Gewollte Gewalt in gezielter Dosis
Blech wird nicht nur in ebener und flacher Plattenform benötigt. Abrundungen, Falze und abgekantete Biegekanten schaffen jede funktionelle Form. So entstehen Deckel, Hauben, Kappen und andere Passstücke für jede Art an Konstruktion.
Blech ist mechanisch durch dosierte „Gewaltanwendung“ gut zu bearbeiten. Kleine und kurze Schläge mit einem geeigneten Werkzeug und einer Formungsunterlage lassen beim Treiben individuelle Biegungen entstehen. Für gerade Biegungen wie Falze wird das Blech auf einer v-förmigen Matrize mit einem Biegestempel mit viel Kraft „geknickt“.
Treiben zielt auf unregelmäßigere Formen wie Abrundungen und Knicke in unterschiedlichen Winkeln in einem Werkstück ab. Gemeinsam mir dem Drücken, dem Antagonisten des Treibens, lässt sich Blech auf diese Weise in Form bringen. Das Ausbeulen von Blech kann sinngemäß als negatives oder umgekehrtes Treiben bezeichnet werden.
Gängige Werkzeuge für die formende Blechbearbeitung
Bei den Werkzeugen zum Treiben (und Drücken) von Blech dominieren diverse Arten an Hämmern. Als Auflage dient meist ein Amboss, der mit seinen unterschiedlich geformten Flächen den mechanischen Widerpart für die Schläge bietet. Der Hammerkopf besteht entweder aus stumpfen Enden, den Bahnen oder keilförmigen Enden, den Finnen.
Folgende Werkzeuge und Hilfsmittel werden beim Treiben (und Drücken) eingesetzt:
- Amboss
- Fäustel
- Meißel
- Punzen, auch als Schlagstempel bezeichnet
- Schlegelhammer mit stumpfen Schlagkopfflächen aus Gummi, Eisen oder Kunststoff
- Schmiedehammer mit schwerem Hammerkopf und meist mit Finne
- Treibhammer mit schlankem Hammerkopf und abgerundeten oder runden Schlagbahnen
- Zieselierhammer mit schlankem Hammerkopf und unterschiedlichen Schlagbahnen
Praktische Beispiele für industriell getriebene Bleche
- Dachschindeln aus Blech
- Halbrunde Kappen, um einen Dachfirst abzudecken
- Formteile, um einen Hausgiebel oder einen
Folgendes Video zeigt einige Beispiele, wie Blech durch Treiben verformt werden kann: