Bleirohre im Haushalt
In älteren Gebäuden, die vor 1973 errichtet wurden, können noch Bleirohre vorhanden sein. Diese Rohre erkennt man auch leicht an ihrem geschwungenen Verlauf, während Rohre aus anderem Material immer im rechten Winkel verlötet sind.
Nach 1973 wurden generell keine Bleirohre mehr verbaut, da sie als gesundheitsschädlich galten. Bleibt Wasser längere Zeit in Bleirohren stehen, kann es sich mit Blei anreichern. Es kann zu einer chronischen Bleivergiftung kommen.
Auch für das Römische Reich vermutet man eine hohe Zahl von gesundheitlichen Problemen durch chronische Bleivergiftungen, die sowohl das gesamte Staatswesen als auch die Lebenserwartung der Römer stark negativ beeinflusst haben könnten.
Gesundheitsgefahren durch Blei
- Fruchtschädigende Wirkung
- Störungen der Nervensystems
- Störungen der Blutbildung
- -Störungen der Nieren
- Störungen des Magen-Darm-Traktes
- Störungen der kindlichen Entwicklung (Gehirnschäden)
- Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit von Erwachsenen
Blei wird normalerweise in den Knochen gespeichert. Es verbleibt dort, bis es durch eine entsprechende Stoffwechsellage mobilisiert wird und kann dann in den Blutkreislauf gelangen.
Besonders anfällig für Bleivergiftungen sind Kinder. Sie nehmen deutlich mehr Blei auf als Erwachsene, und bei Kindern kann Blei leichter direkt ins Gehirn gelangen. Es führt dort zu Entwicklungsschäden und verzögerter Gehirnentwicklung.
Bei Schwangeren kann eine hoher Bleigehalt im Blut auch eine fruchtschädigende Wirkung haben. Das bedeutet, dass Gehirn und Nervensystem des Ungeborenen bereits im Mutterleib durch den hohen Bleigehalt im mütterlichen Blut schwer geschädigt werden können.
Blei kann auch in bestimmten Lebensmitteln vorkommen, deshalb sind auch dort jeweils zulässige Höchstgehalte gesetzlich festgelegt, etwa bei Milch.
Grenzwerte
Mit dem 1. Dezember 2013 wurde der zulässige Blei Grenzwert im Trinkwasser durch das Gesundheitsministerium auf 10 µg/l gesenkt. Zuvor lag er bei 25 µg/l. Die Empfehlung nimmt auf die erkannten Gesundheitsgefahren durch chronische Bleivergiftungen besser Rücksicht.
Ein Austausch von Bleileitungen im Haushalt wird damit zwingend erforderlich, da sonst der geforderte Grenzwert nicht mehr eingehalten werden kann. Für den Austausch der Leitungen ist – wie für die gesamte Hausinstallation – aber der Hauseigentümer verantwortlich. Die Verantwortung des Wasserversorgers reicht nur bis zum Hausanschluss.
Andere Möglichkeiten zur Entfernung
Schwermetalle, insbesondere Blei, kann auch auf anderen Wegen aus dem Wasser entfernt werden.
Abkochen oder Aktivkohlefilter sind gegen Blei nutzlos.
In besonders angelegten Ionenaustauscher kann unter Umständen auch Blei herausgefiltert und gegen Natrium und Chlorid ausgetauscht werden. Das ist aber aufwändig, vor allem ist ein Einsatz am Wasserhahn praktisch nicht möglich.
Umkehrosmose entfernt auch Schwermetalle aus dem Wasser, solche Anlagen gibt es auch in Untertisch-Ausführung. Sie verbrauchen jedoch eine Menge Energie und Wasser.
Ein Tausch der Leitungen ist deshalb in jedem Fall die empfehlenswerte Alternative.