Ablauf der Biokorrosion
Auch Lebewesen sind auf vielfältige Art dazu in der Lage, Stoffe zu verändern oder ihre Oberfläche verwittern zu lassen. Da es sich um lebende Organismen handelt, nennt man diesen Vorgang Biokorrosion.
Für die Verwitterung oder Zersetzung von Stoffen sind allerdings nicht die Lebewesen direkt verantwortlich. Es sind ihre Stoffwechselprodukte, die die Zersetzung des Stoffs auf chemischem Weg bewirken. Lediglich das Sprengen von Materialien durch die Wurzelaktivität einzelner Pflanzen könnte man als mechanische Biokorrosion werten.
Verursacher von Biokorrosion
Die Verursacher von Biokorrosion können alle Arten von lebenden Organismen sein:
- Pflanzen, deren Wurzeln organische Säuren abgeben
- Tiere, deren Urin Harnstoff, Harnsäure, Ammoniak und bestimmte korrosiv wirkende Salze enthält
- Bakterien, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Säuren produzieren können
Bei den Bakterien muss man zwischen den Verursachern von aerober (unter Sauerstoffwirkung ablaufender) und anaerober (ohne Sauerstoffwirkung ablaufender) Biokorrosion unterscheiden.
Die Korrosion durch Säure ist dabei der häufigste Vorgang, der bei Biokorrosion zu beobachten ist. Andere Stoffgruppen, wie Salze, spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Betroffene Materialien
Von Biokorrosion im engeren Sinn spricht man nur dann, wenn Metalle von der Korrosion betroffen sind. Angegriffen werden aber auch andere Stoffe, wie etwa Beton oder Gesteine.
Verhinderung der Biokorrosion
Die Verhinderung von Biokorrosion kann auf zwei unterschiedlichen Wegen erfolgen: entweder durch Abtötung oder Entfernung der verursachenden Organismen oder auf dem Weg des herkömmlichen Korrosionsschutzes.