Kostenbeispiel: Blockhaus
Beispielsituation:
- Blockbohlenhaus (Fertighaus), zweigeschossig
- Wohnfläche: 110 m²
- Preisniveau durchschnittlich
- Bodenplatte (kein Kellerbau)
- Grundstücksgröße 1.200 m², durchschnittlicher Grundstückspreis, inkl. 13,5 % Kaufnebenkosten
- Einrichtung und Ausstattung: wertig
- Gestaltung des Außenbereichs: durchschnittliche Kosten
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 484.645 EUR |
Bodenplatte | 11.100 EUR |
Kaufpreis Fertighaus | 341.000 EUR |
Baukosten | 341.000 EUR |
Baunebenkosten | 57.970 EUR |
Einrichtung | 61.800 EUR |
Außenanlage | 28.168 EUR |
Gesamtkosten | 984.683 EUR |
ohne Grundstückskosten | 500.038 EUR |
Baukosten je m² Wfl | 4.545,80 EUR pro m² |
Alle Kosten beim Blockhausbau
Naturstamm-Blockhaus („Kanada-Blockhaus“). Naturstamm-Blockhäuser werden aus Rundstämmen direkt vor Ort zusammengesetzt. Der Rohbau entsteht in vielen Fällen noch mit sehr viel Handarbeit – die Kosten liegen dementsprechend hoch. Sie richten sich stark nach dem Grundriss, den Maßen und der geplanten Ausführung des Hauses. Durchschnittlich liegen die Kosten für eine schlüsselfertige Herstellung zwischen 3.000 und 5.000 EUR pro m² Wohnfläche.
Die Möglichkeiten beim Rohbau Eigenleistungen zu erbringen, sind bei diesem Haustyp sehr beschränkt. Eine Bauweise aus Halbrundstämmen ist zwar weniger aufwendig, wegen der geltenden Vorgaben für den Wärmeschutz aber nur für ungedämmte Gebäude (ungeheiztes Gartenhaus, Jagdhütte, Sauna) möglich.
Blockbohlen-Haus. Blockbohlen-Häuser werden, genauso wie viele typische Holz-Gartenhäuser aus zugerichteten Bohlen hergestellt, die einfach aufeinander gesetzt werden. Die Bauweise ist weniger aufwendig als bei einem Naturstamm-Blockhaus.
Viele dieser Häuser werden als Bausatz angeboten, die Kosten für solche Bausätze liegen meist zwischen 1.000 und 2.000 EUR pro m², abhängig von der individuellen Ausführung. Wird das Blockbohlenhaus vom Anbieter aufgebaut (schlüsselfertig), entstehen gewöhnlich Kosten zwischen 2.500 und 4.500 EUR pro m² Wohnfläche.
Blockhaus als Fertighaus. In der schlüsselfertigen Variante ist mit Kosten zwischen 2.500 und 4.500 EUR pro m² Wohnfläche, abhängig von der individuellen Ausführung zu rechnen. Die meisten Modelle liegen dabei in der mittleren und oberen Preisklasse.
Blockhäuser werden bei Fertighaus-Anbietern besonders häufig als kostengünstige Ausbauhäuser und als noch deutlich günstigere Bausatz-Häuser angeboten.
Beim Bausatz-Haus bewegen sich die Kosten bei den meisten Modellen zwischen 1.000 und 2.000 EUR pro m² Wohnfläche, bei Ausbauhäusern können die Kosten im Einzelfall sehr unterschiedlich liegen, abhängig von der individuellen Ausführung und dem Umfang der zu erbringenden Eigenleistungen (Innenausbau ganz oder teilweise in Eigenleistung).
Schwedenhaus. Das Schwedenhaus, meist im traditionellen Falun-Rot, in Gelb oder Blau und den typischen Sprossenfenstern wird auch hierzulande immer häufiger nachgefragt. Viele Fertighaus-Anbieter haben entsprechende Modelle im Programm.
Die Kosten für schlüsselfertige Varianten bewegen sich dabei ebenfalls zwischen 2.500 und 4.500 EUR pro m² Wohnfläche. Ausbauhäuser und Bausatzhäuser sind auch bei diesem Haustyp entsprechend günstiger.
Neben den reinen Baukosten sind beim Hausbau immer noch eine ganze Reihe weiterer Kosten zu kalkulieren: Grundstückskosten (inkl. 10 – 15 % Kaufnebenkosten), Baunebenkosten, Kosten für Bodenplatte oder Keller, Kosten für die Gestaltung des Grundstücks und Kosten für die spätere Ausstattung (Küche, Sanitärobjekte) und Einrichtung des Hauses.
Eine detaillierte Aufstellung der einzelnen Kostenpositionen samt Kosten finden Sie in unserem Artikel Fertighaus: Kosten.
Kostenunterschiede zu anderen Bauformen
- Wiederverkaufswert und Besicherung
- hoher natürlicher Wärmeschutzstandard
- gute Möglichkeiten für Eigenleistungen
- Pflegeaufwand
Wiederverkaufswert und Besicherung
Der schwerwiegendste Nachteil bei einem Holzblockhaus ist sein Wiederverkaufswert, der deutlich unter dem Wiederverkaufswert für andere Bauweisen liegt. Aus diesem Grund setzen Banken bei der Baufinanzierung häufig nur 50 – 70 % des Hauswerts bei der Besicherung an. Dem Holzblockhaus wird zudem eine deutlich geringere Nutzungsdauer als einem Steinhaus unterstellt, was auch die Wertstabilität stark negativ beeinflusst.
