Einige der giftigsten bekannten Substanzen erforderlich
Wer sich die Aufzählung folgender Substanzen, mit denen Blech und Stahl geätzt werden anschaut, versteht schnell, warum diese Stoffe zur Metallbearbeitung nur noch in sehr begrenztem Rahmen eingesetzt werden:
- Ethanol
- Holzessig
- Kaliumjodid
- Quecksilberchlorid
- Salpetersäure
- Silbernitrat
- Weinsteinsäure
In früheren Zeiten, als die allgemeine Aufklärung über die Gefährdung von Gesundheit und Umwelt gering war, wurden Blechdächer oft geätzt. Unter anderem war die optische Erscheinung von Dächern auf Burgtürmen, hochherrschaftlichen Villen und Schlossbauten beliebt.
Dazu kam der technische Vorteil, aufwendige Handarbeit sparen zu können. Maschinen zum Schneiden und Stanzen gab es noch nicht und Imprägnierung mit Streichmitteln für Metall unbekannt. Ein verarbeitungstechnisch zusätzliches Argument ist die nicht vorhandene mechanische Einwirkung.
Für Blechdächer gelten andere Prioritäten
Das Ätzen von Blech kann und wird nur in geschlossenen Kreisläufen durchgeführt. Geätztes Blech entwickelt einige Eigenschaften, die bei einem Blechdach zum größten Teil nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wirtschaftlich gehört Ätzen zu den preiswertesten Verfahren, abgesehen von dem gigantischen ökologischen Fußabdruck, der in der Berechnung nicht berücksichtigt wird.
Beim Ätzen entstehen keine Grate wie bei anderen Bearbeitungstechniken und Materialspannungen treten nicht auf. Das elektrische Verhalten und alle mechanischen Eigenschaften des Blechs bleiben unverändert. Auf einem Blechdach sind Grate und Nähte eher unwichtig, sofern sie sauber gearbeitet sind.
Beschleunigt und intensiviert werden kann das Ätzen durch elektrochemische und galvanische Verfahren, bei denen die chemischen Reaktionen durch das Zuführen von Gleichstrom verstärkt werden. Das Ätzen von Blechen erfüllt in der Feinmechanik sehr wichtige Funktionen, ist aber auf dem modernen Blechdach nicht notwendig.