Warum ist die Abdichtung der Bodenplatte so wichtig?
Eine intakte Abdichtung der Bodenplatte ist entscheidend, um Ihr Haus vor Feuchtigkeit und daraus resultierenden Schäden zu schützen. Eindringendes Wasser kann das Mauerwerk schwächen und die Stabilität des gesamten Gebäudes gefährden. Besonders in Regionen mit hohem Grundwasserspiegel oder nach starken Regenfällen drückt das Wasser von unten gegen die Bodenplatte und kann durch Risse und Poren eindringen.
Feuchtigkeit im Keller begünstigt die Schimmelbildung, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Schimmelsporen verbreiten sich leicht über die Luft und beeinträchtigen das Raumklima negativ. Zudem wird der Keller durch Kälte und Feuchtigkeit aus dem Erdreich unangenehm kühl und feucht. Eine gut abgedichtete Bodenplatte trägt zu einem angenehmen und gesunden Raumklima bei, insbesondere wenn der Keller als Wohnraum genutzt werden soll.
Feuchte Kellerwände und Böden können gelagerte Gegenstände und Möbel beschädigen. Besonders Holz und Textilien sind anfällig für Feuchtigkeitsschäden. Langfristig lassen sich durch eine solide Abdichtung der Bodenplatte erhebliche Kosten sparen, die ansonsten durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen und gesundheitliche Behandlungen durch Schimmelbefall entstehen könnten.
Welche Möglichkeiten gibt es, die Bodenplatte im Altbau abzudichten?
Die nachträgliche Abdichtung der Bodenplatte in Altbauten stellt besondere Herausforderungen dar. Es gibt verschiedene Methoden, um die Bodenplatte effektiv abzudichten und Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen:
1. Bodenplatte von innen abdichten
Innenabdichtungen bieten eine praktische Lösung, wenn das Freilegen der Bodenplatte von außen zu aufwändig oder unmöglich ist. Methoden wie Dichtschlämme und Schweißbahnen aus Bitumen oder Kunststoff schaffen eine wasserdichte Barriere. Achten Sie darauf, mehrere Schichten aufzutragen und jede Schicht vollständig trocknen zu lassen, um eine wirksame Abdichtung zu gewährleisten.
2. Schleierinjektion
Bei der Schleierinjektion wird eine spezielle Injektionsmasse in ein Bohrlochraster unterhalb der Bodenplatte eingebracht. Diese Masse bildet eine dauerhafte, wasserundurchlässige Schicht, die auch bei Bauteilbewegungen stabil bleibt. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Bodenplatten, die von außen nicht zugänglich sind, und sollte von Fachleuten durchgeführt werden.
3. Kombinierte Methoden
Je nach den baulichen Gegebenheiten und der Art der Feuchtigkeitsbelastung kann es sinnvoll sein, mehrere Abdichtungsmethoden zu kombinieren. So lässt sich beispielsweise eine Schleierinjektion mit einer Oberflächenabdichtung durch Schweißbahnen oder Dichtschlämme kombinieren.
4. Alternative Lösungen
In bestimmten Fällen können natürliche Materialien zur Verbesserung des Raumklimas beitragen. Unlackierte Holzdielen regulieren die Feuchtigkeit und unterstützen die Abdichtung. Diese Methode erfordert jedoch eine gründliche Beratung durch einen Sachverständigen, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Worauf sollten Sie bei der Abdichtung der Bodenplatte achten?
Um eine dauerhafte und effektive Feuchtigkeitsbarriere zu gewährleisten, sollten Sie bei der nachträglichen Abdichtung der Bodenplatte in Altbauten verschiedene Aspekte beachten:
1. Regelungen der DIN 18533 beachten:
Die DIN 18533 legt fest, welche Anforderungen an die Abdichtung erdberührter Bauteile gestellt werden. Diese Norm gibt auch wertvolle Hinweise für die Sanierung von Altbauten. Stellen Sie sicher, dass die verwendeten Materialien und Methoden diesen Vorgaben entsprechen.
2. Spezielle Übergangsbereiche:
Die Übergangsbereiche zwischen der Bodenplatte und vertikalen Bauteilen wie Wänden und Rohren sind besonders anfällig für Feuchtigkeitsbrücken. Achten Sie darauf, dass diese Bereiche sorgfältig abgedichtet werden.
3. Berücksichtigung der Bodenbeschaffenheit:
Die Art des Bodens und seine Feuchtigkeitsbelastung sind entscheidend für die Wahl der Abdichtungsmethode. Ein Baugrundgutachten kann klare Hinweise geben, welche Maßnahmen notwendig sind.
4. Geeignete Materialien verwenden:
Die Unterschiede im Lastfall, wie Bodenfeuchte oder drückendes Wasser, beeinflussen die Materialwahl. Während Bitumenschichten und Dichtschlämme bei Bodenfeuchte oft ausreichend sind, benötigen Sie bei drückendem Wasser spezialisierte Abdichtungssysteme.
5. Nachträgliche Trocknung:
Wenn die Bodenplatte bereits Feuchtigkeit aufweist, sollte eine innen installierte Feuchtigkeitssperre wasserdampfdurchlässig sein. Andernfalls besteht das Risiko von Feuchteschäden am Fundament.
6. Berücksichtigung des gesamten Kellerklimas:
Eine vollständige Abdichtung erfordert oft zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung des Raumklimas, etwa durch Lüftung oder den Einsatz von Luftentfeuchtern.
7. Kombination verschiedener Methoden:
Unter Umständen ist es sinnvoll, mehrere Abdichtungsmethoden zu kombinieren. So lässt sich etwa eine Schleierinjektion mit einer Dichtschlämme verbinden, um maximale Wirksamkeit zu erzielen.
Eine sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung sind unerlässlich, um dauerhaft einen trockenen und stabilen Keller zu gewährleisten. Zögern Sie nicht, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.