Was bedeuteten die Abriebklassen bei Bodenfliesen genau?
Bei der Abriebklasse spielt sowohl das Material der Fliese, als auch der Einsatzbereich eine Rolle. Je kleiner die Zahl der Abriebklasse, desto weniger stark kann eine Fliese beansprucht werden:
- Abriebklasse 1 – sehr leichte Beanspruchung für Räume mit niedriger Begehungsfrequenz
- Abriebklasse 2 – leichte Beanspruchung für Wohnräume
- Abriebklasse 3 – mittlere Beanspruchung für den Wohnbereich, inklusive Flur und Eingangsbereich
- Abriebklasse 4 – stärkere Beanspruchung, für Räume wie Küche oder stark genutzte Eingangsbereiche, Terrassen und Flure.
- Abriebklasse 5 – starke Beanspruchung für Gewerberäume mit hoher Frequentierung
Wie werden die Abriebklassen für Bodenfliesen festgelegt?
Die Abriebklassen für Bodenfliesen werden durch die ISO 10545-7: „Keramische Fliesen und Platten – Teil 7: Bestimmung des Widerstandes gegen Oberflächenverschleiß – Glasierte Fliesen und Platten“ definiert.
Abriebklassen gibt es also nur bei glasierten Platten. Durch diese wird auch die Qualität der Fliesen teilweise definiert.
Für die Haltbarkeit nicht glasierter Fliesen gilt die ISO 10545-6: „Keramische Fliesen und Platten – Teil 6: Bestimmung des Widerstandes gegen Tiefenverschleiß, unglasierte Fliesen und Platten“.
Welche Abriebklasse passt zu welchem Wohnbereich?
Die Abriebklasse 1 bei Bodenfliesen ist für wenig genutzte Räume, die möglichst ohne Schuhwerk betreten werden, geeignet, also zum Beispiel im Schlafzimmer oder im Bad.
Abriebklasse 2 kann bereits für Wohnbereiche eingesetzt werden, allerdings sollte auch hier kein kratzendes Material eingetragen werden.
Abriebklasse 3 entspricht praktisch der „Standardnutzung“ und kann bedenkenlos in der kompletten Wohnung, auch im Eingangsbereich genutzt werden.
Wer viel Schmutz und Steinchen in den Eingangsbereich einträgt, oder Haustiere besitzt, sollte dagegen über Abriebklasse 4 nachdenken.