Die Bedeutung des Bettungspolsters
Das Bettungspolster spielt eine zentrale Rolle bei der Gründung einer Bodenplatte. Es bildet die tragfähige Basis und unterstützt die Bodenplatte in mehrfacher Hinsicht:
- Dämmung und Stabilität: Die Materialien des Bettungspolsters, wie Kies, Schotter oder Beton, sorgen für eine stabile Gründung, die sich an die Bodengegebenheiten anpasst. Eine gleichmäßige Verteilung und Verdichtung dieser Schicht ist essenziell, um eine optimale Tragfähigkeit zu gewährleisten.
- Vermeidung von Bodensenkungen: Durch eine gleichmäßige Beschaffenheit verhindert das Bettungspolster mögliche Setzungen oder ungleichmäßige Bodensenkungen, die zu Schäden führen könnten. Es füllt Hohlräume aus und nivelliert Unebenheiten.
- Frostsicherheit: Besonders in frostgefährdeten Bereichen ist das Bettungspolster unverzichtbar. Es verhindert, dass das Erdreich durch Kälteeinwirkung Schäden an der Bodenplatte verursacht. Diese Schicht sollte tief genug in die frostfreie Zone eingebracht werden.
- Kapillarbrechende Funktion: Das Bettungspolster unterbricht die kapillare Wasserleitung und verhindert das Aufsteigen von Feuchtigkeit aus dem Boden, was für die Langlebigkeit der Bodenplatte entscheidend ist.
- Integration mit Frostschürze: Je nach den Bodengegebenheiten kann es notwendig sein, das Bettungspolster durch eine Frostschürze zu ergänzen, die zusätzlichen Frostschutz an den Außenkanten des Fundaments bietet.
Das Zusammenspiel dieser Funktionen bildet die Grundlage für eine stabile und langlebige Baukonstruktion.
Möglichkeiten der Bettungspolsterung
Die Wahl des geeigneten Bettungspolsters hängt von der Beschaffenheit des Baugrunds und den Vorgaben des Statikers ab. Hier werden drei gängige Methoden der Bettungspolsterung vorgestellt.
1. Gründungspolster
Das Gründungspolster, bestehend aus frostbeständigen Materialien, wird unter der gesamten Bodenplatte eingefügt.
Vorgehensweise:
- Aushub der Baugrube bis zur erforderlichen Tiefe.
- Aufbringen einer Sauberkeitsschicht aus Kies oder Schotter.
- Verdichten dieser Schicht, um eine tragfähige Basis zu schaffen.
- Schichtweises Einbringen und Verdichten des Gründungspolsters.
- Abdecken mit einer PE-Folie zum Feuchtigkeitsschutz.
Geeignete Materialien:
- Gesteinsbruch
- Recyclingmaterial aus Beton
- Natursteine
- Flussrollkies
Vorteile:
- Kostengünstig und einfach umzusetzen.
- Ideal für Böden mit hoher Tragfähigkeit.
Nachteile:
Nicht geeignet für flach gegründete Bodenplatten oder wenig tragfähige Böden.
2. Frostschürze mit Gründungspolster
Diese Methode kombiniert das Gründungspolster mit einer umlaufenden Frostschürze, die zusätzlichen Schutz vor Frostschäden bietet.
Vorgehensweise:
- Ausheben der Baugrube auf die notwendige Tiefe.
- Einbringen und Verdichten des Gründungspolsters.
- Errichten einer Schalung für die Frostschürze.
- Betonieren der Frostschürze rund um die Bodenplatte.
Geeignete Materialien:
- Armierter Beton
- Fertigbeton
Vorteile:
- Schutz vor Frostschäden.
- Ermöglicht das Einsparen von Materialien für das Gründungspolster.
Nachteile:
Teurer und aufwendiger als ein reines Gründungspolster.
3. Streifenfundamente mit Gründungspolster
Hierbei wird unter der Bodenplatte und den tragenden Wänden ein Gründungspolster eingebracht, kombiniert mit Streifenfundamenten.
Vorgehensweise:
- Ausheben der Gräben für die Streifenfundamente.
- Einbringen und Verdichten des Gründungspolsters.
- Errichten der Schalung und Betonieren der Streifenfundamente.
- Auffüllen des Gründungspolsters zwischen den Fundamenten.
Geeignete Materialien:
- Granulat
- Beton
- Geostoffe
Vorteile:
- Besonders geeignet für geringe Tragfähigkeiten des Bodens.
- Ideal für den Bau von Kellerwänden.
Nachteile:
Höhere Kosten und größerer Arbeitsaufwand.
Jede dieser Methoden hat ihre spezifischen Vorteile und eignet sich für unterschiedliche Bodenverhältnisse und Bauprojekte. Überlegen Sie sorgfältig, welche Variante am besten zu Ihrem Vorhaben passt, und arbeiten Sie eng mit Ihrem Statiker zusammen.