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Betonprodukte

Betonsturz berechnen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Von Christian Schideck | 14. November 2024
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Betonstürze für nichttragende Wände lassen sich mit einigen Schritten selbst berechnen. Dieser Artikel erklärt die Berechnung der Tragfähigkeit, die Wahl der Abmessungen und die korrekte Installation.

Betonsturz berechnen

Berechnung der Tragfähigkeit und Abmessungen für nichttragende Wände

Um die erforderlichen Betonstürze für nichttragende Wände eigenständig zu berechnen, sind einige wesentliche Schritte und Überlegungen notwendig. Beachten Sie dabei stets die nötige Vorsicht und ziehen Sie bei Unsicherheiten eine Fachkraft hinzu.

Berechnung der Wandscheibenlast

Ermitteln Sie zuerst die Wandlast oberhalb des Sturzes. Ziegelwände mit Mörtel und Putz haben ein durchschnittliches Gewicht von 1500 kg pro Kubikmeter. Multiplizieren Sie die Wanddicke (in Metern) mit der Höhe und der Breite der Wandscheibe zur Berechnung des Volumens. Das resultierende Volumen multiplizieren Sie dann mit dem spezifischen Gewicht (1500 kg/m³).

Benötigte Tragfähigkeit des Betonsturzes

Der minimal erforderliche pk-Wert des Sturzes wird durch Multiplikation der berechneten Wandlast mit dem Faktor 1,5 bestimmt. Ein pk-Wert von 1 kN/m bedeutet, dass der Sturz 100 kg pro Meter tragen kann.

Auswahl eines geeigneten Fertigsturzes

Bei der Wahl eines vorgefertigten Sturzes beachten Sie folgende Aspekte:

  • Länge des Sturzes: Diese sollte die Breite der Durchgangsöffnung, zuzüglich mindestens 50 cm für das beidseitige Auflager, umfassen.
  • Tiefe des Sturzes: Sie orientiert sich an der Wandstärke und beträgt idealerweise mindestens zwei Drittel der Dicke der Wand.
  • Höhe des Sturzes: Diese beeinflusst die Tragfähigkeit und sollte den erforderlichen pk-Wert erfüllen, um die Lasten sicher zu tragen.

Berücksichtigung zusätzlicher Lasten

Berücksichtigen Sie potenzielle zusätzliche Lasten, die durch das Anbringen schwerer Gegenstände entstehen könnten. Planen Sie dafür ebenfalls eine Sicherheitsreserve ein.

Durch diese strukturierten Schritte können Sie die geeigneten Maße und die Tragfähigkeit des Betonsturzes für Ihre nichttragende Wand bestimmen. Denken Sie daran, dass eine endgültige Berechnung und Installation immer von einer Fachkraft überprüft werden sollte, um Risiken zu vermeiden.

Prüfung der Auflager

Vor der Installation des Betonsturzes ist es essenziell, die Tragfähigkeit der Auflager gründlich zu prüfen. Die Auflager müssen sowohl das Eigengewicht des Sturzes als auch die Last der darüberliegenden Wand sicher tragen und ableiten können. Stellen Sie sicher, dass das Mauerwerk stabil und frei von Schäden wie Rissen oder Ausbrüchen ist, die die Tragfähigkeit beeinträchtigen könnten.

Achten Sie darauf, dass der Sturz niemals auf einer Mörtelfuge endet, sondern stets vollständig auf einem festen Mauerstein aufliegt. Für eine optimale Lastverteilung und Sicherheit sollten auf beiden Seiten des Sturzes mindestens 25 cm Auflagefläche vorhanden sein.

Folgende Punkte sind dabei besonders wichtig:

  • Mauerwerk prüfen: Vergewissern Sie sich, dass das Mauerwerk intakt und tragfähig ist.
  • Auflagefläche sicherstellen: Der Sturz muss auf einem ganzen Mauerstein aufliegen.
  • Ausreichende Überlappung: Der Sturz sollte beidseitig mindestens 25 cm aufliegen.

Diese Schritte sind notwendig, um sicherzustellen, dass der Sturz seine Funktion erfüllen und die Lasten zuverlässig tragen kann.

Zusätzliche Hinweise für geschalte Betonstürze

Für größere Öffnungen, bei denen vorgefertigte Betonstürze nicht ausreichen, können Sie einen Betonsturz vor Ort selbst herstellen. Dies erfordert spezifische statische Berechnungen und ein genaues Vorgehen. Beachten Sie folgende Schritte:

  • Statische Vorbereitung: Lassen Sie die Struktur von einem Statiker berechnen.
  • Schalung: Stellen Sie eine stabile und passgenaue Schalung her, die den Belastungen standhält.
  • Bewehrung: Legen Sie die Bewehrung gemäß den statischen Berechnungen aus und achten Sie auf eine ausreichende Betonüberdeckung, um Korrosionsschäden zu vermeiden.
  • Betonierarbeiten: Verwenden Sie hochwertigen Beton und füllen Sie die Schalung gleichmäßig.
  • Nachbehandlung: Halten Sie die Oberfläche feucht, um ein zu schnelles Austrocknen und Risse zu vermeiden.
  • Entfernung der Schalung: Entfernen Sie die Schalung erst, wenn der Beton ausreichend ausgehärtet ist.
  • Isolierung: Bei Bedarf können Sie eine zusätzliche Isolierung an der Vorderseite des Sturzes anbringen.

Diese Hinweise helfen Ihnen, einen geschalten Betonsturz sicher und effizient zu errichten. Achten Sie immer darauf, dass alle Arbeiten fachkundig ausgeführt werden, um die Tragfähigkeit und Langlebigkeit des Sturzes zu gewährleisten. Bei Unsicherheiten oder komplexeren Bausituationen sollte stets eine Fachkraft zu Rate gezogen werden.

Artikelbild: KJ_G/iStockphoto