Vorteile
Das technische Prinzip der Betonkernaktivierung entspricht in Grundzügen der Funktion einer Fußbodenheizung mit zusätzlichem Kühleffekt. Ein Rohrsystem, das sogenannte Rohrregister, durchzieht eine gesamte Betonfläche, meist Böden und Decken. Das in den Rohren zirkulierende Wasser transportiert sowohl Wärme als auch Kälte aus thermischen Erdquellen.
Der Energiebedarf ist gering und durch die Nutzung von Erdwärme und im Normalfall Grundwasserkälte fällt, außer gegebenenfalls eine elektrisch betriebene Erdpumpe, kein Verbrauch anderer Energieträger an. Damit ist die Betonkernaktivierung nahezu energieneutral, da sowieso vorhandene Wärme und Kälte lediglich „angezapft“ wird.
Die Wirkungsart des Heizens und Kühlens erfolgt großflächig und durch die direkte Abgabe durch die leit- und speicherfähige Betondeckung entsteht keine verwirbelnde Konvektion. Nicht aufgewirbelter Raumstaub und die im Heizfall erzeugte Trittwärme erhöhen den Wohnkomfort.
Nachteile
Das Rohrsystem bei der Betonkernaktivierung reagiert träge und die zeitverzögerte Wirkung verlangt nach einer vorausschauenden Regulierung, die oft den äußeren Bedingungen angepasst werden muss. Der variable Zeitraum zwischen Aufwärm- oder Abkühlphase lässt keine engeren Zeitfenster zu, in denen die Maximalleistung erreicht wird. Grob gesagt sind in 24 Stunden nur zwei Phasen möglich.
Die Betonkernaktivierung kann nur eingebettet in einer ganzheitlichen Gebäudekonzeption die benötigte Heiz- oder Kühlleistung bringen. Der Flächenbedarf ist groß und Boden- beziehungsweise Deckenflächen unter zehn Quadratmetern reichen nicht aus. Hinzu kommt die Notwendigkeit, die Temperatureinflüsse von außen so gering wie möglich zu halten.
Gesonderte Fassadendämmungen und aufwendige Fensterbeschattung minimieren der Funktion des Rohrregisters entgegenlaufende Temperaturen. Starke und nicht abgeschirmte Sonneneinstrahlung kann den Kühlungseffekt neutralisieren und große Außenkälte die Heizwirkung zunichtemachen. Starke Temperaturschwankungen sind nicht ausgleichbar.