Bleche werden in vielen Bereichen eingesetzt.
- Verkleidungen und Abschlüsse am Haus (Dach beispielsweise)
- am Auto (Karosserie und Unterboden)
- zahlreiche Anwendungen im Garten
Dabei kommen nicht nur Arbeiten wie Schleifen, Entlacken, Schneiden oder Streichen auf Sie zu. Immer wieder muss das Blech auch buchstäblich in Form gebogen werden. Wie jedes Material hat aber auch Blech seine Besonderheiten, die Sie beim Biegen (Abkanten) berücksichtigen sollten.
Auch Blech kann nicht beliebig gebogen werden
Wie andere Werkstoffe, müssen Sie auch bei Blechen einen maximalen minimalen Radius einhalten. Biegen Sie zu weit, reißt das Blech. Wie groß diese Radien sein dürfen, hängt vom verwendeten Metall ab, aus dem das Blech gefertigt wurde.
- Stahlbleche: Radius maximal ein- bis dreifache Blechstärke
- Aluminiumbleche: 0,8 bis 3-fache Blechstärke
- Kupferbleche: 0,9 bis 2-fache Blechstärke
- Messingbleche: 0,7 bis 1,5-fache Stärke
Die konkrete Legierung ist ausschlaggebend
Jedoch müssen Sie beachten, dass das nur sehr grobe Richtwerte sind. Explizit Stahllegierungen können sich maßgeblich in den Eigenschaften unterscheiden, aber auch bei anderen Metallen hängen die Biegeeigenschaften stark von den Legierungsverhältnissen ab.
Die Walzrichtung von Blech
Darüber hinaus ist auch die Herstellungstechnik von Blechen wichtig. Bleche werden in der Regel gewalzt. Dadurch entsteht eine Flussrichtung des Gefüges. Wollen Sie längs zur Wälzrichtung biegen, reißt das Blech deutlich schneller als beim quer verlaufenden Biegen.
Blech biegen ohne spezielles Werkzeug
Während der Industrie und dem Handwerk verschiedene Maschinen zur Auswahl stehen, werden Sie als Heimwerker wohl hauptsächlich auf Ihre Muskelkraft zählen. Dennoch sollten Sie unbedingt eine Mindestausstattung an Blechbiegewerkzeugen besitzen.
- Schraubstock, gepolsterte Backen
- breitere Spannbacken für größere Bleche
- gegebenenfalls eine Abkantbank
Blech messen und anreißen
Beim Ausmessen des Blechs müssen Sie auch den Korrekturabzug berücksichtigen. Das ist die Verkürzung, die durch die Biegung entsteht. Je dicker ein Blech ist, desto wichtiger ist dieses Maß. Bei sehr dünnen Blechen können Sie es dagegen nahezu vernachlässigen.
Schrittweise Anleitung zum Biegen von Blech
- Blech
- geeignete Messwerkzeuge
- Anreißnadel
- Schraubstock, eventuell mit Spannbacken
- Abkantbank
- verschiedene Hämmer
- Gummihammer
1. Vorbereitungsarbeiten
Messen Sie Ihr Werkstück aus und schneiden es gegebenenfalls auch auf das richtige Maß. Bedenken Sie jedoch unbedingt den Korrekturabzug.
2. Anreißen von Blechen
Sämtliche wichtigen Maße reißen Sie mit einer Anreißnadel an. Achten Sie aber darauf, immer nur auf der Blechinnenseite anzureißen. Andernfalls könnte das Blech mit den Anrissen auf der Außenseite liegend reißen.
3. Das Biegen (Abkanten) vom Blech
Bei den meisten Biegearbeiten wird es sich um rechtwinklige Blechbiegungen handeln. Benötigen Sie aber einen bestimmten Winkel, können Sie sich auch eine Negativform, beispielsweise aus Hartholz, fertigen.