Betonsturz einbauen – Die richtige Vorbereitung
Um einen Betonsturz fachkundig einzubauen, ist eine gründliche Vorbereitung unverzichtbar. Bevor Sie mit den eigentlichen Bauarbeiten beginnen, sind einige Schritte erforderlich.
1. Überprüfung der Wandbeschaffenheit: Ermitteln Sie, ob die Wand tragend ist oder nicht. Dies beeinflusst die Wahl der Materialien und die Vorgehensweise. Tragende Wände erfordern zusätzliche Stützen.
2. Werkzeuge und Materialien vorbereiten:
- Werkzeuge: Elektrischer Bohrhammer, Wasserwaage, Messlatte, Mörtelkelle, elektrischer Abbruchhammer und ein Meißelwerkzeug
- Materialien: Geeigneter Betonsträger, hochwertiger Mörtel auf Zementbasis, eventuell notwendiger Armierungsstahl für größere Öffnungen
3. Berechnungen durchführen: Die Länge des Betonsturzes muss die Breite der Öffnung plus mindestens 50 cm betragen (jeweils 25 cm Auflagefläche pro Seite). Die Höhe und Breite des Sturzes richten sich nach der Wanddicke und den statischen Erfordernissen. Bei Wänden, die stärker als 20 cm sind, sollten zwei Stürze eingeplant werden.
4. Belastung und Statik: Kalkulieren Sie die Last, die auf den Betonsturz wirkt. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich die Konsultation einer Fachkraft, um die benötigte Tragfähigkeit des Sturzes sicher zu ermitteln.
5. Arbeitsschutz: Sorgen Sie für entsprechende Sicherheitsmaßnahmen. Tragen Sie Schutzkleidung, einschließlich Helm, Schutzbrille und Handschuhe. Ein sicherer Stand und ordnungsgemäße Absperrungen des Arbeitsbereichs erhöhen die Sicherheit.
6. Freilegen des Mauerwerks: Markieren Sie den Bereich der Wandöffnung präzise und brechen Sie das Mauerwerk entlang dieser Markierungen sauber und vorsichtig aus, um Schäden am restlichen Mauerwerk zu vermeiden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Betonsturz einbauen
Nachdem Sie alle Vorbereitungen abgeschlossen haben, können Sie mit dem Einbau des Betonsturzes beginnen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Anzeichnen und Öffnung herstellen: Zeichnen Sie die Umrisse der gewünschten Öffnung mit einer Wasserwaage und einem Richtscheid präzise auf die Wand. Entfernen Sie das Mauerwerk entlang der Markierungen, bis die Öffnung die benötigte Größe erreicht hat.
- Unterstützen und Sturzbereich freilegen: Stützen Sie das Mauerwerk oberhalb der geplanten Öffnung ab, um ein Absacken während der Arbeiten zu verhindern. Legen Sie anschließend den Bereich, in dem der Sturz eingebaut wird, bis zur gewünschten Tiefe frei.
- Mörtelbett vorbereiten: Tragen Sie ein gleichmäßig dickes Mörtelbett aus Zementmörtel auf die Auflageflächen der Öffnung auf. Achten Sie dabei darauf, dass zur späteren uneingeschränkten Belastungsverteilung eine ausreichend große Stützfläche von mindestens 25 cm auf jeder Seite vorhanden ist.
- Betonsturz einsetzen und ausrichten: Setzen Sie den Betonsturz vorsichtig auf das Mörtelbett und richten Sie ihn waagerecht aus. Nutzen Sie dafür eine Wasserwaage und einen Richtscheid, um eine präzise horizontale Ausrichtung zu gewährleisten.
- Fixieren und Klopfen: Fixieren Sie den Betonsturz mit kleinen Holzkeilen oder Metallkeilen, um ihn während des Aushärtens des Mörtels stabil in Position zu halten. Klopfen Sie den Sturz sanft mit einem Gummihammer, um ihn fest im Mörtel zu verankern und mögliche Hohlräume zu vermeiden.
- Fugen mit Mörtel schließen: Füllen Sie die Fugen zwischen dem Betonsturz und dem umliegenden Mauerwerk mit Mörtel. Glätten Sie die Oberfläche mit einer Fugenkelle, um eine gleichmäßige und stabile Verbindung herzustellen.
- Trocknen lassen und Arbeitsbereich räumen: Lassen Sie den Mörtel vollständig aushärten. Beachten Sie dabei die vom Hersteller empfohlenen Trocknungszeiten, bevor Sie mit weiteren Arbeiten fortfahren. Entfernen Sie anschließend die Stützen und Keile.
Besonderheiten beim Einbau mehrerer Betonstürze
Bei besonders breiten Wandöffnungen, die mehrere Betonstürze erfordern, ist eine sorgfältige Planung unabdingbar. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten:
- Dimensionierung und Auswahl der Stürze: Messen Sie die Breite der Wandöffnung genau, um die erforderliche Anzahl der Betonstürze zu bestimmen. Achten Sie darauf, dass die Sturzbreite und -höhe der Wandstärke entsprechen, um eine stabile Konstruktion zu gewährleisten.
- Versatz der Stürze: Versetzen Sie die Betonstürze um eine Steinbreite oder etwa 12 cm gegeneinander, um eine lückenlose und stabile Verbindung zu schaffen. Der Versatz ist wichtig, um die strukturelle Stabilität und die Lastverteilung zu optimieren.
- Verbindungsfugen: Füllen Sie die Fugen zwischen den einzelnen Stürzen sorgfältig mit einem druckfesten Mörtel auf. Dies verhindert Bewegungen und bietet zusätzlichen Halt. Achten Sie darauf, dass die Fugen glatt und lückenlos sind, um die Stabilität nicht zu gefährden.
- Berücksichtigung der Bewehrung: Sind besonders große Spannweiten oder hohe Belastungen zu erwarten, können zusätzliche Stahlbewehrungen notwendig sein. Setzen Sie die Bewehrung korrekt ein, um die Tragfähigkeit der gesamten Konstruktion zu verbessern.
- Montagehilfen: Erleichtern Sie den Einbau mit geeigneten Montagehilfen wie Montagestäben oder Keilen, um die Betonstürze während der Positionierung zu stützen. Entfernen Sie diese Hilfsmittel, sobald der Mörtel ausgehärtet ist, um dauerhafte Belastung zu vermeiden.
- Schichtenweise Bauweise: Arbeiten Sie schichtenweise und beginnen Sie immer von einer Seite der Öffnung zur anderen, um ein gleichmäßiges Setzen zu ermöglichen. Sollten Sie Ziegelfertigstürze verwenden, achten Sie auf eine gleichzeitige Verarbeitung von Fertigsturz und Mauerwerk, um Farbunterschiede zu vermeiden.
Durch die Beachtung dieser Schritte können Sie sicherstellen, dass mehrere Betonstürze korrekt eingebaut sind und die strukturelle Integrität Ihres Bauprojekts gewährleistet bleibt.