Einbautiefe: Das A und O für den Wasserabfluss
Die Einbautiefe einer bodengleichen Dusche ist entscheidend für eine reibungslose Entwässerung und die Vermeidung von Wasserschäden. Eine zu geringe Einbautiefe kann zu unzureichendem Gefälle und somit zu Staunässe führen, während eine zu große Einbautiefe den Einbau in Altbauten erschwert. Optimal sind Duschsysteme, die bereits bei einer Einbautiefe von 90 Millimetern funktionieren. Dies erleichtert die Planung und den Einbau, insbesondere bei Renovierungen und Modernisierungen, ohne Kompromisse bei der Leistung einzugehen. Eine genaue Abstimmung der Einbautiefe auf die baulichen Gegebenheiten ist daher unverzichtbar, um langanhaltende und effiziente Lösungen zu gewährleisten.
Der Einfluss des Untergrunds
Der Untergrund spielt eine wesentliche Rolle bei der Planung der Einbautiefe einer bodengleichen Dusche. Abhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes kann es erforderlich sein, spezielle Maßnahmen zu ergreifen, um die nötige Aufbauhöhe zu erreichen. Bei Betondecken müssen Sie häufig einen Teil des Estrichs entfernen, um Platz für die Duschwanne und den Ablauf zu schaffen. Dies kann besonders in Altbauten notwendig sein, wo der Estrich oft dünner ist. Sollte dies nicht ausreichen, besteht auch die Möglichkeit, den Abfluss durch ein Loch in die Decke des Raumes unter dem Bad zu verlegen, wobei allerdings stets bautechnische Vorschriften für Feuchträume zu beachten sind.
Holzbalkendecken stellen eine besondere Herausforderung dar, da hier der Ablauf parallel zu den Deckenbalken verlaufen muss, um die statische Integrität des Gebäudes nicht zu gefährden. In manchen Fällen kann es notwendig sein, Teile des Holzbodens zu entfernen, vorausgesetzt, dies beeinträchtigt die Statik nicht. Für Badezimmer in oberen Stockwerken, in denen eine Absenkung des Estrichs nicht möglich ist, gibt es alternative Lösungen. Beispielsweise können die Abwasserleitungen an der Decke des Raumes unter dem Bad angebracht werden. Dies führt jedoch zu einem Verlust an Raumhöhe im darunterliegenden Raum und ist nur dann sinnvoll, wenn dieser Raum, wie ein Keller, entsprechend genutzt wird.
Beim Einbau einer bodengleichen Dusche auf unebenen Untergründen sollten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass das Gefälle stimmt und das Wasser problemlos abfließen kann. Durch die sorgfältige Planung und Berücksichtigung des Untergrunds können viele der typischen Probleme beim Einbau von bodengleichen Duschen, wie eine zu geringe Aufbauhöhe oder ein unzureichendes Gefälle, umgangen werden.
Spezielle Lösungen für geringe Aufbauhöhen
Wenn die baulichen Voraussetzungen nur eine geringe Aufbauhöhe zulassen, gibt es dennoch Lösungen, um eine bodengleiche Dusche zu realisieren. Einer der Ansätze beinhaltet die Nutzung besonders flacher Ablaufsysteme und spezieller Pumpsysteme, die auch bei niedrigen Einbautiefen zuverlässig arbeiten. Diese Systeme ermöglichen eine maximale Einbautiefe von unter 90 Millimetern und sind somit besonders geeignet für Altbauten oder Stockwerke, in denen die Estrichdicke begrenzt ist.
Zusätzlich können Sie den Fußboden im gesamten Bad anheben, um die benötigte Einbauhöhe zu gewährleisten. Dies erhöht jedoch die Gesamtkosten und bedarf einer sorgfältigen Planung, um die entstehende Stufe am Übergang zu anderen Räumen auszugleichen. Gerade bei Holzbalkendecken bietet der Einsatz von extra flachen Duschwannen eine praktikable Lösung, um den Wasserabfluss zu sichern, ohne die statische Integrität zu gefährden.
Für extreme Fälle gibt es auch die Möglichkeit eines speziellen Pumpsystems, das das Abwasser gegen den natürlichen Gefällefluss nach oben transportiert und so den Einbau einer bodengleichen Dusche auch bei minimalen Aufbauhöhen ermöglicht. Diese Systeme sind jedoch mit höheren Installations- und Betriebskosten verbunden.
Durchdachte Planung und die Auswahl der richtigen Komponenten sind entscheidend, um auch bei beengten Platzverhältnissen eine effiziente und langanhaltende Lösung zu schaffen.
Das richtige Gefälle: So vermeiden Sie Staunässe
Ein korrektes Gefälle ist essenziell, um sicherzustellen, dass das Wasser in Ihrer bodengleichen Dusche optimal abfließen kann und Staunässe verhindert wird. Die Fachliteratur empfiehlt ein Gefälle von etwa 2 %, was bedeutet, dass bei einem Duschplatz von 100 cm Tiefe, der Höhenunterschied vom Rand zum Ablauf etwa 2 cm betragen sollte. Ein solches Gefälle sorgt dafür, dass sich das Wasser nicht anstauen kann und zuverlässig in den Abfluss läuft.
Beim Einbau sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Berechnung des Gefälles: Planen Sie das Gefälle sorgfältig und berücksichtigen Sie die genauen Maße Ihrer Duschfläche.
- Materialauswahl: Nutzen Sie qualitativ hochwertige Materialien, um ein gleichmäßiges und langlebiges Gefälle sicherzustellen.
- Platzierung des Ablaufs: Für eine effektive Entwässerung wird der Ablauf idealerweise an der tiefsten Stelle des Gefälles installiert. Je nach Designvorgaben kann der Ablauf in einer Ecke, in der Mitte oder seitlich platziert werden.
