Der Werkstoff arbeitet und ist nicht überall erlaubt
Ein Blockhaus besteht aus massivem Holz und damit einem lebenden Werkstoff. Auch wenn die Balken lange abgelagert und ausreichend trocken sind, verhalten sie sich anders als Mauerwerk. Sie brauchen länger, um sich zu setzen und ihre endgültige Position einzunehmen.
Daraus resultiert eine teilweise monatelang anhaltende Geräuschentwicklung. Knacken und knarren gehören in dieser Phase zur Normalität, die nach Einzug bei lärmempfindlichen Personen zu eingeschränktem und gestörten Wohnkomfort führt.
Neben dieser dominanten Eigenschaft besteht der zweite prägende Nachteil einer Blockbaukonstruktion in der nicht gegebenen Genehmigungsfähigkeit. Während verputzte Holzhäuser nahezu überall erlaubt sind, schließen einige Bebauungspläne Blockhäuser explizit aus.
Abzuwägende Eigenschaften
- Sperrige und lange Bauwerksteile: Die Stämme für das Blockhaus sind so lang wie die Wände des Gebäudes. Entsprechend aufwendig sind Transport, Lagerung und Aufbau. Schweres Gerät wie ein Kran ist meist unvermeidbar.
- Brennrisiko und Brandschutz: Holz brennt, Mauerwerk nicht. Dieser Nachteil ist allerdings in der Praxis genauer zu bewerten. Verkohltes Mauerwerk muss nach dem Löschen meist abgerissen werden. Versengte Blockhausstämme können oft saniert werden.
- Instandhaltung: Holz muss gepflegt werden. Während beim Steinhaus Jahrzehnte ohne frischen Anstrich möglich sind, muss ein Blockhaus alle vier bis acht Jahre lasiert oder lackiert werden.
- Verrottung: Stehendes Wasser lässt das Holz verrotten. Insbesondere in Bodennähe müssen Pfützen und Rückstau bautechnisch ausgeschlossen werden.
- Geräuschentwicklung und Schall: Holz bietet Schallwellen eine bessere Membran und Verstärkung bei der Verbreitung. Die
Schalldämmung kann nur weniger effizient als mit anderen Baustoffen umgesetzt werden.
- Reparatur: Sollten Schäden entdeckt werden oder entstehen, ist das Beheben aufwendig und oft nur provisorisch möglich.
- Dichtigkeit: Damit zuverlässige Dichtigkeit gegen Feuchtigkeit, Kälte und Luftzug entsteht, muss die professionelle Dämmung nachträglich ergänzt werden, um das „Setzen“ auszugleichen.