Kostenbeispiel: Bettwanzen bekämpfen
Beispielsituation:
- Bettwanzenbefall
- klar erkennbare Befallssituation
- mittlere Befallsstärke
- unproblematische örtliche Gegebenheiten
- 2 weitere Folgebehandlungen und Nachkontrolle erforderlich
Posten | Preis |
---|---|
Ersteinsatz | 255 EUR |
Folgebehandlungen | 325 EUR |
Nachkontrolle | 97 EUR |
Gesamtkosten | 677 EUR |
Kostenbestimmende Faktoren
- Örtliche Gegebenheiten und Befallsintensität
- Eingesetzte Behandlungsmethode
- Kosten für die Erstbehandlung
- Kosten für die Folgebehandlungen
Örtliche Gegebenheiten und Befallsintensität
Bettwanzen lassen sich in Eigenregie nicht wirksam bekämpfen. Der Einsatz eines professionellen Schädlingsbekämpfers (Kammerjägers) ist bei einem Bettwanzenbefall unumgänglich.
Frühzeitig mit der Bettwanzenbekämpfung beginnen. Damit sich der Befall nicht in eine sehr unangenehme Bettwanzenplage verwandelt, sollte mit der Schädlingsbekämpfung so früh wie möglich begonnen werden. Ein hoher Befall ist eine echte Plage: die Wanze gehört zu den blutsaugenden Insekten, an den Stellen, wo sich der Schädling über den menschlichen Körper hermacht entstehen stark juckende Bissstellen, die äußerst unangenehm sind. Bei einem starken Befall wird man mit einer sehr großen Zahl an solchen Bissstellen zu kämpfen haben.
Örtliche Gegebenheiten berücksichtigen. Je mehr Rückzugsorte die Wanzen haben (nicht nur im Bereich der Matratze, sondern auch am Bettgestell, in verschiedenen Ritzen, hinter Fußleisten und Tapeten), desto aufwendiger und langwieriger (und teurer) wird die Bekämpfung.
Ausdehnung des Befalls. Auch die Größe der Wohnräume und die damit einhergehende Ausdehnung des Befalls spielen eine Rolle für die Kosten bei der späteren Bekämpfung. In Mehrfamilienhäusern besteht zudem auch das Risiko, dass sich der Befall auf benachbarte Wohnungen ausbreitet.
Eingesetzte Behandlungsmethode
Bei der Bettwanzenbekämpfung gibt es zwei grundlegend unterschiedliche Bekämpfungsmethoden, die der Schädlingsbekämpfer einsetzen kann: eine auf Chemie (Insektizid) basierende Methode und eine chemiefreie Methode.
Chemische Methode. Bei der chemischen Bekämpfung werden sogenannte Kontaktinsektizide eingesetzt. Sie werden an den Ausgänge aller Rückzugsorte der Bettwanzen ausgebracht. Versuchen die Wanzen, ihre Rückzugsorte zu verlassen, geraten sie in Kontakt mit dem Insektizid und sterben.
Die chemische Methode ist nur bei den Bettwanzen selbst wirksam, die bereits gelegten Eier bleiben dabei intakt. Sie müssen zusätzlich auf andere Weise (meist Hitze- oder Kälte-Einsatz) vernichtet werden, damit nicht wieder neue Bettwanzen schlüpfen. Jedes Weibchen legt pro Tag rund 3 Eier – damit besteht also ein sehr großes Potenzial für einen schnell wieder zunehmenden neuerlichen Befall.
Chemiefreie Methode. Um einen Einsatz von chemischen Mitteln zu vermeiden, kann auch ausschließlich mit Heißdampf (Dampftemperatur 140 °C) gearbeitet werden. Die chemiefreie Bekämpfung erreicht auch gut Wanzen in ihren Rückzugsorten, selbst wenn diese nur schwierig zugänglich liegen. Der Heißdampf vernichtet auch sehr wirksam alle bereits gelegten Eier.
Kombination beider Methoden. Je nach örtlichen Gegebenheiten kann es sinnvoll sein, beide Methoden kombiniert anzuwenden. Die Kosten für eine kombinierte Behandlung liegen dann gewöhnlich etwas höher als für eine einzelne Behandlungsweise.
