein Beton erfüllen muss, um eine bestimmte Klasseneinstufung zu erreichen.
Druckfestigkeitsklassen
Die Druckfestigkeitsklassen sind getrennt in Klassen für Normal- und Schwerbeton und Klassen für Leichtbetone. Die Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, sind jeweils eine bestimmte Druckfestigkeit von einem Zylinder und einem Würfel mit festgelegter Kantenlänge beziehungsweise festgelegtem Durchmesser. Der Druck wird in N/mm² angegeben.
Druckfestigkeitsklassen für Normal- und Schwerbeton werden mit „C“ bezeichnet, die Druckfestigkeitsklassen für Leichtbeton mit „LC“. Zum Beispiel:
Die Druckfestigkeitsklasse C100/115 bei Normalbeton und Schwerbeton hat keine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung sondern bedarf beim Einsatz am Bau immer einer Einzelgenehmigung. Solche Festigkeiten können im Regelfall auch nur mehr als Schleuderbeton hergestellt werden. Die höchste Klasse für Leichtbeton ist LC 80/885.
Expositions- und Feuchtigkeitsklassen
Die Expositions- und Feuchtigkeitsklassen lassen eine Beurteilung der Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit von bewehrtem und unbewehrtem Beton gegenüber Feuchtigkeit zu. Wenn überhaupt kein Korrosions- und Angriffsrisiko besteht, ist der Beton nach der DIN in die Klasse X0 einzuordnen.
Für bewehrte Betone wird das Risiko der Bewehrungskorrosion mit den Klassen XC, XD und XS ausgedrückt. Bei unbewehrten Betonen ist das Risiko für Betonkorrosion aus den Klassen XF, XA, XM und W abzulesen.
Frostangriffe, Verschleiß oder chemische Angriffe werden hier nicht berücksichtigt.
Konsistenzklassen
Hierzu gehören einzelne Klasseneinteilungen, nämlich:
- die Setzmaßklassen
- die Setzzeitklassen
- die Verdichtungsmaßklassen
- die Ausbreitmaßklassen
Sie beschreiben die Konsistenz von Frischbeton. Bauphysikalisch sind vor allem die Ausbreitmaßklassen bedeutsam, aber auch die Verdichtungsklassen. Selbstverdichtender Beton ist gesondert zu beachten.
Rohdichte
Die Rohdichte beim Leichtbeton ist proportional zur Tragfähigkeit und zum Elastizitätsmodul des Leichtbetons. Beide nehmen mit abnehmender Rohdichte ebenfalls ab.
Größtkornklassen
Die Einteilung von Beton nach dem Größtkorn bezieht sich auf den Zuschlag. Die jeweils kleinste und größte Korngröße bei den Mineralien werden erfasst. Angegeben wird in diesen Klassen der Wert des größten Korns (Dmax genannt).