Kostenbeispiel: Bodenplatte Garage
Beispielsituation:
- Bodenplatte 7 x 4 m, Tiefe 0,90 m
- ohne Bewehrung
- durchschnittliche Plattenstärke
- Bodenklasse 4
- Lagerung des Erdreichs auf dem Grundstück (Weiterverwendung)
Posten | Preis |
---|---|
Erdarbeiten | 1.450 EUR |
Bodenplatte | 2.880 EUR |
Gesamtkosten | 4.330 EUR |
pro m² | 154,64 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Erdarbeiten
- Herstellen der Fundamentplatte
- Dämmung
- Frostschürze
Erdarbeiten
Beim Bau der Bodenplatte stehen als erster Schritt die anfallenden Erdarbeiten. Das bedeutet den Aushub einer Baugrube in der benötigten Tiefe, das Anlegen einer sogenannten Sauberkeitsschicht und danach das Verfüllen und Verdichten.
Aushubtiefe. Ein Fundament muss in jedem Fall frostfrei gründen. Das bedeutet eine Mindesttiefe von 80 cm, in kälteren Gegenden können Fundamenttiefen von bis zu 150 cm angezeigt sein.
Bodenbeschaffenheit. Für die Kosten des Aushubs ist die vorhandene Bodenqualität entscheidend. Zur Beurteilung kann die im Bodengutachten des Baugrundes ausgewiesene Bodenklasse (Klassen 1 – 7) herangezogen werden.
Zusätzlich zur Bodenklasse können noch weitere erschwerende (verteuernde) Faktoren hinzukommen, insbesondere eine bestehende Grundwasserproblematik.
Kosten. Bei Bodenklassen bis Bodenklasse 4 ist gewöhnlich mit Aushubkosten zwischen 30 und 60 EUR pro m³ zu rechnen, mit steigender Bodenklasse oder bei erschwerenden Faktoren können die Kosten bis zu 100 EUR pro m³ oder sogar darüber liegen.
Die Aushubmenge (in m³) errechnet sich aus der Länge, der Breite und der Tiefe der Baugrube. Bei einer 10 x 10 m großen Baugrube mit 80 cm Tiefe ergeben sich demnach: 10 x 10 x 0,8 = 80 m³.
Zu den Kosten für den Aushub kommen noch die Kosten für das Anlegen der Sauberkeitsschicht, das Auffüllen und Verdichten des Fundaments. Diese Kosten liegen von Einzelfall zu Einzelfall sehr unterschiedlich.
Erdreich-Entsorgung. Das ausgehobene Erdreich kann entweder zur späteren Verwendung auf dem Grundstück verbleiben („seitlich lagern“) oder mit LKW abtransportiert und auf einer Deponie entsorgt werden.
Für das seitliche Lagern des Aushubs (auf dem Grundstück) werden gewöhnlich Kosten zwischen 4 und 8 EUR pro m³ verrechnet, für den Abtransport und eine Entsorgung des Aushubs können die Kosten gewöhnlich zwischen 10 und 30 EUR pro m³ liegen, abhängig vom Aufwand im Einzelfall (Auflade-Aufwand, Transportentfernung, Entsorgungskosten bei der jeweiligen Deponie).
Kostenabweichungen. Abweichungen bei den Kosten sind insbesondere dann möglich, wenn Gegebenheiten vorliegen, die die Erdarbeiten deutlich erschweren. Das kann etwa eine eingeschränkte Zugänglichkeit des Einbauorts sein (eingeschränkter Einsatz schwerer Maschinen, beengte Platzverhältnisse) oder auch zusätzlich notwendige Absicherungsmaßnahmen oder andere Aufwand verursachende Faktoren (z. B. Wassereinbruch in der Baugrube). Individuelle Faktoren können die Gesamtkosten für Erdarbeiten schnell massiv verteuern.
Herstellen der Fundamentplatte
Das eigentliche Herstellen des Fundaments umfasst folgende Schritte:
- das Errichten der Schalung
- der Einbau der Bewehrungselemente
- das Gießen der Bodenplatte
- die erforderlichen Nacharbeiten
Übliche Kosten. Bei unbewehrten Bodenplatten kann gewöhnlich von Kosten zwischen 90 und 130 EUR pro m² für die Herstellung der Bodenplatte ausgegangen werden.
