Unterschiede beim Berechnen von Treppen
Das Berechnen einer Treppe ist verhältnismäßig kompliziert. Denn zur benötigten Grundfläche müssen auch noch Stufenlänge und Höhe, aber auch die Treppensteigung selbst sowie das Gefälle berücksichtigt werden. So sieht die Berechnung einer halb gewendelten Betontreppe anders aus als die einer beispielsweise gegenläufigen Betontreppe mit Podest.
Wichtige Faktoren bei der Treppenberechnung
Um hier mehr Klarheit und Verständlichkeit hineinzubringen, zunächst die wichtigsten Grundlagen zum Berechnen einer Betontreppe:
- Steigungshöhe
- Stufenzahl
- Lauflänge
- Treppensteigung
- Auftrittlänge
Um auch andere Aspekte wie Begehbarkeit oder Sicherheit bewerten und berechnen zu können, müssen noch einige Regeln angewandt werden:
- Sicherheitsregel
- Bequemlichkeitsregel
- Schrittmaßregel
Auch wenn sich Formeln wie die zur Bequemlichkeit zunächst seltsam oder gar lustig anhören, so gibt es doch eine enorme Notwendigkeit. Gut zu erklären wäre das anhand einer Treppe, deren Stufen unterschiedlich hoch sind oder auch mithilfe einer Treppe, deren Stufen viel zu hoch sind. Versuchen Sie bei unterschiedlich hohen Stufen zügig eine Treppe hinab oder hinaus zu laufen, werden Sie nie richtig in einen zügigen Schritt kommen.
Treppen bergen ein hohes Risiko, bedingt durch unser Naturell
Das Gehirn benötigt eine Regelmäßigkeit, die nicht gegeben ist. So steigt das Unfallpotenzial erheblich. Das ist übrigens derselbe Grund, weshalb Wissenschaftler feststellen konnten, dass Treppen mit Podest ebenfalls eine erhöhte Unfallquote aufweisen. Die Menschen werden durch die Unterbrechung durch ein Podest buchstäblich aus ihrem Tritt gebracht. Damit steigt dann das Sturzrisiko.
Zu hohe oder zu flache Stufen
Vielleicht haben Sie es aber schon einmal erlebt, wenn beispielsweise bei mittelalterlichen die Stufen viel zu hoch oder sehr flach waren. Es ist sehr schwer, hier einen regelmäßigen Schritt zu erlangen. Genau aus diesen genannten Gründen sind diese Regelberechnungen auch bei Betontreppen zu wichtig.
Formeln zum Berechnen einer Betontreppe (und jeder anderen Treppe)
Steigungshöhe
Die Steigungshöhe berechnet sich durch Geschosshöhe dividiert durch Anzahl der Auftritte. 16 bis 18 cm werden als komfortabel betrachtet.
Stufenzahl (Anzahl der Auftritte)
Die Stufenzahl (Anzahl der Auftritte) ist demzufolge die Geschosshöhe dividiert durch die Steigungshöhe.
Lauflänge
Die Lauflänge ergibt sich durch die Anzahl der Auftritte multipliziert mit der Auftrittbreite.
Treppensteigung
Die Geschosshöhe geteilt durch die Lauflänge ergibt die Steigung der Treppe.
Auftrittlänge
Die Auftrittlänge ergibt sich durch das durchschnittliche Trittmaß (63 cm) minus 2 mal Steigungshöhe (Punkt vor Strich beachten!).
Formeln nach Regeln
Die Schrittmaßregel
Hier werden bestimmte Zahlen benötigt. Die Tiefe (Länge) einer Stufe addiert mit der zweifachen Stufenhöhe sollten eine Summe von 61 bis 65 cm ergeben. 63 cm beträgt dabei das Schrittmaß eines durchschnittlich großen Menschen. Allerdings ist dieses Schrittmaß wiederum vom Neigungswinkel der Treppe abhängig. Für diesen Fall sollte der Winkel zwischen 30 und 37 Grad betragen.
Die Bequemlichkeitsregel
Private Bauherren beziehen sich anstelle des Sicherheitsfaktors eher auf die Bequemlichkeitsregel, schließlich sollte eine Treppe im privaten Umfeld komfortabel sein. Die Auftrittbreite minus der Steigungshöhe sollte demnach den Wert 12 ergeben.
Die Sicherheitsregel
Für die Sicherheitsregel sollte die Summe aus Auftrittbreite und Steigungshöhe eine Summe von 46 (cm) erreichen. Besonders in öffentlichen (Ämter) und kommerziellen (Geschäfte) Gebäuden ist dieser Wert relevant.