Viele Käufer lassen sich zusätzlich auch von der vermeintlich hohen Brandgefahr bei einem Holzblockhaus abschrecken. Tatsächlich besteht dafür aber kein höheres Risiko, langjährige technische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Brandgefahr und die Brandschäden bei einem Holzblockhaus sogar im Schnitt geringer sind als bei Steinhäusern, die häufig mit einer Vielzahl an leicht brennbaren Materialien ausgerüstet sind. Auch die unbegründete Angst vieler Käufer drückt aber in vielen Fällen den Wiederverkaufspreis noch weiter nach unten.
Risiko für ungeplante Kostensteigerungen
In den vergangen Jahren kam es mehrfach zu einem Mangel an Bauholz und in der Folge auch oft kurzfristig zu massiven Preissteigerungen und Bauverzögerungen. Das ist auch in Zukunft nie ganz ausgeschlossen und bedeutet im schlimmsten Fall beträchtliche , zuvor nicht eingeplante Mehrkosten beim Bau.
Hoher natürlicher Wärmeschutzstandard
Massive Holzblockhäuser wie das Kanada-Haus bieten durch das natürliche Baumaterial nicht nur ein exzellentes Raumklima – sie bringen auch von Natur aus bereits einen sehr hohen Wärmeschutzstandard mit. Aufwendige zusätzliche Dämmmaßnahmen können damit in den meisten Fällen entfallen, die vom GEG geforderten Wärmedurchgangswerte werden oft schon mit geringen Zusatzmaßnahmen problemlos erreicht.
Gute Möglichkeiten für Eigenleistungen
Die Blockhaus-Bauweise bietet hervorragende Möglichkeiten für Eigenleistungen – Bausätze sind häufig relativ kostengünstig, der Selbstaufbau gestaltet sich bei Blockbohlenhäusern häufig deutlich unkomplizierter als bei anderen Hausformen.
Pflegeaufwand
Holzblockhäuser benötigen einen höheren Pflegeaufwand als Häuser aus Massivbaustoffen. Das kann auch mit zusätzlichen Kosten über die Nutzungsdauer hinweg verbunden sein.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Naturstamm-Haus, individuell errichtet, eingeschossig
- aufwendiger Grundriss
- Wohnfläche: 110 m²
- Preisniveau hoch
- Kellerbau (voll unterkellert)
- Grundstücksgröße 1.200 m², hoher Grundstückspreis, inkl. 13,5 % Kaufnebenkosten
- Einrichtung und Ausstattung: sehr hochwertig
- Gestaltung des Außenbereichs: aufwendig
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 1.028.310 EUR |
Kellerbau | 61.600 EUR |
Baukosten | 478.500 EUR |
Baunebenkosten | 90.915 EUR |
Einrichtung | 85.500 EUR |
Außenanlage | 59.411 EUR |
Gesamtkosten | 1.804.236 EUR |
ohne Grundstückskosten | 775.926 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 7.053,87 EUR pro m² |
Kosten reduzieren beim Blockhaus
Um die Baukosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, gibt es einige Möglichkeiten:
- Ausbauhaus oder Bausatzhaus in Betracht ziehen: deutliche Reduktion der Kosten möglich
- Eigenleistungen einplanen: dabei kann gegebenenfalls auch die „Muskelhypothek“ bei der Finanzierung genutzt werden
- gegebenenfalls andere Holzbauweise in Betracht ziehen: z. B. Holzständerbauweise
- kleineres Grundstück wählen: Grundstückskosten sind ein wesentlicher Kostenfaktor bei den Gesamtkosten
FAQ
Was kostet ein Blockhaus?
In unserem Beispiel fallen für den Bau des Blockhauses Kosten von 4.545,80 EUR pro m² Wohnfläche (inkl. Nebenkosten, ohne Grundstückskosten) an. Die Baukosten hängen jedoch stark vom Haustyp und der individuellen Ausführung ab, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kostenunterschiede gibt es zu anderen Bauweisen?
Beim Wiederverkaufswert und bei der Besicherung des Hauswerts hat das Blockhaus, ebenso wie beim Pflegeaufwand, deutliche Nachteile zu anderen Hausformen. Beim Raumklima, dem natürlichen Wärmeschutzstandard und den Möglichkeiten zu Eigenleistungen haben viele Blockhaustypen klare Vorteile gegenüber anderen Bauweisen. Mehr zu den einzelnen Unterschieden können Sie in unserem Artikel nachlesen.
Wie lassen sich beim Blockhaus Kosten sparen?
Ausbauhäuser und Bausatzhäuser sind eine gute Möglichkeit, um die Baukosten zu reduzieren. Durch nachgewiesene Eigenleistungen lässt sich über die „Muskelhypothek“ häufig auch die Finanzierungssituation verbessern. Auf die Größe des gewählten Grundstücks sollte ebenfalls geachtet werden. Mehr Tipps um die Gesamtkosten zu senken, finden Sie in unserem Artikel.