Kostenbeeinflussende Faktoren. Von diesem Richtwert abweichende Kosten ergeben sich aufgrund folgender Faktoren:
- höhere Betonqualität (Betonklasse)
- höherer Betonpreis aufgrund von Zusatzstoffen (z. B. Fließverbesserer, Verzögerer, spezieller Fasern, etc.)
- höherer Schalungsaufwand (klassische Schalung mit Schalbrettern anstatt verlorener Schalung – höherer Arbeitsaufwand beim Einbau)
- zusätzliche Bewehrung (je nach Anzahl und Art der Bewehrungselemente)
- höhere Plattenstärke (größere Tragfähigkeit erforderlich)
- eingeschränkte Zugänglichkeit der Einbaustelle (wie schon bei den Erdarbeiten)
Individuelle Planung. Je nach Garagentyp und Bauweise (einfache Fertiggarage mit geringem Gewicht / gemauerte Massivgarage) kann eine ganz unterschiedliche Tragfähigkeit des Garagenfundaments erforderlich sein.
Aufgrund der statischen Anforderungen an das Garagenfundament wird dann ein individueller Fundamentplan angelegt – höhere Tragfähigkeit lässt sich dabei durch den gezielten Einbau einer Bewehrung, höhere Betonqualität oder eine höhere Stärke der Betonplatte erreichen.
Die Kosten für eine Bewehrung richten sich immer nach Art und Anzahl der verbauten Bewehrungselemente. Deren Preis hängt wiederum immer stark vom aktuell geltenden Stahlpreis ab.
Dämmung
Gedämmte Bodenplatten kommen bei Garagen gewöhnlich nicht zum Einsatz, sondern nur bei Wohngebäuden. Wird beim Garagenbau allerdings eine geheizte Garage und damit auch eine gedämmte Bodenplatte vorgesehen, liegen die Kosten höher. Für eine gedämmte Bodenplatte ist dann gewöhnlich mit Kosten zwischen 130 und 180 EUR pro m² für die Herstellung der Fundamentplatte zu rechnen.
Frostschürze
Um ein Auffrieren der Bodenplatte sicher zu verhindern, kann eine umlaufende Frostschürze gegossen werden. Dabei fallen sowohl zusätzlich Kosten für die Erdarbeiten an, da der Graben für die Frostschürze zusätzlich ausgehoben werden muss, als auch höhere Kosten für die Bodenplatte selbst (höherer Betonverbrauch, zusätzlicher Aufwand beim Gießen und gegebenenfalls bewehren).
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Bodenplatte 7 x 4 m, Tiefe 1,40 m
- Bewehrung nach Bewehrungsplan
- Frostschürze
- höhere Plattenstärke
- Bodenklasse 6
- Abtransport und Entsorgung des Erdreichs, hoher Aufwand
Posten | Preis |
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Erdarbeiten | 3.650 EUR |
Bodenplatte | 3.770 EUR |
Gesamtkosten | 7.420 EUR |
pro m² | 265,00 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Bodenplatte 7 x 4 m, Tiefe 0,90 m
- ohne Bewehrung
- geringe Plattenstärke
- Bodenklasse 3
- Lagerung des Erdreichs auf dem Grundstück (Weiterverwendung)
Posten | Preis |
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Erdarbeiten | 950 EUR |
Bodenplatte | 2.390 EUR |
Gesamtkosten | 3.340 EUR |
pro m² | 119,29 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Eigenleistung: z. B. Anlegen der Sauberkeitsschicht durch den Bauherren
- Fundament-Alternativen prüfen: vor allem bei leichten Garagen, evtl. Punktfundament oder Streifenfundament
FAQ
Was kostet eine Bodenplatte für die Garage?
In unserem Beispiel kostet die Garagen-Bodenplatte 154,64 EUR pro m² (Vollkosten inkl. Erdarbeiten). Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Kosten für die anfallenden Erdarbeiten (Bodenbeschaffenheit, Tiefe der Baugrube, individuelle Gegebenheiten) und die individuell gewählte Ausführung der Bodenplatte (Stärke, Bewehrung, Betonqualität und Betonpreis, Art der Schalung, Frostschürze). Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man gegebenenfalls Eigenleistung erbringt (z. B. Anlegen der Sauberkeitsschicht). Unter Umständen sollten mit dem zuständigen Planer Fundament-Alternativen (Punktfundament, Streifenfundament) erörtert werden, besonders bei sehr leichten Garagenbauten (z. B. Fertiggarage). Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.