Die richtige Vorbereitung ist entscheidend
Eine gründliche Vorbereitung des Untergrunds ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Anwendung der Bitumendickbeschichtung. Nur so kann eine optimale Haftung und Schutzwirkung erzielt werden. Beachten Sie folgende Schritte:
1. Untergrund prüfen und reparieren:
Der Untergrund muss tragfähig und frei von Beschädigungen sein. Füllen Sie offene Fugen, Risse und Unebenheiten mit geeignetem Material wie Reparaturmörtel oder Dichtschlämme. Besonders wichtig ist dies bei erdberührenden Wänden, um den rechtzeitigen Feuchteschutz zu gewährleisten.
2. Reinigung:
Säubern Sie die zu beschichtende Fläche gründlich. Entfernen Sie alle Verunreinigungen wie Staub, Schmutz, Fett oder alte Beschichtungen. Verwenden Sie hierfür Besen oder geeignete Reinigungswerkzeuge, um sicherzustellen, dass die Oberfläche vollständig sauber und trocken ist. Auch Rückstände von Ölen oder Trennmitteln sollten komplett entfernt werden, da sie die Haftung der Bitumenschicht beeinträchtigen können.
3. Grundierung:
Bei stark saugenden oder porösen Untergründen ist eine Grundierung unerlässlich. Tragen Sie einen Bitumenvoranstrich auf und lassen Sie ihn gemäß den Herstellervorgaben vollständig trocknen. Diese Maßnahme verbessert die Haftung der nachfolgenden Bitumendickbeschichtung erheblich.
4. Ecken und Kanten abrunden:
Formen Sie in den Übergangsbereichen zwischen Wänden und Böden Hohlkehlen, um Spannungen zu reduzieren und die Beschichtung widerstandsfähiger gegen Risse zu machen. Verwenden Sie hierfür mineralischen Mörtel und glätten Sie die Übergänge sorgfältig.
Durch diese umfangreiche Vorbereitung schaffen Sie die besten Voraussetzungen dafür, dass die Bitumendickbeschichtung langfristig und effektiv vor Feuchtigkeit schützt.
Bitumendickbeschichtung auftragen – Schritt für Schritt
Nachdem der Untergrund sorgfältig vorbereitet und grundiert wurde, können Sie mit dem Auftragen der Bitumendickbeschichtung beginnen. Halten Sie die empfohlenen Verarbeitungstemperaturen des Herstellers sowie die vorgegebene Luftfeuchtigkeit ein, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
1. Material vorbereiten
Je nach Produkt müssen Sie eventuell die Bitumendickbeschichtung anmischen. Bereiten Sie die Einkomponenten- oder Zweikomponenten-Bitumendickbeschichtung gemäß den Herstellerangaben vor. Rühren Sie das Material gründlich um, sodass eine gleichmäßige Konsistenz entsteht.
2. Bitumendickbeschichtung auftragen
Es gibt verschiedene Methoden, die je nach gewünschter Schichtdicke und Fläche angewendet werden können:
Aufspachteln
Für das Auftragen dickerer Schichten und die Ausbildung von Hohlkehlen an Ecken nutzen Sie eine Glättkelle. Stellen Sie sicher, dass die Masse gleichmäßig verteilt wird, um eine lückenlose Abdichtung zu gewährleisten.
Aufspritzen
Diese Methode erfordert ein spezielles Spritzgerät und eignet sich besonders für größere Flächen, bei denen schnelle Fortschritte notwendig sind. Das Aufspritzen sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Bitumenschicht.
Streichen
Für kleinere Bereiche oder dünnere Schichten können Sie die Bitumendickbeschichtung mit einem Pinsel auftragen. Diese Methode ist weniger gebräuchlich für Kellerabdichtungen, eignet sich aber gut für Reparaturen und kleinere Anwendungen.
3. Schichtdicke kontrollieren
Achten Sie bei der Anwendung der Dickbeschichtung auf die erforderliche Schichtdicke, die je nach Wassereinwirkungsklasse variiert. Verwenden Sie ein Schichtdickenmesser, um die Dicke im nassen Zustand zu messen. Bei Bodenfeuchte und nichtdrückendem Wasser beträgt die Mindestdicke in der Regel 3 mm. Für Gebiete mit drückendem Wasser sind mindestens 4 mm erforderlich.
4. Gewebeeinlage integrieren
Bei besonders beanspruchten Flächen oder drückendem Wasser betten Sie ein Verstärkungsgewebe in die erste noch frische Bitumenschicht ein. Diese Einlage erhöht die Stabilität und Rissüberbrückung, was besonders bei häufigen Bewegungen oder Setzungen des Bauwerks wichtig ist.
5. Zweite Schicht auftragen
Nachdem die erste Schicht ausreichend getrocknet ist, tragen Sie eine weitere Schicht Bitumendickbeschichtung auf. Beachten Sie die vom Hersteller angegebene Trocknungszeit der ersten Schicht, um eine vollständige Durchhärtung zu gewährleisten.
6. Schutzmaßnahmen
Zum Schutz der Bitumenschicht vor mechanischen Beschädigungen, Frost und Feuchtigkeit, bedecken Sie die behandelte Fläche mit einer geeigneten Schutzfolie, Noppenbahn oder Drainplatte. Diese Maßnahmen verhindern, dass die Beschichtung während der Aushärtung beschädigt wird und stellen sicher, dass die Abdichtung dauerhaft wirksam bleibt.
Mit diesen Schritten und etwas handwerklichem Geschick können Sie eine effektive und dauerhafte Abdichtung Ihres Kellers erreichen.