Injektionsverfahren: Die Lösung gegen Feuchtigkeit
Das Injektionsverfahren ist eine effektive Methode, um Betonwände und andere Mauerwerksarten gegen aufsteigende Feuchtigkeit abzudichten. Hierbei wird ein spezielles Injektionsmittel mittels Druck in zuvor gebohrte Löcher eingebracht. Dieses Mittel dringt tief in das Mauerwerk ein und bildet eine wasserabweisende Barriere, die Feuchtigkeit zuverlässig abhält.
Vorteile des Injektionsverfahrens
Durch das Injektionsverfahren können Sie zahlreiche Vorteile nutzen:
- Einfaches Verfahren: Das Verfahren ist weniger aufwendig als eine Komplettsanierung von außen.
- Flexibler Einsatz: Geeignet für verschiedene Mauerwerksarten einschließlich Beton, Kalksandstein und Ziegel.
- Nachhaltigkeit: Injektionsmittel bilden eine dauerhafte Barriere gegen Feuchtigkeit.
- Kosteneffizienz: Oft günstiger als alternative Sanierungsverfahren.
Typische Anwendungsbereiche
Dieses Verfahren eignet sich besonders für:
- Kellerabdichtungen: Um feuchte Kellerwände von innen abzudichten
- Rissverfüllungen: Bei rissigen Mauerwerken, die anfällig für Feuchtigkeit sind
- Horizontalabdichtung: Gegen aufsteigende Feuchtigkeit in Wänden, besonders im Erdgeschoss
Durchführung des Injektionsverfahrens
Das Injektionsverfahren beginnt mit dem Setzen von Bohrlöchern entlang der betreffenden Wandbereiche. Diese Löcher werden im Winkel von etwa 45 Grad gebohrt und mit Injektionspackern bestückt. Anschließend wird das Injektionsmittel unter Druck in das Mauerwerk eingebracht, wo es sich gleichmäßig verteilt und eine wasserabweisende Sperre bildet. Das Verfahren endet mit der Aushärtung des Mittels und dem Verschließen der Bohrlöcher.
Diese Technik ermöglicht es, selbst schwer zugängliche Bereiche effektiv abzudichten, ohne umfangreiche Erdarbeiten durchführen zu müssen. Dies macht das Injektionsverfahren besonders attraktiv für Altbauten und beengte Keller.
Die Wahl des richtigen Injektionsmittels
Die richtige Wahl des Injektionsmittels ist entscheidend für die effektive Behebung von Feuchtigkeitsschäden. Verschiedene Materialien und Techniken bieten unterschiedliche Vorteile, abhängig von der spezifischen Situation und dem Schadensbild.
Auswahlkriterien für Injektionsmittel
- Elastizität und Haftung: Elastische Injektionsmittel sind vorteilhaft bei Bauteilen, die strukturellen Bewegungen unterliegen. Zweikomponentenharze, die nach der Aushärtung elastisch bleiben, sind hier besonders geeignet.
- Wasserstopwirkung: Bei starkem Wasserandrang sind Materialien erforderlich, die schnelle und effektive Wasserbarrieren bilden. Polyurethanschaum ist aufgrund seiner aufschäumenden Eigenschaften und schnellen Abdichtungswirkung besonders nützlich.
- Kraftschlüssige Injektion: Für Risse, die die statische Integrität eines Bauwerks gefährden, eignen sich Epoxidharze hervorragend.
- Wasserquellfähigkeit: Materialien, die bei Kontakt mit Wasser aufquellen, bieten eine dauerhafte Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Acrylat- und Methacrylat-Gele sind hier ideal, besonders bei Anwendungen im Erdreich oder schwer zugänglichen Bereichen.
Einfluss des Injektionsdrucks
Neben der Wahl des Materials spielt auch der richtige Injektionsdruck eine entscheidende Rolle. Zu niedriger Druck kann dazu führen, dass das Material nicht tief genug eindringt, wodurch Schwachstellen in der Abdichtung entstehen. Ein zu hoher Druck hingegen kann das Mauerwerk beschädigen. Es ist daher wichtig, den Druck je nach Injektionsmaterial und Mauerwerksbeschaffenheit genau zu dosieren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Injektionsabdichtung
Um Ihre Betonwand wirksam und dauerhaft mittels Injektionstechnik abzudichten, finden Sie hier eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Vorbereitung der Wand:
Bevor Sie mit der Injektion beginnen, müssen Sie die Wand gründlich vorbereiten. Entfernen Sie lose Teile, Putzreste und Staub mit einer Bürste oder einem Besen. Lassen Sie das Mauerwerk, wenn möglich, austrocknen.
2. Bohrlöcher setzen:
Setzen Sie die Bohrlöcher im empfohlenen Abstand entlang des Rissverlaufs oder im Raster. Diese sollten idealerweise im Winkel von etwa 45 Grad gebohrt werden. Die Tiefe der Bohrlöcher beträgt typischerweise rund 30 cm.
3. Injektionspacker einsetzen:
Fügen Sie die Injektionspacker in die Bohrlöcher ein und fixieren Sie diese. Packer dienen dazu, das Injektionsmittel gezielt in die Wand zu leiten und sicherzustellen, dass es sich gleichmäßig verteilt.
4. Abdichtungsmittel injizieren:
Füllen Sie das Abdichtungsmittel in eine geeignete Pumpe oder Injektionsspritze. Injizieren Sie das Mittel unter Druck in die Bohrlöcher. Achten Sie auf gleichmäßige Verteilung und ausreichenden Druck, ohne die Struktur der Wand zu gefährden.
5. Aushärtung des Injektionsmittels:
Lassen Sie das Injektionsmittel nach der Anwendung gründlich aushärten. Die Zeit, die dafür benötigt wird, hängt von den Umgebungsbedingungen und den spezifischen Eigenschaften des verwendeten Materials ab.
6. Verschließen der Bohrlöcher:
Entfernen Sie nach der Aushärtung die Injektionspacker. Verschließen Sie die Bohrlöcher anschließend mit einem geeigneten Mörtel, um die Wandoptik wiederherzustellen und die Stellen zu versiegeln.
Durch diese Schritte gewährleisten Sie eine effiziente und dauerhafte Abdichtung Ihrer Betonwand. Achten Sie darauf, die Anweisungen zu Druck und Material genau zu befolgen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.