Entgraten und veredeln
Blech wird aus ästhetischen und funktionellen Gründen geschliffen. Da beim Bohren, in der Herstellung und beim Stanzen oft Grate entstehen, müssen diese entfernt werden. Wie beim dekorativen Schleifen kommt es auf möglichst gleichmäßiges Vorgehen an, um unschöne Kratzer zu vermeiden. Weiche Bleche aus Aluminium und Kupfer sollten zwischen Bretter gespannt werden, damit sie beim Schleifen nicht verbiegen und verbeulen.
Ein sauberes Schliffbild ist das Ergebnis maximal möglicher Gleichmäßigkeit. Sowohl der Andruck als auch die Bewegungsgeschwindigkeit sollten identisch bleiben. Bei Oberflächenveredelung spielt zudem die Abnutzung des Schleifmittels eine große Rolle. Je feiner die Körnung wird, desto häufiger muss das Schleifmittel ausgetauscht werden. Ab 800er-Körnung sollte manuell immer mit Schleifblock gearbeitet werden.
Blech kann trocken und nass geschliffen werden. Beim nass schleifen ist es leichter, ein gleichmäßiges Schliffbild zu erzeugen. Meist wird der abschließende Schleifgang mit einer vierstelligen Körnung ausgeführt. Alternativ kann eine Schleifpaste eingesetzt werden, wobei es wiederum auf ein äußerst gleichmäßiges Vorgehen ankommt. Grate und Kanten lassen sich am effektivsten mit einer Rundbürste abschleifen.
Folgende Schliffbilder sind gängig:
- Glänzend glatt geschliffen
- Matt glatt geschliffen
- Hirlineschliff (sehr dünnes und feines paralleles Rillenmuster)
- Kreuzschliff (Längs- und Querschliff zwischen 45 oder 90 Grad Winkel zueinander)
- Längsschliff (parallele Linien oder Rillen)
- Querschliff (parallele Linien oder Rillen)
- Rotationsschliff (richtungslose Struktur in Wirbelform)
- Vibrationsschliff (richtungslose Struktur in Wirbelform)
Folgendes Video zeigt händische Schleifmuster mit 120er-, 400er- und 1200er-Körnung:
Folgendes Video zeigt mehrere Geräte und deren Eignung oder Nichteignung zum Schleifen von Edelstahl, was aber auch auf andere Bleche übertragbar ist