Kostenbeispiel: Blitzableiter
Beispielsituation:
- freistehendes Einfamilienhaus, 140 m²
- durchschnittlicher Aufwand
- kein hochwertiges Dachmaterial, keine PV-Anlage
Posten | Preis |
---|---|
äußerer Bs | 3.600 EUR |
innerer Bs | 1.750 EUR |
Gesamtkosten | 5.350 EUR |
pro m² Wohnfl. | 38.21 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Äußerer Blitzschutz
- Innerer Blitzschutz
- Laufende Kosten
Äußerer Blitzschutz
Der sogenannte äußere Blitzschutz ist das, was man von einer Blitzschutzanlage tatsächlich sieht. Er besteht aus den Fangeinrichtungen und der Erdung. Die Kosten lassen sich nicht pauschal beziffern, sondern hängen stark vom einzelnen Gebäude ab:
- Gebäudegröße (Wohnfläche)
- Gebäudegrundriss
- Geschosszahl
- Dachgeometrie
- Dachmaterial
- Material der Dachrinne und der Fallrohre
- vorhandene Dachaufbauten und deren Position (z. B. PV-Anlage, die mit in den Blitzschutz integriert werden muss)
- gegebene Blitzgefahr im jeweiligen Gebiet
Aus diesen Faktoren lässt sich nach professioneller Planung ermitteln, wie viele Ableitungen notwendig sind und wie die Blitzschutzanlage aufgebaut werden muss.
Fangeinrichtungen. Sehr häufig werden Fangstangen eingesetzt. Ihr Material richtet sich nach dem auf dem Dach verwendeten Material (die Fangeinrichtung muss die größere Leitfähigkeit besitzen). Je nach Klasse (z. B. Rd 16-500, Rd 16-1000, Rd 16-5.000) liegen die Kosten für Fangstangen zwischen 20 und 90 EUR pro Stück. Rohrfangstangen werden nach laufenden Meter berechnet und bewegen sich kostenmäßig (bei Rd-16/10-5000) in einem Bereich von rund 30 – 50 EUR je lfd. Meter.
Fangleitungen (über First oder Dachflächen) kosten gewöhnlich zwischen 8 und 15 EUR je lfd. Meter (Klasse Rd 8). Dazu kommen noch Verbindungsleitungen zu den Erdern (10 – 15 EUR je lfd. Meter in üblichen Ausführungen feuerverzinkt, Rd 8). Gegebenenfalls können für die Fangeinrichtungen noch Unterkonstruktionen
Erdungseinrichtungen. Wie die Erdung ausgeführt wird, hängt vom Einzelfall ab. Die für die Erdungsanlage häufig verwendeten Fundamenterder (im Neubau vorgeschrieben) kosten gewöhnlich 15 – 30 EUR je lfd. Meter, Ringerder oder eine zusätzliche Fußbodenerdung müssen im Einzelfall kalkuliert werden.
Innerer Blitzschutz
Der innere Blitzschutz (Innenschutz) dient dazu, die elektrische Anlage des Hauses und alle im Haus angeschlossenen Geräte sicher vor dem Auftreten von Überspannungen nach einem Blitzeinschlag ins Haus (oder in der Nähe) zu schützen.
Der innere Blitzschutz wird bei Blitzschutzmaßnahmen häufig vernachlässigt, oder es wird ganz darauf verzichtet. Das ist allerdings sträflich nachlässig, denn ohne ausreichenden inneren Blitzschutz ist ein Gebäude nur sehr mangelhaft geschützt. Auftretende Überspannungen durch den Blitzstrom können nicht nur Geräte buchstäblich zerstören, sondern auch Brände in der elektrischen Anlage auslösen und Menschen massiv gefährden.
Je nach Gegebenheiten der elektrischen Anlage kann beim durchschnittlichen Einfamilienhaus von zusätzlichen Kosten zwischen 1.000 und 2.500 EUR für den inneren Blitzschutz ausgegangen werden.
Laufende Kosten
Alle 4 – 5 Jahre sollte die Blitzschutzanlage gewartet und geprüft werden. Dafür sind gewöhnlich mit Kosten zwischen 50 und 250 EUR zu rechnen, bei komplexen Anlagen mit zahlreichen Ableitungen gegebenenfalls auch mehr.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- freistehendes Einfamilienhaus, 140 m²
- komplizierte Dachgeometrie, hoher Aufwand
- Dachmaterial Kupfer, PV-Anlage
Posten | Preis |
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äußerer Bs | 4.550 EUR |
innerer Bs | 1.900 EUR |
Gesamtkosten | 6.450 EUR |
pro m² Wohnfl. | 46,07 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- freistehendes Einfamilienhaus, 140 m²
- einfache Dachgeometrie, geringer Aufwand
- kein hochwertiges Dachmaterial Kupfer, keine PV-Anlage
Posten | Preis |
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äußerer Bs | 2.370 EUR |
innerer Bs | 1.240 EUR |
Gesamtkosten | 3.610 EUR |
pro m² Wohnfl. | 25,79 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Blitzableiter selbst anbringen
- Mehrere Angebote vergleichen
Blitzableiter selbst anbringen
Die Montage der Fangeinrichtungen und der Erder ist prinzipiell – wenn man über ausreichende Fachkenntnisse verfügt – auch in Eigenregie möglich. Für die fachgerechte Planung sollte man sich möglichst Hilfe beim Fachmann suchen. Die Materialkosten für die Fangeinrichtung belaufen sich beim durchschnittlichen Einfamilienhaus mit nicht allzu kompliziertem Grundriss gewöhnlich auf 500 bis 1.000 EUR.
Für die Erdungsanlage sollte mit Materialkosten zwischen 500 und 1.500 EUR gerechnet werden. Den Einbau der Erdung wird man dabei nicht immer in Eigenregie bewältigen können.
Nach der Fertigstellung muss die selbst errichtete Anlage von einem Fachunternehmen begutachtet und abgenommen werden. Dafür ist gewöhnlich mit Kosten zwischen 300 und 500 EUR zu rechnen.
Den Einbau des inneren Blitzschutzes muss man zwingend dem Elektriker überlassen, hier kann (und darf) nichts in Eigenregie gemacht werden.
Mehrere Angebote vergleichen
Besonders bei Nachrüstungen (im Neubau wird der Blitzschutz meist ohnehin direkt vom Architekten mit eingeplant) lohnt es sich, mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen. Es gibt gerade bei Bestandsgebäuden häufig mehrere Möglichkeiten, um zum Ziel zu kommen, zudem können sich die verlangten Kosten von Unternehmen zu Unternehmen oft deutlich unterscheiden.
FAQ
Was kostet ein Blitzableiter?
In unserem Beispiel kostet die Blitschutzanlage 5.350 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Größe und der Grundriss des Gebäudes selbst, die Dachform und die vorhandenen Dachaufbauten, das am Dach verwendete Material (Leitfähigkeit) und die Blitzgefahr im jeweiligen Gebiet. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man insbesondere bei Nachrüstungen von Blitzschutzanlagen mehrere Angebote einholt und vergleicht. Bei entsprechenden Fachkenntnissen kann man den äußeren Blitzschutz auch selbst montieren, muss ihn danach von einem Fachunternehmen aber begutachten und abnehmen lassen. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.