Herstellung von Biskuitporzellan
Biskuitporzellan, auch Bisquitporzellan geschrieben, unterscheidet sich von herkömmlichem Porzellan einzig darin, dass es nicht glasiert wird. Es wird aus den gleichen Rohstoffen hergestellt: Porzellanerde (Kaolin), Feldspat und Quarzsand und die Zusammensetzung der Rohstoffe variiert je nach gewünschtem Härtegrad des Porzellans. Wie herkömmliches Porzellan wird es auch meist zwei Mal gebrannt, wodurch eine vergleichbare Härte und Stabilität erzeugt wird.
Geschichte des Biskuitporzellans
Während das Grundrezept für Porzellan aus China stammt, wurde das Biskuitporzellan in Europa erfunden. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Rezept für die Herstellung von Porzellan in Deutschland entschlüsselt und nur kurze Zeit später, in den 1750er Jahren erfand der Franzose Jean-Jacques Bachelier das Biskuitporzellan, das schnell in ganz Europa vor allem aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Marmor Liebhaber fand.
Verwendung von Biskuitporzellan
Aufgrund der matten Oberfläche wird und wurde Biskuitporzellan schon immer gern für die Herstellung von Porträts, Puppen und Dekorationselementen verwendet. So ist z.B. die berühmte Napoleon-Büste aus dem Jahre 1811 aus Biskuitporzellan. Eine besondere Anwendung findet das Biskuitporzellan in den Lithophanien, bei denen hinter das durchscheinende, mit reliefartigen Zeichnungen versehene Biskuitporzellan eine Kerze oder eine Lampe gestellt wird, sodass eine Arte beleuchtetes Gemälde entsteht.
Eigenschaften von Biskuitporzellan
Da Biskuitporzellan nicht mit einer Glasur überzogen wird, glänzt es nicht, sondern ist matt. Dadurch ähnelt es Marmor. Weiterhin können sehr dünnwändige Formen und Figuren hergestellt werden, da die glasierte Schicht wegfällt. Biskuitporzellan ist wie herkömmliches Porzellan sehr hart und wasserundurchlässig. Im Gegenteil zu glasiertem Porzellan ist es jedoch aufgrund der rauen Oberfläche sehr viel anfälliger für Schmutz, weswegen es öfter gereinigt werden muss.
Reinigung von Biskuitporzellan
Da Biskuitporzellan ein offenporiges Porzellan ist, ist bei der Reinigung unbedingt auf ölige Produkte zu verzichten!
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Reinigung von Biskuitporzellan
- Kaiser-Natron oder Gebissreiniger
- warmes Wasser
- fettfreies Staubtuch
- Bürste und/ oder Zahnbürste
- Pinsel
1. Trocken abstauben
Entfernen Sie zunächst trockenen Staub und Fusseln von Ihrem Biskuitporzellan, indem Sie es mit einem fettfreien Staubtuch abstauben. Feine Ecken und Kanten können Sie zusätzlich mit einem sauberen (!) Pinsel ausfegen.
2. Natronlösung herstellen
Rühren Sie die Natronlösung aus Kaiser-Natron und warmen Wasser an. Seien Sie nicht zu knauserig mit dem Natron: Zwei bis drei Esslöffel auf 100 ml Wasser ist eine gute Mischung.
3. Abbürsten
Tauchen Sie die Bürste in die Natronlösung und schrubben Sie damit Ihr Biskuitporzellan gut ab. Wenn es sich um eine sehr zarte oder kleine Figur handelt, ist die Benutzung einer Zahnbürste zu empfehlen.
4. Trocknen
Zum Schluss können Sie Ihr Porzellan mit einem Tuch trocken reiben. Sie können es aber auch an der Luft trocknen lassen oder sogar mit einem Föhn trockenföhnen.