Kostenbeispiel: Blockheizkraftwerk
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m²
- Nano-BHKW
- durchschnittlicher Einbau-Aufwand
Posten | Preis |
---|---|
Anlagenkosten | 14.200 EUR |
Einbau | 6.500 EUR |
Gesamtkosten | 20.700 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Anlagengröße
- Pufferspeicher
- Einbaukosten
- Kosten im Betrieb
Anlagengröße
Bei Blockheizkraftwerken (BHKW) für den privaten Haushalt muss unterschieden werden zwischen:
- Nano-BHKW
- Mikro-BHKW und
- Mini-BHKW
- Brennstoffzellenheizung
Nano-BHKW. Bei einem Nano-BHKW liegt die elektrische Leistung unter 2,5 kW. Diese Anlagen sind allerdings nicht sehr verbreitet, die Preise für Nano-BHKWs können stark unterschiedlich sein, liegen aber gewöhnlich zwischen 10.000 und 20.000 EUR.
Mikro-BHKW. Bei einer elektrischen Leistung von weniger als 10 kW gilt das Blockheizkraftwerk als MIkro-BHKW. Die Kosten für Mikro-BHKWs liegen gewöhnlich zwischen 20.000 und 30.000 EUR.
Mini-BHKW. Bei einer Mini-BHKW Anlage liegt die elektrische Leistung unter 50 kW. Für Mini-BHKW ist gewöhnlich mit Anschaffungskosten zwischen 35.000 und 50.000 EUR zu rechnen. Für die meisten privaten Haushalte sind solche Anlagen allerdings bereits deutlich überdimensioniert.
Brennstoffzellenheizung. Eine Brennstoffzellenheizung ist eine spezielle Form von Blockheizkraftwerken, bei denen Gas in Wärme, Strom und Wasser umgewandelt wird. Die Kosten bewegen sich bei üblichen Anlagengrößen in Privathaushalten gewöhnlich zwischen 25.000 und 40.000 EUR. Gewöhnlich wird allerdings eine zusätzliche Heizungsanlage (Spitzenlastkessel) benötigt.
Pufferspeicher
Wird zusätzlich ein Pufferspeicher benötigt, muss gewöhnlich mit zusätzlichen Kosten zwischen 1.500 und 3.500 EUR, je nach Größe und Art des Speichers, gerechnet werden.
Einbaukosten
Die Kosten für den Einbau und den Anschluss der Anlage richten sich stark nach den örtlichen Gegebenheiten und den Anschlussvoraussetzungen, daneben auch nach der Bauweise der Anlage. Gewöhnlich bewegen sich die Einbaukosten zwischen 5.000 und 10.000 EUR.
Kosten im Betrieb
Bei den Kosten im Betrieb sind die Kosten für die Brennstoffe zu rechnen -. dazu kommen die Wartungskosten.
Brennstoff-Kosten. Die zu erwartenden Kosten für den Brennstoff richten sich nach derArt der Anlage, der Anlagenleistung und dem Wirkungsgrad. Darüber hinaus ist natürlich entscheidend, welcher Brennstoff eingesetzt wird (Gas, Öl, Pellets). Pauschale Angaben sind daher nicht möglich – die Betriebskosten müssen immer für die einzelne Anlage individuell kalkuliert werden.
Wartungskosten. Die Höhe der Wartungskosten wird gewöhnlich nach erzeugter Strommenge gemessen. Bei Anlagen, wie sie für Privathaushalte üblich sind, kann gewöhnlich von Kosten in der Höhe von 2 – 4 Cent pro kWh erzeugtem Strom ausgegangen werden.
Wird ein Vollwartungsvertrag abgeschlossen, ist häufig mit höheren Kosten zu rechnen, gewöhnlich um 5 Cent pro kWh erzeugtem Strom. Dafür sind meist auch der Austausch von Ersatzteilen und Reparaturen in bestimmtem Umfang inkludiert.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m²
- Mikro-BHKW
- Pufferspeicher
- hoher Einbau-Aufwand
Posten | Preis |
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Anlagenkosten | 26.500 EUR |
Pufferspeicher | 2.800 EUR |
Einbau | 8.500 EUR |
Gesamtkosten | 37.800 EUR |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus
- Nano-BHKW, geringe Dimensionierung
- geringer Einbauaufwand
Posten | Preis |
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Anlagenkosten | 11.500 EUR |
Einbau | 4.800 EUR |
Gesamtkosten | 16.300 EUR |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Wirtschaftlichkeit berechnen lassen
- Anlage nicht überdimensionieren
- auf Einspeisung verzichten
Wirtschaftlichkeit berechnen lassen
Gesamteffizienz beachten. Nicht in jedem Fall ist ein BHKW auch tatsächlich wirtschaftlich. Zu beachten sind dabei vor allem die Gesamteffizienz, die zwar gewöhnlich bei 80 – 90 % liegt, von hochwertigen Brennwertheizungen (Wirkungsgrad über 100 %) aber deutlich in den Schatten gestellt wird.
Effizienz der Stromerzeugung beachten. Besonders bei KWK-Anlagen ((Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen) ist die Effizienz der Stromerzeugung in vielen Fällen nur sehr gering. Hier sollte geprüft werden, ob die Stromerzeugung über eine PV-Anlage im Einzelfall nicht wirtschaftlicher wäre.
Anlage nicht überdimensionieren
BHKW-Anlagen sollten auf keinen Fall überdimensioniert werden. Zu groß dimensionierte Anlagen sind automatisch unwirtschaftlich im Betrieb.
Auf Einspeisung verzichten
Besonders bei einem Blockheizkraftwerk lohnt es sich nur, den Strom selbst zu verbrauchen – ein Wiedereinspeisen ins örtliche Stromnetz wäre in den meisten Fällen nicht wirtschaftlich. Beim Zwischenspeichern von Strom sollten dabei auch die Speicherkosten pro kWh berücksichtigt werden, die sich aus Anschaffungskosten, mögliche Entladetiefe und Lebensdauer des Stromspeichers berechnen lassen.
FAQ
Was kostet ein Blockheizkraftwerk?
In unserem Beispiel kostet der Einbau eines Mikro-BHKW im Einfamilienhaus 20.700 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Anlagenleistung, die Art der Energieerzeugung (Gas, Öl, Pellets) und die Einbau- und Anschlusskosten im Einzelfall. Für die Kosten im Betrieb sind vor allem die Brennstoff-Kosten und der Gesamt-Wirkungsgrad der Anlage ausschlaggebend. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man die Wirtschaftlichkeit mit separaten Heizungs- und Stromerzeugungssystemen (Brennwertheizung oder Wärmepumpe + PV-Anlage) vergleicht. Bei der Auslegung sollten Anlagen auf keinen Fall überdimensioniert werden, da sie sonst automatisch unwirtschaftlich arbeiten. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.