Den richtigen Putz wählen
Betonsteine erfordern aufgrund ihrer Beschaffenheit einen geeigneten Putz, der eine gute Haftung und optimale Eigenschaften für den jeweiligen Einsatzzweck aufweist. Berücksichtigen Sie folgende Aspekte, um die richtige Putzart auszuwählen:
Anforderungen des Putzeinsatzes
Anwendungsbereich:
- Für Innenräume ist es wichtig, Putze zu verwenden, die Feuchtigkeit regulieren und angenehm zu verarbeiten sind.
- Putze für den Außenbereich sollten witterungsbeständig sowie frost- und wasserfest sein.
Betonsteineigenschaften:
- Da Betonsteine eine nicht saugende Oberfläche haben, wählen Sie einen Putz mit hoher Haftkraft.
- Verwenden Sie eine geeignete Grundierung, um die Haftung weiter zu verbessern.
Geeignete Putzarten
Kalkzementputz:
- Kalkzementputze bieten eine hohe Flexibilität und eignen sich für unterschiedliche Untergründe wie Betonsteine.
- Sie sind beständig gegen Feuchtigkeit und Frost und daher ideal für den Außenbereich. Die üblichen Schichtstärken liegen zwischen 10 und 20 mm, was eine stabile Oberfläche ermöglicht.
Zementputz:
- Zementputze sind extrem robust und widerstandsfähig, was sie besonders nützlich für stark beanspruchte Bereiche wie Sockel macht.
- Sie bieten hohen Schutz gegen Feuchtigkeit und mechanische Einflüsse, erfordern jedoch eine geübte Hand für die Verarbeitung. Typische Verarbeitungstiefen liegen bei etwa 15 mm.
Lehmputz:
Lehmputz eignet sich für ein gesünderes Raumklima im Innenbereich. Diese Putze können Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben und sind besonders für Feuchträume geeignet.
Speziallösungen
Armierungskleber mit Putzgewebe:
Diese Kombination wird oft für glatte Betonsteine verwendet, um Stabilität und Haftung zu verbessern. Der Armierungskleber wird aufgetragen und ein Putzgewebe eingebettet, was für zusätzliche Risssicherheit sorgt.
Weitere Überlegungen
- Trocknungszeiten: Putzsysteme benötigen je nach Schichtdicke und Witterung etwa einen Tag pro Millimeter Schichtstärke.
- Frostempfindlichkeit: Besonders wichtig für Außenmauern ist die Frostsicherheit des gewählten Putzes.
- Feuchtigkeitsschutz: In besonders feuchtigkeitsbelasteten Bereichen wie direkt am Sockel ist eine zusätzliche Abdichtung empfehlenswert.
Mit diesen Faktoren im Hinterkopf können Sie sicherstellen, dass Ihr verputztes Mauerwerk sowohl funktional als auch ästhetisch den gewünschten Anforderungen entspricht.
Betonsteine verputzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Betonsteine zu verputzen erfordert sorgfältiges Arbeiten und die richtigen Materialien. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung, die Ihre Arbeit vereinfacht:
1. Vorbereitung
Reinigen Sie die Oberfläche gründlich, bevor Sie mit dem Verputzen beginnen. Entfernen Sie Schmutz, Staub und lose Teile, und tragen Sie eine geeignete Grundierung auf. Verwenden Sie hierfür einen Haftvermittler, besonders bei glatten Betonflächen.
2. Putz anmischen
Mischen Sie den gewählten Putz (Kalkzementputz, Zementputz, Lehmputz usw.) gemäß den Herstellerangaben an. Verwenden Sie sauberes Wasser und achten Sie auf eine klumpenfreie Konsistenz.
3. Unterputz auftragen
Tragen Sie eine Schicht Unterputz auf, die normalerweise etwa 10–20 mm dick sein sollte. Verwenden Sie eine Kelle oder eine Putzmaschine, um den Putz gleichmäßig auf die Wand aufzutragen.
4. Armierung einarbeiten
Bei stark beanspruchten Oberflächen oder größeren Unebenheiten betten Sie ein Armierungsgewebe in den noch frischen Unterputz ein. Dies sorgt für zusätzliche Stabilität und verhindert Rissbildung.
5. Glätten und Strukturieren
Sobald der Unterputz leicht angetrocknet ist, glätten Sie ihn mit einem Reibebrett. Je nach gewünschter Oberfläche können Sie den Putz anschließend strukturieren, z.B. mit einer Strukturrolle oder einem Schwammbrett, um eine glatte oder gemusterte Oberfläche zu erhalten.
6. Trocknen lassen
Lassen Sie den Putz gut trocknen. Dies erfordert in der Regel einen Tag pro Millimeter Putzdicke. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche während dieser Zeit vor direkter Sonneneinstrahlung und starkem Wind geschützt ist, um Rissbildung zu vermeiden.
7. Oberputz auftragen
Tragen Sie den Oberputz in einer Dicke von etwa 3–5 mm auf den vollständig getrockneten Unterputz auf. Diese Schicht gibt der Wand ihre endgültige Optik. Sie können die Oberfläche ebenfalls wieder glätten oder strukturieren.
8. Endbehandlung
Nach vollständigem Trocknen des Oberputzes (mindestens ein weiterer Tag pro Millimeter Schichtdicke) können Sie die verputzte Fläche nach Wunsch mit einer geeigneten Fassadenfarbe streichen. Achten Sie darauf, dass die Farbe atmungsaktiv und für den Außenbereich geeignet ist.
Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft Ihnen, ein gleichmäßiges und langlebiges Verputzergebnis zu erzielen, während Sie die spezifischen Anforderungen von Betonsteinen berücksichtigen.