- Berücksichtigung der Anstauhöhe: Achten Sie darauf, dass sich keine überschüssige Wassermenge über dem Rinnenrost aufstaut. Ein Staffelgefälle kann helfen, dies zu regulieren und eine gleichmäßige Verteilung des Wassers zu ermöglichen.
Durch eine sorgfältige Planung und Ausführung des Gefälles stellen Sie sicher, dass das Wasser in der bodengleichen Dusche optimal abfließt und Staunässe zuverlässig vermieden wird.
Die richtige Reihenfolge beim Fliesen
Ein erfolgreicher Fliesenprozess beginnt stets mit der richtigen Reihenfolge. Sie sollten zuerst den Boden fliesen. Dies ermöglicht es Ihnen, die Bodenfliesen präzise zu verlegen und das notwendige Gefälle für den Wasserabfluss in der Dusche zu berücksichtigen. Achten Sie hierbei darauf, dass die Fliesen rund um den Abfluss so angepasst werden, dass das Wasser optimal abfließen kann. Dies erfordert manchmal das Zuschneiden der Fliesen in Keilform, um einen Trichtereffekt zu erzielen.
Sobald der Boden verfliest und trocken ist, können Sie mit den Wandfliesen fortfahren. Beginnen Sie dabei immer von unten nach oben. Stellen Sie sicher, dass die unterste Reihe der Wandfliesen bündig mit dem Boden abschließt, um ein ästhetisches Gesamtbild zu erzeugen und eventuelle unregelmäßige Schnitte der Bodenfliesen zu überdecken. Eine exakte Höhe der ersten Wandfliesenreihe erleichtert zudem die Planung und verhindert spätere Anpassungen.
- Bodenfliesen verlegen und das notwendige Gefälle einplanen.
- Fliesenkleber auftragen und Bodenfliesen präzise zuschneiden, besonders im Bereich des Abflusses.
- Trocknungszeit nach Herstellerangaben abwarten.
- Wandfliesen von unten nach oben verlegen, bündig mit den Bodenfliesen.
- Individueller Zuschnitt der untersten Fliesenreihe, um Unregelmäßigkeiten zu vermeiden.
- Nach dem Trocknen alle Flächen gründlich verfugen, um ein wasserdichtes Ergebnis zu gewährleisten.
Mit dieser Vorgehensweise stellen Sie sicher, dass Ihre bodengleiche Dusche nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend ist.
Der Ablauf: Ein unterschätzter Faktor
Die Wahl des richtigen Ablaufs spielt eine entscheidende Rolle beim Einbau einer bodengleichen Dusche und wird oft unterschätzt. Der Ablauf muss ausreichend dimensioniert sein, um die Wassermenge, die durch die Duschkopfbrause fließt, problemlos bewältigen zu können. Dies ist besonders wichtig bei der Verwendung von großflächigen Regenduschen oder Schwallbrausen. Ein zu kleiner Ablauf könnte das Wasser nicht schnell genug abführen, was zu Überschwemmungen im Badezimmer führen kann.
Um dies zu verhindern, sollten Sie Folgendes beachten:
- Ablaufleistung: Ein moderner Ablauf sollte eine Schluckleistung von mindestens 30 Litern pro Minute erreichen, um auch große Wassermengen zu bewältigen.
- Durchmesser beachten: Der Durchmesser des Ablaufrohrs sollte mindestens 40 mm betragen, um ein optimales Abfließen zu gewährleisten.
- Ablauftiefe anpassen: In Altbauten ist es oft notwendig, den Ablauf tiefer zu legen oder sogar Pumpensysteme zu nutzen, um die erforderliche Ablaufhöhe zu erreichen. Dies kann die Installation erheblich beeinflussen und erfordert gegebenenfalls bauliche Anpassungen.
- Regelmäßige Überprüfung: Prüfen Sie während der Installation die Dichtigkeit des Ablaufsystems und führen Sie gegebenenfalls Anpassungen durch, um langfristige Schäden durch Wasserlecks zu vermeiden.
Durch eine sorgfältige Planung und die Auswahl eines geeigneten Ablaufsystems stellen Sie sicher, dass Ihre bodengleiche Dusche zuverlässig und nachhaltig funktioniert.
Die Schwelle: Ein zusätzlicher Schutz
Eine Schwelle in der bodengleichen Dusche dient als effektiver Schutz gegen austretendes Schwallwasser, das ungehindert in den restlichen Raum eindringen könnte. Besonders in kleineren Bädern, in denen ein ausreichendes Gefälle nicht realisierbar ist, stellt die Schwelle eine sinnvolle Lösung dar. Durch eine minimale Erhöhung von etwa 10 mm wird sichergestellt, dass eventuelles Schwallwasser von der Dusche zurückgehalten wird und nicht in angrenzende, nicht abgedichtete Räume gelangt.
Vorteile einer Schwelle
- Vermeidung von Wasserschäden: Sie schützt besonders dann, wenn es zu Verstopfungen im Abfluss kommt und überschüssiges Wasser austritt.
- Barrierefreiheit: Eine Erhöhung von 10 mm ist für gehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer keine große Hürde, gewährleistet gleichzeitig aber einen guten Schutz gegen austretendes Wasser.
- Einfache Nachrüstung: Die Installation einer Schwelle ist auch nachträglich relativ leicht umzusetzen und kann oft ohne größere Umbauten erfolgen.
Planen Sie die Anbringung einer Schwelle immer in Zusammenspiel mit anderen Wassersicherheitsmaßnahmen, um den höchsten Schutz vor Wasserschäden zu gewährleisten.