Geringe Aufbauhöhe – Die Lösungsmöglichkeiten
Eine geringe Aufbauhöhe muss Ihrem Traum von einer bodengleichen Dusche nicht im Wege stehen. Es gibt verschiedene Herangehensweisen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten:
Extraflache Duschwanne verwenden
Extraflache Duschwannen, auch als Duschtassen bekannt, sind eine beliebte Lösung. Sie haben eine sehr geringe Körperhöhe und lassen sich oft problemlos in den Estrich einarbeiten. Achten Sie darauf, ein Modell zu wählen, das zu den baulichen Gegebenheiten in Ihrem Badezimmer passt.
Einbau eines befliesbaren Duschelements
Befliesbare Duschelemente bieten eine nahtlose und optisch ansprechende Lösung. Diese Elemente integrieren ein leichtes Gefälle, damit das Wasser abfließen kann. Die Aufbauhöhe kann dabei durch spezielle, niedrige Ablaufsysteme minimiert werden. Ideal sind dabei Systeme, die unter 65 mm Aufbauhöhe benötigen.
Verwendung einer Ablaufpumpe
In besonders engen baulichen Gegebenheiten, wo das Gefälle nicht ausreicht, kann eine Ablaufpumpe zum Einsatz kommen. Diese pumpt das Wasser aktiv ab und ermöglicht so die Installation einer bodengleichen Dusche, selbst bei minimaler Aufbauhöhe.
Boden teilweise absenken
Sollte es die Statik des Gebäudes zulassen, können Sie den Estrich im Duschbereich absenken, um ausreichend Raum für das Ablaufsystem zu schaffen. Diese Methode erfordert einen hohen Aufwand und sollte nur unter Beratung einer Fachkraft umgesetzt werden.
Geeignete Ablaufsysteme wählen
Verschiedene Ablaufsysteme wie Punktabläufe, Rinnenabläufe oder wandnahe Abläufe können den vorhandenen Platz optimal ausnutzen. Besonders wandnahe Abläufe können die geringste Aufbauhöhe realisieren, da sie oft durch bereits vorhandene Wandinstallationen entwässert werden können.
Duschwanne mit geringer Aufbauhöhe
Eine Duschwanne mit geringer Aufbauhöhe ist optimal, wenn Sie eine unkomplizierte und dennoch moderne Lösung für Ihr Badezimmer suchen. Diese Duschtassen zeichnen sich durch eine sehr flache Bauweise aus und bieten daher besonders in Renovierungsfällen oder bei begrenztem Platz ideale Bedingungen.
Vorteile von flachen Duschwannen
- Einfachere Abdichtung: Die durchgehende Oberfläche der Duschwanne erleichtert das Abdichten.
- Leichte Austauschbarkeit: Sollte es jemals Probleme mit dem Abfluss geben, kann die Wanne relativ einfach entfernt und ersetzt werden.
- Verschiedene Materialien: Diese Wannen sind in unterschiedlichen Materialien verfügbar, darunter Sanitäracryl, Keramik, Mineralguss und Stahlemaile.
- Rutschhemmende Oberflächen: Viele Modelle verfügen über rutschhemmende Beschichtungen, die zusätzliche Sicherheit bieten.
Auswahlkriterien
- Einbauhöhe: Achten Sie darauf, ein Modell zu wählen, das zu Ihren baulichen Voraussetzungen passt. Die Höhe kann stark variieren, wobei ultraflache Modelle eine Innentiefe von maximal 2 cm haben.
- Stabilität: Wenn Stabilität ein Kriterium ist, insbesondere bei der Nutzung durch Rollstuhlfahrer, sollten Sie entsprechende Modelle aus stabilen Materialien wie Quaryl in Betracht ziehen.
- Größe und Form: Die Wannen sind in diversen Formaten und Größen erhältlich, was Ihnen Flexibilität bei der Planung Ihres Badezimmers bietet.
Einbau und Anpassung
- Montage: Die Duschwanne wird, je nach Modell, entweder auf Füße gestellt oder in ein vorbereitetes Untergestell montiert.
- Versenkung im Boden: Bei ausreichender Bodentiefe kann die Duschwanne auch fast ebenerdig eingebaut werden, wobei oft eine minimale Kante verbleibt.
- Abdichtung: Um Wasserschäden zu vermeiden, ist eine fachgerechte Abdichtung unerlässlich. Hier kann eine spezielle Abdichtungsmatte zusätzlichen Schutz bieten.
Duschelement mit Ablaufpumpe
Ein Duschelement mit Ablaufpumpe ist eine ideale Lösung, wenn die Abflussmöglichkeiten aufgrund einer geringen Aufbauhöhe eingeschränkt sind. Dies ist besonders nützlich in Altbauten oder bei stark begrenztem Platz im Badezimmer.
