Funktionsweise und Klingenformen
Es gibt zwei Aufbauarten für Blechscheren. Sie können, ähnlich wie normale Haushaltsscheren, einfache Hebelkraft vom Griff auf den diagonal gegenüberliegenden Klingenflügel übertragen oder mit Übersetzung arbeiten. Die Hebelübersetzung verstärkt die aufgebrachte Kraft um etwa ein Viertel. Große hebelübersetzte Blechscheren wie Feuerwehrscheren grenzen sich kaum noch von Bolzenschneidern ab.
Unterschiedliche Klingen- und Schneidenformen erleichtern die Schneidearbeit. Die Grundform besteht aus geradeaus gerichteten Schneiden. Sie eignen sich für gerade und leicht gekrümmte Schnitte. Für gekrümmte Schnitte können je nach Schneiderrichtung links- oder rechtsschneidende Modelle genutzt werden.
Für das Schneiden stärkerer Krümmungen und figuralen oder ornamentalen Schnittlinien gibt es unterschiedlich gebogene Scherenschneiden. Auch hier kann zwischen Links- und Rechtsschnitt gewählt werden. Die Länge der Klingen sind ein weiteres Eignungskriterium. Kurze Scherenköpfe können stärkere Richtungsänderungen im Schnittverlauf und engere Krümmungsradien erlauben.
Blechstärken und Scherenarten
Generell werden Blechstärken in zwei Maßbereiche eingeteilt. Dünnbleche sind bis zu drei Millimeter stark, alle höheren Stärken werden dem Grobblech zugerechnet. Die Bezeichnung Feinblech bezieht sich nicht auf die Materialstärke, sondern auf die Struktur, die durch den Walzvorgang entstanden ist. Es gibt sowohl dünne als auch grobe Feinbleche.
Feinbleche sind höherwertig und stabiler, sodass bei geringeren Stärken die Grenzen des Schneidens ohne Hebelübersetzung früher an ihre Grenzen stößt. Als Richtwert kann von übersetzungsfreier Schneidefähigkeit bei Stärken bis zwei Millimeter ausgegangen werden. Die Metall- und Legierungsart kann diesen Wert um bis zu dreißig Prozent verschieben.
Die stärkste Krafteinwirkung entfaltet eine Blechschere bis zu etwa einem Dreiviertel des Gesamtklingenweges. Beim Benutzen sollte an dieser Marke durch Wiederöffnen der Blechschere ein neuer Schnitt angesetzt werden.