Die richtige Dachneigung für Bitumenschindeln
Für die Verlegung von Bitumenschindeln ist eine Dachneigung von mindestens 15 Grad erforderlich. Diese Neigung gewährleistet, dass Regenwasser effektiv abfließt und keine Feuchtigkeitsschäden entstehen. Bitumenschindeln eignen sich für Dachneigungen bis zu 85 Grad. Ab einer Neigung von 60 Grad sollte die Befestigung durch zusätzliche Maßnahmen wie Nägel oder Schrauben verstärkt werden, um ein Verrutschen zu verhindern. Berücksichtigen Sie stets die Herstellerangaben zur Mindestneigung, um die optimale Dichtigkeit zu gewährleisten.
Maßnahmen bei geringer Dachneigung (unter 15°)
Wenn Ihr Dach weniger als 15 Grad geneigt ist, sind spezielle Maßnahmen nötig, um eine zuverlässige Abdichtung zu gewährleisten.
Wasserdichte Unterlage verwenden
Installieren Sie eine wasserdichte Unterlage wie Bitumenbahnen unter den Bitumenschindeln, um die Dachkonstruktion vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen. Beginnen Sie mit einem 50 cm breiten Anfangsstreifen und sorgen Sie für eine doppelte Unterlage auf der gesamten Fläche. Achten Sie auf eine ausreichende Überlappung der Bahnen: Bei einer Neigung von 15 bis 20 Grad beträgt die waagerechte Überlappung 50 cm, die Endüberlappung 30 cm.
Verlegung von Bitumenschindeln
Verwenden Sie Bitumenschindeln mit einem breiteren Klebestreifen, um die Haftung zu verbessern. Bei niedrigen Dachneigungen empfiehlt sich der Einsatz von speziellem Bitumenkleber, insbesondere bei geringeren Temperaturen, wenn der selbstklebende Effekt nicht ausreicht.
Alternative Abdichtungsmaterialien
Wenn die genannten Maßnahmen nicht ausreichen, können Sie auf alternative Materialien zurückgreifen:
- Schweißbahnen bieten hohe Wasserdichtigkeit und sind besonders für flach geneigte Dächer geeignet.
- EPDM-Folien sind langlebig und flexibel und sorgen dafür, dass Ihr Dach auch bei geringem Gefälle dicht bleibt.
Besondere Designs und Zusätze
Für zusätzliche Sicherheit installieren Sie Trocken- und Ortgangprofile sowie Traufbleche, die das Abfließen des Regenwassers erleichtern. Eine flächige Verklebung der Schindeln mit dem Unterdach verbessert die Dichtigkeit und Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse.
Hinweise für Dachneigungen über 60°
Bei Dachneigungen über 60° müssen Sie zusätzliche Sicherungsmaßnahmen treffen, um ein Verrutschen der Schindeln zu verhindern:
- Mehr Nägel verwenden: Setzen Sie pro Schindel mehr Nägel ein als bei weniger steilen Dächern. Platzieren Sie die Nägel nicht nur an den Blatteinschnitten, sondern auch in der Mitte der Schindelzunge.
- Bitumenkleber verwenden: Tragen Sie zusätzlichen Bitumenkleber auf der Rückseite der Schindeln auf, um die Haftung zu verbessern.
- Kreidelinien ziehen: Markieren Sie auf der Vordeckbahn Hilfslinien mit Kreide, um die Schindeln exakt auszurichten und Fehler zu minimieren.
- Mechanische Fixierung: Bei Neigungen über 85° könnten zusätzliche mechanische Fixierungen erforderlich sein. Kombinationen aus Nägeln, Schrauben und umfassender Verklebung bieten maximale Sicherheit.
Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Dacheindeckung auch bei hohen Dachneigungen den Witterungsbedingungen standhält.