Vorgehensweise
Bei dieser Methode wird ein befliesbares Duschelement mit integriertem Gefälle verwendet. Das Duschwasser kann aufgrund der begrenzten Höhe nicht allein durch Schwerkraft abfließen und wird daher durch eine Ablaufpumpe aktiv abgepumpt. Diese Pumpen haben oft eine Leistung von ca. 25 Litern pro Minute bei einem Höhenunterschied von 0,6 Metern, was zuverlässig das Wasser zur nächsten Abwasserleitung befördert. Die Ablaufpumpe wird in der Regel im Estrich unterhalb des Duschelements installiert, was die Gesamtbauhöhe einschließlich Pumpe auf minimal 10 cm reduziert.
Einbau und Wichtige Überlegungen
- Pumpensystem und Abdichtung: Das Duschelement sollte über eine vormontierte Ablaufpumpe und ein integriertes Abdichtungssystem verfügen, welches das Gefälle zum Ablauf hin gewährleistet. Für eine ideale Abdichtung haben viele Modelle einen umlaufenden Randüberstand von ca. 7 cm, der eine zuverlässige Anbindung an angrenzende Wand- und Bodenflächen erlaubt.
- Planung und Installation: Die Einbauarbeit ist komplex und sollte von einer Fachkraft durchgeführt werden. Es ist wichtig, bei der Planung auf ausreichende Belüftung des Pumpensumpfs zu achten, um Geruchsbildung zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass der Pumpenbetrieb durch einen Schwimmer gesteuert wird, der die Pumpe automatisch aktiviert, sobald Wasser auf die Duschfläche trifft.
- Wartung und Zugänglichkeit: Achten Sie darauf, dass die Pumpe wartungsfreundlich ist. Einige Systeme bieten besonders benutzerfreundliche Lösungen wie klappbare Duschböden, wodurch eine einfache Wartung und Zugriff auf die Pumpe ermöglicht wird.
Kompletter Bodenaufbau im Badezimmer
Wenn Sie den vollständigen Bodenaufbau im Badezimmer durchführen möchten, um eine bodengleiche Dusche zu integrieren, ist eine detaillierte Planung und Umsetzung erforderlich. Diese Methode kann notwendig sein, wenn andere Lösungen aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht in Frage kommen. Hierbei wird der gesamte Boden des Badezimmers angehoben, um die nötige Aufbauhöhe für den Duschplatz und dessen Ablaufsysteme zu schaffen.
Vorgehensweise
- Bodenfläche vorbereiten: Zunächst müssen Sie den bestehenden Bodenaufbau prüfen und planen, welchen Raum Sie für die Installation der verschiebungsfreien Duschfläche benötigen. Stellen Sie sicher, dass der alte Belag sowie der darunterliegende Estrich entfernt werden.
- Estrich erhöhen: Um die erforderliche Aufbauhöhe zu erzielen, wird ein neuer Estrich mit einem integrierten Gefälle verlegt. Beachten Sie dabei eine Mindesthöhe, die es erlaubt, die wasserführende Installation zu integrieren. Ein durchschnittliches Gefälle zum Abfluss hin beträgt etwa 2%.
- Ablaufsystem integrieren: Je nach Wahl des Ablaufsystems (Punktablauf, Duschrinne oder Wandablauf) müssen die Rohrleitungen entsprechend vorbereitet und das System sorgfältig eingebaut werden. Bei Wandabläufen kann der Aufbau etwas niedriger sein, da sie in die Wand integriert werden können.
- Abdichtung: Eine umfassende Abdichtung ist essenziell, um Wasserschäden zu vermeiden. Tragen Sie eine Verbundabdichtung auf und verlegen Sie Dichtbänder in den Übergangsbereichen zur Wand.
- Bodenbelag verlegen: Sobald der Estrich und die Abdichtung vollständig getrocknet sind, können der Bodenbelag und die Fliesen verlegt werden. Achten Sie darauf, Fliesen mit einer hohen Rutschfestigkeit zu wählen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Wichtige Überlegungen
- Statik prüfen: Klären Sie vorab die statischen Anforderungen mit einer Fachkraft ab, um sicherzustellen, dass die erhöhte Bodenlast tragfähig ist.
- Belüftung: Vergessen Sie nicht, eventuelle Belüftungsöffnungen einzuplanen, vor allem wenn Sie eine Ablaufpumpe verwenden, um Geruchsbildung zu verhindern.
- Budget: Bedenken Sie, dass diese Methode in der Regel mit höheren Kosten verbunden ist, da umfangreiche Arbeiten notwendig sind und der gesamte Bodenbelag erneuert werden muss. Ein umfassender Kosten-Nutzen-Vergleich lohnt sich hier.
Teilweise Absenkung des Rohbodens
In bestimmten baulichen Situationen bietet sich die Möglichkeit, den Rohboden punktuell abzusenken, um die notwendigen Voraussetzungen für eine bodengleiche Dusche zu schaffen.
Vorgehensweise
Diese Methode beinhaltet das Absenken des Bodenbereichs im vorgesehenen Duschplatz. Dadurch erhalten Sie den notwendigen Platz für die Installation des Ablaufsystems und das erforderliche Gefälle. Es ist wichtig, in diesem Zusammenhang besonders sorgfältig zu planen und vorzugehen, um den bestehenden Baukörper nicht unnötig zu schwächen.
