Blockbau: Die grundlegende Konstruktionsweise
Die Blockbauweise ist eine traditionelle Holzbautechnik, die durch die horizontale Schichtung von Vollholzstämmen oder Balken gekennzeichnet ist. Sie wird in Europa und Asien häufig verwendet und findet besonders im Bau von Wohnhäusern, Ferienhäusern und landwirtschaftlichen Gebäuden Anwendung.
Eckverbindungen und Wandstabilität
Eckverbindungen sind entscheidend für die Stabilität im Blockbau. Die verschiedenen Techniken umfassen:
- Verkämmung: Balken greifen ineinander und bieten eine sichere Verbindung.
- Verzinkung: Schwalbenschwanzförmige Zuschnitte sorgen für zusätzlichen Halt.
- Verblattung: Flächige Verbindungsstücke fügen die Hölzer zusammen.
Schutzmaßnahmen
Um Langfristigkeit und Stabilität zu gewährleisten, muss das Holz vor Feuchtigkeit und Witterung geschützt werden. Ein fundamentaler Schutzmechanismus ist der Einsatz eines Steinfundaments oder eines Sockels aus widerstandsfähigen Materialien wie Naturstein oder Beton.
Dichtheitsstrategien
Moderne Herausforderungen im Blockbau, wie die Sicherstellung der Dichtheit gegen Wind und Feuchtigkeit, werden durch Dichtungsbänder aus Schaumstoff in den Holzlagen bewältigt. Diese erhöhen die Isolierungseffizienz und tragen zur Reduktion von Wärmeverlusten bei.
Materialwahl
Für Blockbauprojekte werden sowohl maschinell bearbeitete Kantholz- als auch Rundholzbalken verwendet. Die Wahl des Holzes hängt von der gewünschten Optik und den strukturellen Anforderungen ab. Typische Holzarten sind Fichte, Kiefer, Tanne und Douglasie für ihre Verfügbarkeit und Verarbeitungseigenschaften, sowie widerstandsfähige Hölzer wie Lärche und Eiche für stark belastete Bereiche.
Materialien im Blockbau
Traditionell werden massive Holzstämme oder Balken verwendet. Moderne Methoden nutzen jedoch auch industriell gefertigte Materialien, die spezifische Vorteile bieten.
Holzarten
Die Wahl der Holzart ist entscheidend für die Qualität und Langlebigkeit. Verwendete Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer, Tanne und Douglasie zeichnen sich durch gute Verarbeitbarkeit und Verfügbarkeit aus. Widerstandsfähigere Hölzer wie Lärche und Eiche eignen sich besonders für Bereiche mit hoher Feuchtigkeitsbelastung.
Verarbeitung
Neben Vollholzstämmen werden auch industriell gefertigte Materialien wie geklebte Kant- oder Rundhölzer sowie Lamellenbalken verwendet, die weniger zu Verformungen neigen und eine höhere Präzision bieten. Die technische Trocknung dieser Materialien erhöht die Formstabilität weiter.
Varianten der Blockbauweise: Naturstamm vs. Maschinell bearbeitete Balken
Blockbauten lassen sich in Naturstammbau und maschinell bearbeitete Balkenbauweise unterteilen.
Naturstammbau
Der Naturstammbau nutzt unregelmäßig geformte, runde Stämme und wird in Handarbeit mit Motorsägen und Äxten ausgeführt. Diese Bauweise verleiht den Häusern einen einzigartigen, rustikalen Charme, ist jedoch arbeitsintensiver und meist teurer.
Maschinell bearbeitete Balken
Hier kommen präzise maschinell bearbeitete Rund- oder Kantholzbalken zum Einsatz. Diese industriell gefertigten Balken ermöglichen eine kostengünstigere und schnellere Konstruktion. Moderne Klebetechniken tragen zur Formstabilität bei.
Wandkonstruktionen im Blockbau
Verschiedene Wandkonstruktionen bieten spezifische Eigenschaften bezüglich Dichtheit, Wärmedämmung und Schallschutz.
Vollblockwand
Die traditionelle Vollblockwand besteht aus aufeinandergeschichteten Holzbohlen. Moderne Varianten nutzen Doppelnut- und Federverbindungen oder eingefräste Windfedern, um die Dichtigkeit zu erhöhen.
Mehrschichtige Blockwände
Mehrschichtige Blockwände kombinieren traditionelle Bauweise mit zusätzlicher Wärmedämmung. Diese wird entweder innen oder außen angebracht und mit Profilbrettern oder Bauplatten verkleidet.
