Warum ist mein Bitumendach undicht?
Undichte Bitumendächer können verschiedene Ursachen haben. Häufig tritt dies durch die natürliche Alterung des Materials auf, die nach etwa 20 Jahren zu ersten Schäden führen kann. Aufgerissene Blasen und beschädigte Anschlüsse ermöglichen das Eindringen von Feuchtigkeit. Mechanische Belastungen, wie das Begehen des Daches, fördern Rissbildungen. Witterungseinflüsse wie Sonne, Regen und Frost verstärken diese Materialermüdung zusätzlich.
Andere Gründe für Undichtigkeiten sind stehendes Wasser und Verstopfungen im Entwässerungssystem, verursacht durch Laub oder Schmutz. Diese können den Druck auf den Dachbelag erhöhen und zu weiteren Schäden führen. Sollte sich auf Ihrem Dach Wasser ansammeln oder nicht abfließen, ist es ratsam, das Entwässerungssystem zu überprüfen und zu reinigen.
Regelmäßige Inspektion und Wartung sind entscheidend, um kleinere Schäden frühzeitig zu erkennen und größere Probleme zu vermeiden. Dies verlängert die Lebensdauer Ihres Bitumendachs erheblich. Bei größeren Schäden sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Möglichkeiten der Bitumendachsanierung
Es gibt verschiedene Methoden zur Sanierung eines Bitumendachs, abhängig von den spezifischen Anforderungen und dem Budget:
1. Bitumen-Schweißbahnen:
Diese traditionelle Methode bietet eine langlebige Abdichtung. Mit einem Flammgerät erhitzt und verklebt, sorgen die Bahnen für eine robuste Schutzschicht. Achten Sie darauf, dass die Bahnen sorgfältig überlappen und keine Lufteinschlüsse entstehen.
2. EPDM-Folie (Ethylene Propylene Diene Monomer):
EPDM ist beständig gegen Witterungseinflüsse, UV-Strahlung und Chemikalien. Sie wird in großen Bahnen verlegt, wodurch weniger Nähte und Schwachstellen entstehen. Die Verlegung kann mechanisch, mittels Kleber oder durch lose Verlegung erfolgen.
3. PVC-Kunststoffbahnen:
Diese leicht zu verlegenden Bahnen bieten guten Schutz gegen Witterungseinflüsse und UV-Strahlung. Allerdings können Weichmacher in den Bahnen mit älteren Bitumenschichten reagieren. Eine sorgfältige Materialprüfung ist daher notwendig.
4. Flüssigkunststoff:
Besonders bei unebenen Dachflächen bietet Flüssigkunststoff mit einfacher Verarbeitung eine nahtlose Abdichtung. Er wird direkt aufgetragen und erreicht schwer zugängliche Stellen. Dies erfordert keine Entfernung der alten Dachschichten und kann so kosteneffizient und nachhaltig sein.
5. Sanierung durch Neuaufbau:
Bei großflächigen Schäden ist eine komplette Erneuerung des Dachs sinnvoll. Dies erlaubt die Integration moderner Dämmmaterialien und nachhaltiger Abdichtungssysteme, was die Energieeffizienz und den Wert Ihrer Immobilie steigert.
Die Wahl der Methode hängt vom Zustand des Dachs und den spezifischen Anforderungen ab. Eine gründliche Planung und Fachberatung können helfen, die beste Lösung zu finden.
So sanieren Sie Ihr Bitumendach mit Flüssigkunststoff
Die Sanierung mit Flüssigkunststoff ist effektiv und langlebig. Folgende Schritte sind hierfür notwendig:
1. Vorbereitung und Reinigung:
Reinigen Sie die Dachfläche gründlich von Schmutz und Verunreinigungen. Eine trockene Oberfläche ist entscheidend für die Haftung des Flüssigkunststoffs.
2. Grundierung:
Tragen Sie eine geeignete Grundierung auf, um die Haftung zu verbessern. Beachten Sie die Trocknungszeiten des Herstellers.
3. Armierungseinlage (optional):
In die erste Schicht des Flüssigkunststoffs kann bei größeren Rissen ein Armierungsvlies integriert werden. Streichen Sie das Vlies blasenfrei ein und beschichten Sie es vollständig.
4. Auftrag des Flüssigkunststoffs:
Tragen Sie den Flüssigkunststoff in mindestens zwei Schichten gleichmäßig auf, wobei die Trocknungszeiten zwischen den Schichten eingehalten werden sollten.
5. Top-Coat für zusätzlichen Schutz (optional):
Ein Top-Coat in der gewünschten Farbe bietet zusätzlichen UV-Schutz und steigert die ästhetische Qualität der Abdichtung.
Planen Sie regelmäßige Überprüfungen des Dachs ein, um die Wirksamkeit der Abdichtung langfristig zu gewährleisten.
So sanieren Sie Ihr Bitumendach mit Bitumenbahnen
Die Sanierung mit Bitumenbahnen ist bewährt, erfordert jedoch Sorgfalt und Erfahrung. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Untergrund vorbereiten:
Reinigen und trocknen Sie die Dachfläche gründlich. Bei Bedarf können Sie einen Bunsenbrenner verwenden, um Restfeuchtigkeit zu entfernen.
2. Bitumenvoranstrich auftragen:
Tragen Sie einen Bitumenvoranstrich auf die saubere, trockene Fläche auf und lassen Sie ihn trocknen.
3. Bitumenbahnen zuschneiden:
Messen Sie die Dachfläche aus und schneiden Sie die Bahnen mit genügend Überlappung zu.
4. Bitumenbahnen verlegen:
Beginnen Sie am tiefsten Punkt und arbeiten Sie sich nach oben. Erhitzen Sie die Bahnen gleichmäßig und drücken Sie sie fest auf den Untergrund.
5. Überlappungen und Nähte schweißen:
Verschweißen Sie die mindestens 10 cm überlappenden Nähte vollständig, um Wassereintritt zu verhindern.
6. Ecken und Anschlüsse behandeln:
Verwenden Sie technisches Armierungsgewebe für zusätzliche Dichtheit und Stabilität.
7. Abschlussarbeiten:
Überprüfen Sie das Dach auf Schwachstellen und arbeiten Sie nach Bedarf nach. Lassen Sie die Abdichtung vollständig aushärten, bevor Sie das Dach betreten.
Eine sorgfältige Planung und präzise Ausführung sind entscheidend für eine dauerhafte Abdichtung. Bei Unsicherheit oder größeren Schäden sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.