Schritte zur Umsetzung
- Prüfung der Machbarkeit: Lassen Sie die statischen Gegebenheiten Ihres Gebäudes überprüfen, um sicherzustellen, dass eine Absenkung des Bodens möglich ist, ohne die Struktur zu kompromittieren. Ein Statiker ist hier unverzichtbar.
- Festlegung der Absenkungstiefe: Planen Sie die Tiefe der Absenkung basierend auf den technischen Anforderungen des gewählten Ablaufsystems. In der Regel sollten Sie etwa 5 bis 10 cm einplanen, je nach erforderlicher Aufbauhöhe und Raum für das Ablaufsystem.
- Markierung und Abtrag: Markieren Sie den Bereich der Absenkung auf dem Boden und tragen Sie den Rohbodens dort entsprechend ab. Dieser Schritt erfordert präzise Arbeit, um zu vermeiden, dass umliegende Bereiche beschädigt werden.
- Installation des Ablaufsystems: Installieren Sie das Ablaufsystem in der vorbereiteten Vertiefung. Achten Sie hierbei auf eine sorgfältige Abdichtung, um Wasserschäden zu vermeiden. Denken Sie daran, einen zusätzlichen Geruchsverschluss zu integrieren, um unangenehme Gerüche im Badezimmer zu verhindern.
- Estrich und Abdichtung: Füllen Sie den Bodenbereich um das Ablaufsystem mit Estrich auf und achten Sie dabei auf das nötige Gefälle. Eine vollflächige Abdichtung des abgesenkten Bereichs ist essenziell, um die Dichtigkeit zu gewährleisten. Verwenden Sie hierfür geeignete Abdichtungsmaterialien wie Verbundabdichtungen oder Dichtschlämmen.
- Nivellierung und Fliesen: Nachdem die Abdichtungen vollständig ausgehärtet sind, können Sie mit der Verlegung des Bodenbelags fortfahren. Achten Sie hierbei auf rutschhemmende Fliesen, speziell im nassbelasteten Barfußbereich.
Wichtige Überlegungen
- Statik und Gebäudestruktur: Eine gründliche statische Prüfung ist unerlässlich. In vielen Fällen kann der Rohboden nur punktuell abgesenkt werden, ohne die Tragfähigkeit des Gebäudes zu beeinträchtigen.
- Aufwand und Kosten: Bedenken Sie, dass diese Methode höhere Arbeitszeiten und Kosten beinhalten kann. Vergleichen Sie im Vorfeld mögliche Alternativen.
- Langfristige Dichtigkeit: Stellen Sie sicher, dass alle Abdichtungen fachgerecht ausgeführt und geprüft werden, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Kombination verschiedener Methoden
Um die optimale bodengleiche Dusche auch bei geringer Aufbauhöhe zu realisieren, bietet sich häufig eine Kombination der verschiedenen Methoden an. Verschiedene bauliche Gegebenheiten können spezifische Lösungen oder eine Mischung dieser erforderlich machen.
Möglichkeiten der Kombination
- Reduzierte Aufbauhöhe durch Kombisysteme: Nutzen Sie beispielsweise ein ultraflaches Duschelement und ergänzen Sie dieses mit einer Ablaufpumpe. So lässt sich auch bei begrenzter Aufbauhöhe ein ausreichendes Gefälle für den Wasserablauf sicherstellen.
- Teilabsenkung und flache Duschwanne: Indem Sie den Boden im Duschbereich leicht absenken und zugleich eine flache Duschwanne verwenden, können Sie den Einbau einer bodengleichen Dusche realisieren, ohne den Gesamtboden des Badezimmers komplett zu erhöhen.
- Anpassbare Ablaufsysteme und Pumpe: Entscheidenden Einfluss auf die Aufbauhöhe hat das Ablaufsystem. Durch die Kombination eines wandnahen Ablaufs mit einer integrierten Ablaufpumpe können Sie den notwendigen Raum für die Entwässerung schaffen, selbst bei minimaler Aufbauhöhe von unter 65 mm.
Planung und Beratung
Eine detaillierte Planung ist unverzichtbar, um die geeignete Kombination zu bestimmen:
- Analyse der baulichen Voraussetzungen: Überprüfen Sie die bestehende Statik und Aufbauhöhe Ihres Badezimmers. Dies ist insbesondere bei Altbauten wichtig, wo möglicherweise die vorhandenen Estrich- oder Deckschichten begrenzt sind.
- Fachberatung: Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten, um die geeigneten Methoden auf Ihre individuelle Situation abzustimmen. Fachleute können Ihnen helfen, Möglichkeiten wie Bodenteilabsenkungen oder den Einsatz spezifischer Ablauf- und Pumpsysteme zu evaluieren.
- Angebote vergleichen: Holen Sie verschiedene Angebote ein, um die kostengünstigste und funktionalste Lösung zu finden. Denken Sie daran, dass langfristige Zuverlässigkeit und Dichtigkeit Prioritäten haben sollten.
Mit einer durchdachten Kombination und fachkundiger Ausführung können Sie auch unter eingeschränkten baulichen Bedingungen eine dauerhafte und attraktive bodengleiche Dusche realisieren.