Anforderungen an den Bodenbelag in der Küche
In der Küche finden viele Aktivitäten statt – sie ist in vielen Häusern und Wohnungen beinahe der Hauptaufenthaltsort. Vieles dabei stellt besondere Anforderungen an den Bodenbelag:
- das häufige Begehen
- das Kochen und Essen
- die häufig notwendige Reinigung (Hygiene)
- das Hantieren mit Flecken verursachenden Lebensmittel
- das Hantieren mit heißem Fett
- Bastelarbeiten in der Küche mit den Kindern
Dementsprechend ergeben sich einige Voraussetzungen, die ein Bodenbelag in der Küche unbedingt erfüllen sollte:
- er muss möglichst resistent gegen Abrieb sein (wegen dem häufigen Begehen und der Bildung sogenannter „Laufstraßen“)
- er muss leicht zu reinigen sein (häufige Reinigung)
- er sollte resistent gegen Flecken sein (fleckenverursachende Stoffe dürfen nicht in das Material eindringen)
- er sollte möglichst rutschfest sein (auch in feuchtem Zustand)
- er sollte unempfindlich gegen Hitze sein (eventuelles Herunterfallen heißer Gegenstände oder Heruntertropfen von heißem Fett)
- er sollte eine Robustheit gegenüber Gegenständen sein, die auf ihn fallen könnten
Nur wenige Bodenbeläge erfüllen alle diese Anforderungen – in vielen Fällen muss man kleinere Kompromisse eingehen.
Eine Rolle für die Auswahl eines Bodenbelags spielt dabei nicht zuletzt auch der Preis. Allerdings muss man in diesem Fall den Preis immer mit der Haltbarkeit des Bodenbelags gegenrechnen – nur so ergibt sich eine sinnvolle Kosten-Nutzen-Rechnung.
Fliesen in der Küche
Fliesen sind der Bodenbelag, der den Anforderungen an ihn zu 100% immer gerecht wird. An einem Fliesenboden müssen sich alternative Bodenbeläge im Hinblick auf ihre Tauglichkeit immer messen lassen.
Fliesen sind
- sehr lange haltbar (bis zu 40 oder 50 Jahre sind durchaus üblich)
- sehr widerstandsfähig (Feinsteinzeug hat eine Oberflächenhärte nur knapp unter der von Diamant)
- völlig unempfindlich gegenüber Flecken (wenn es sich um glasierte Fliesen handelt)
- sehr leicht zu reinigen (Substanzen können auf der glatten Oberfläche weder haften noch in sie eindringen)
- in entsprechender Ausführung hoch rutschfest (Rutschfestigkeitsklasse größer als 9 ist sinnvoll – auch in der Küche)
- beständig gegenüber Hitze
- beständig gegenüber den meisten Chemikalien
- leicht von Fettschichten zu befreien
- sehr hart und abriebfest (Feinsteinzeug hat auch über Jahrzehnte hinweg keinen merkbaren Abrieb wegen seiner hohen Härte)
Der einzige Nachteil beim Fliesenboden in der Küche ist, dass schwere Gegenstände (zum Beispiel ein massiver Kochtopf), die auf ihn fallen möglicherweise einmal Fliesen beschädigen können. Das kommt in der Praxis allerdings äußerst selten vor, zudem sind die meisten Feinsteinzeugfliesen so robust, dass sie auch solche „Unfälle“ meist problemlos überstehen.
Preis von Fliesen
Zum Preis von hochwertigen Fliesen kommen auch noch die Kosten für die Verlegung. Insgesamt müssen Sie mit Kosten von rund 60 – 100 EUR pro m² für den gesamten Fliesenspiegel rechnen.
Setzt man dabei aber die hohe Haltbarkeit von Fliesen dem Preis entgegen, ergibt sich ein sehr günstiges Verhältnis. Fliesen halten 40 Jahre oder länger, viele andere Bodenbeläge müssen in dieser Zeit mindestens 2 – 3 mal erneuert werden. Das ist (Kosten und Aufwand für 2 – 3 Verlegungen eingerechnet) deutlich teurer als ein hochwertiger Fliesenboden.
PVC-Boden oder Design-Vinyl-Boden
Diese Bodenbeläge sind erstaunlich belastbar und hoch abriebfest, vor allem wenn es sich um hochwertiges Design-Vinyl handelt. Nachteile gibt es aber
- in der Hitzefestigkeite des Bodens
- bei der Wasserdichtheit des Bodens
- bei der Fleckenresistenz
- bei der Widerstandsfähigkeit gegen heiße Fette
- beim Abrieb.
Ein einfacher PVC-Boden kostet rund 5 – 10 EUR pro m² und kann selbst verlegt werden, Design-Vinyl kann durchaus bis zu 30 EUR pro m² oder 40 EUR pro m² kosten, und ist damit fast genauso teuer wie Fliesen. Die Haltbarkeit liegt dabei aber kaum über 10 Jahren.
PVC-Fliesen können eine Alternative sein, der aber ebenfalls die Härte und Hitzefestigkeit eines originalen Fliesenbodens fehlt.
Holzboden in der Küche
Dielenböden sind besonders bei Landhaus-Küchen sehr beliebt. Der Holzboden ist allerdings empfindlich, schwer zu reinigen und anfällig für Flecken. Zudem benötigt er viel Pflege, und die Bildung von Laufstraßen ist bei echten Holzböden unvermeidlich.
Ein Parkettboden kann eine Alternative sein, bringt jedoch bei Massivparkett die gleichen Nachteile wie ein Holzboden mit sich. Bei Fertigparkett muss man die gleichen Nachteile wie bei Laminat in Kauf nehmen.
Nicht geeignetr Fußbodenbelag
Laminat in der Küche ist hoch problematisch – trotz der geringen Kosten für solche Böden sind sie meist eine sehr schlechte Alternative, das gilt auch für Feuchtraumlaminat.
Teppichböden sind aus verständlichen Gründen auch nur wenig für den Küchenbereich geeignet. Sie sind selbst im Esszimmer noch problematisch.