Kostenunterschiede zwischen der chemischen und der chemiefreien Bekämpfung lassen sich nicht pauschal festmachen – welche Kosten in beiden Fällen anfallen hängt weitgehend vom jeweils nötigen Aufwand für jede der beiden Behandlungen (örtliche Gegebenheiten) ab.
Kosten für die Erstbehandlung
Die Erstbehandlung ist meist etwas teurer und bewegt sich gewöhnlich zwischen 100 und 300 EUR. Sollte der Befall oder die Befallsstärke vom Kammerjäger erst bestätigt werden oder die Befallsstärke durch ein sogenanntes Bettwanzen-Monitoring eingeschätzt werden müssen, können die Kosten gegebenenfalls auch um 100 – 150 EUR höher liegen (Befallseinschätzung, Maßnahmenplanung, individuelle Beratung).
Kosten für die Folgebehandlungen
Für die notwendigen Folgebehandlungen ist üblicherweise mit Kosten zwischen 100 und 150 EUR zu rechnen. Wie viele Folgebehandlungen insgesamt notwendig sind, hängt von der Befallsstärke und den örtlichen Gegebenheiten ab.
Ist für die Folgebehandlungen ein höherer Aufwand an Einsatzzeit oder Material erforderlich, können die Kosten im Einzelfall auch etwas höher liegen.
In den meisten Fällen sollte man von mindestens 2 notwendigen Folgebehandlungen ausgehen, 3 – 4 Folgebehandlungen sind allerdings in vielen Situationen nicht ungewöhnlich.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Befallsverdacht
- Erstuntersuchung und Beratung
- massiver Befall
- ungünstige örtliche Gegebenheiten
- Kombinationsbekämpfung erforderlich
- Erstbekämpfung und 3 Folgebekämpfungen, zusätzliche Nachkontrolle
Posten | Preis |
---|---|
Befallsklärung, Beratung | 120 EUR |
Erstbekämpfung | 280 EUR |
Folgebehandlungen | 520 EUR |
Nachkontrolle | 112 EUR |
Gesamtkosten | 1.036 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren und unnötig hohe Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
Befall so früh wie möglich bekämpfen. Schon bei einem Verdacht auf einen möglichen Befall
Kosten an den Mieter weiterreichen. Besteht ein begründeter Verdacht, dass ein Mieter den Befall selbst verursacht hat (etwa weil unmöbliert vermietet wird und die Wohnung vor der Vermietung komplett saniert wurde), dürfen die Kosten an den betreffenden Mieter weitergereicht werden. Ansonsten ist bei der Schädlingsbekämpfung immer der Vermieter in der Pflicht und muss auch immer für die Kosten aufkommen.
„Gefahr im Verzug“. Liegt ein akuter massiver Befall vor, ist Gerichtsentscheidungen nach grundsätzlich zunächst einmal wegen der bestehenden Gesundheitsgefahr der Vermieter in der Pflicht, die Kosten zu bezahlen und den Schädlingsbekämpfer sofort zu beauftragen – unabhängig davon ob gegebenenfalls der Mieter den Befall selbst verursacht hat.
FAQ
Welche Kosten verursacht eine Bettwanzenbekämpfung?
In unserem Beispiel fallen für die Bettwanzenbekämpfung durch den Schädlingsbekämpfer Kosten von 677 EUR an. Die Gesamtkosten können abhängig vom individuellen Aufwand und der nötigen Bekämpfungsmethode allerdings stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Von welchen Faktoren hängen die Kosten ab?
Ausschlaggebend für die Kosten sind Befallsstärke und die Ausdehnung des Befalls sowie die örtlichen Gegebenheiten sowie die eingesetzte Bekämpfungsmethode. Daraus ergeben sich dann unterschiedlich hohe Kosten für die Erstbekämpfung und die Folgebekämpfungen. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken und unnötige Kosten vermeiden?
Unnötig hohe Kosten lassen sich vermeiden, indem man schon bei einem Verdacht auf einen Befall den Kammerjäger mit einer Überprüfung beauftragt und einen Befall möglichst frühzeitig bekämpft. Als Vermieter darf man die Bekämpfungskosten bei schuldhaftem Verursachen des Befalls durch einen Mieters an diesen weiterreichen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.