Doppelblockwand
Die Doppelblockwand besteht aus zwei parallelen Blockwänden, deren Zwischenraum mit Dämmmaterial gefüllt ist. Diese Konstruktion bietet hervorragende Isolationswerte und eignet sich besonders für moderne Wohngebäude.
Diffusionsoffene Wandkonstruktionen
Diese Konstruktionen kommen ohne Kunststofffolien aus und bestehen vollständig aus Naturmaterialien. Sie regulieren die Feuchtigkeit und bieten ein gesundes Wohnklima.
Innenwände und Decken im Blockbau
Innenwände und Decken bestehen oft aus horizontal geschichteten Vollholzelementen oder vorgefertigten Wandtafeln.
Innenwände
Tragende Innenwände können als MONOBLOCK-Innenwände oder Ständerbauwände errichtet werden. MONOBLOCK-Wände sind platzsparend, tragfähig und bieten vielfältige Oberflächenoptionen. Ständerbauwände sind eine wirtschaftliche Alternative und häufig mit Holzweichfaserdämmung gefüllt.
Decken
Decken im Blockbau bestehen meist aus Nadelhölzern wie Fichte oder Kiefer, die auf Rahmenbalken oder den tragenden Wänden ruhen und eine hohe Belastbarkeit aufweisen. Holzdecken bieten zudem natürliche Wärmedämmung und ein behagliches Innenraumklima.
Schwinden und Quellen des Holzes: Herausforderungen und Lösungen
Holz unterliegt durch Feuchtigkeitsschwankungen kontinuierlichen Schwind- und Quellvorgängen. Diese müssen bei der Konstruktion berücksichtigt werden.
Natur des Holzfeuchtegehalts
Außenwände erreichen eine Holzausgleichsfeuchte von 12-14%, Innenwände etwa 10%. Holz nimmt Wasser auf oder gibt es ab, was zu Volumenänderungen führt.
Physikalische Auswirkungen
Holz quillt und schwindet unterschiedlich in Längs-, Radial- und Tangentialrichtung. Anpassungen wie verstellbare Stützenfüße und spezialisierte Zargen bei Fenstern und Türen kompensieren diese Bewegungen.
Baukonstruktive Maßnahmen
Verstellbare Stützenfüße und Fenster- sowie Türzargen mit Nuten helfen, die durch Feuchtigkeitsschwankungen bedingten Bewegungen des Holzes aufzufangen. Oberhalb von Türen und Fenstern wird ein Bewegungsspielraum eingeplant, um Setzungsprozessen entgegenzuwirken.
Eckverbindungen und Stabilisierung
Die Eckverbindungen sind entscheidend für die Stabilität eines Blockbaus. Traditionelle Verfahren wie Verkämmung, Verzinkung und glatte Eckblätter sowie moderne Techniken wie verzinkte Ecken und zusätzliche Verschraubungen erhöhen die Stabilität. Innenwände und zusätzliche Holzständer tragen ebenfalls zur strukturellen Festigkeit bei.
Sockel und Fußpunkt
Der Sockel eines Blockhauses schützt das Gebäude vor Feuchtigkeit und sorgt für Stabilität. Ein ausreichend hoher Sockel aus Beton oder Naturstein verhindert Feuchtigkeitsschäden an den untersten Holzbohlen. Der Übergang zum Fußpunkt sollte sorgfältig gestaltet sein, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Wählen Sie Isolationsmaterialien und planen Sie die Integration von Elektroleitungen sorgfältig, um die Energieeffizienz und Funktionalität des Gebäudes sicherzustellen.
Dichtheit im Blockbau
Die Dichtheit eines Blockhauses ist essenziell für den Schutz vor Witterungseinflüssen und Energieverlust. Spezielle Dichtungsbänder aus vorkomprimiertem Schaumstoff sorgen für eine hohe Wind- und Schlagregendichtigkeit. Perfekte Passformen und regelmäßige Wartungen sind entscheidend, um die Dichtheit zu gewährleisten und die Lebensdauer des Blockhauses zu verlängern.
Eine sorgfältige Dichtung und passende Verbindungstechniken schützen Ihr Blockhaus vor äußeren Einflüssen und sichern die Energieeffizienz. Vertrauen Sie auf bewährte Materialien und regelmäßige Wartung, um eine dauerhafte Wohnqualität zu gewährleisten.