Kostenbeispiel: Bodenplatte pro Quadratmeter
Beispielsituation:
- Bodenplatte 8 x 11 m
- unbewehrt
- Fundamenttiefe 0,9 m
- Bodenklasse 4
- seitliche Lagerung des Aushubs (Weiterverwendung auf dem Grundstück)
Posten | Preis |
---|---|
Erdarbeiten | 4.550 EUR |
Bodenplatte | 9.050 EUR |
Gesamtkosten | 13.600 EUR |
pro m² | 154,54 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Erdarbeiten
- Herstellen der Bodenplatte
Erdarbeiten
Beim Bau einer Bodenplatte muss zunächst eine Baugrube ausgehoben, eine sogenannte Sauberkeitsschicht eingebracht und anschließend die Baugrube verfüllt und verdichtet werden.
Kosten je nach Bodenbeschaffenheit. Die Kosten für die Erdarbeiten (Aushub) richten sich weitgehend nach der gegebenen Bodenklasse am Baugrundstück (ersichtlich aus dem Bodengutachten).
Bei üblichen Bodenbeschaffenheiten (Klasse 3 – 4) sind in der Regel zwischen 30 und 60 EUR pro m³ für den Aushub zu veranschlagen. Höhere Bodenklassen (ab Klasse 5) führen zu proportional steigenden Kosten, die bis zu 100 EUR pro m³ und mehr betragen können.
Auch eine gegebene Grundwasserproblematik kann die Kosten – unabhängig von der Bodenklasse – deutlich erhöhen. Gleiches gilt, wenn die Zugänglichkeit erschwert ist (eingeschränkter Maschineneinsatz) oder andere aufwandserhöhende Faktoren hinzukommen.
Aushubmenge. Welche Menge an Aushub (in Kubikmeter) erforderlich ist, lässt sich einfach berechnen, indem die Länge und die Breite der Baugrube mit der Tiefe (in m) mutipliziert werden.
Die Tiefe der Baugrube kann variieren. Das Fundament muss unbedingt frostfrei gründen, dafür ist in den meisten Gegenden Deutschlands eine Mindesttiefe von 80 cm notwendig. In Regionen mit stärkerem Frost kann eine Tiefe von bis zu 150 cm erforderlich sein.
Lagerung oder Entsorgung des Erdreichs. Das ausgehobene Erdreich kann entweder auf dem Grundstück verbleiben (Weiterverwendung, z.B. zum Auffüllen von Unebenheiten im Gelände) oder abtransportiert und auf einer Deponie entsorgt werden.
Für die Lagerung des ausgehobenen Erdreichs auf dem Grundstück werden in der Regel Preise zwischen 4 und 8 EUR pro m³ verrechnet. Der Abtransport und die Entsorgung verursachen höhere Kosten, die üblicherweise zwischen 10 und 30 EUR pro m³ liegen (je nach individuellem Aufwand für das Aufladen, den Transport und die Entsorgungskosten).
Frostschürze. Um ein Auffrieren der Bodenplatte sicher auszuschließen, wird in vielen Fällen eine sogenannte Frostschürze betoniert. Dabei handelt es sich um einen umlaufenden Graben rund um die Fundamentplatte, der bis in die frostfreie Schicht reicht.
Die Kosten für das zusätzliche Ausheben eines entsprechenden Grabens können die Kosten für die Erdarbeiten dann entsprechend verteuern.
Herstellen der Bodenplatte
Ausführung der Bodenplatte
Bei den Kosten muss zunächst zwischen den verschiedenen Ausführungen der Fundamentplatte unterschieden werden:
Ungedämmte, einfache Fundamentplatte. Bei einfachen, unbewehrten Bodenplatten (z.B. für eine Garage) kann gewöhnlich von Kosten zwischen 90 und 130 EUR pro m² für das Herstellen der Bodenplatte ausgegangen werden. Darin enthalten sind alle Arbeitsschritte vom Einbringen der Schalung über das Gießen bis zu den Nacharbeiten sowie die anfallenden Betonkosten.
Bewehrte Fundamentplatte. Soll eine Bewehrung in die Fundamentplatte eingebaut werden, erhöhen sich die Kosten gegenüber einer unbewehrten Fundamentplatte.
Die Mehrkosten für die Bewehrung sind abhängig von der Art und Anzahl der Bewehrungselemente, wie sie im Bewehrungsplan vorgesehen sind. Die Kosten für Bewehrungselemente können je nach aktuellem Stahlpreis stark schwanken.
Gedämmte Fundamentplatten. Bei modernen Wohnhäusern wird häufig auf eine gedämmte Fundamentplatte gesetzt, um die Wärmeverluste auch nach unten zu begrenzen, wenn kein Keller gebaut wird. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, später den Estrich zu dämmen, das gesamte Hausfundament wird zum Wärmespeicher. Eine Dämmung kann entweder als sogenannte Perimeterdämmung eingebaut werden, alternativ kann auch ein Thermoboden konstruiert werden.
Die Kosten für die Herstellung der Bodenplatte liegen in beiden Fällen in der Regel zwischen 130 und 180 EUR pro m².
Frostschürze. Beim geplanten Einbau einer Frostschürze erhöht sich sowohl der Betonverbrauch als auch der Aufwand für die Schalung. Die Mehrkosten für die Frostschürze sind je nach Ausführung im Einzelfall zu ermitteln.
Klassische Schalung. Bei Bodenplatten werden sehr häufig sogenannte „verlorene Schalungen“ eingesetzt (die Schalung verbleibt im Bauteil). Wird stattdessen auf eine klassische Schalung mit Schalbrettern gesetzt, erhöht sich der Arbeitsaufwand für das Anbringen der Schalung geringfügig. Die Gesamtkosten für die Bodenplatte werden dadurch jedoch meist nur unwesentlich beeinflusst.
Kostenbeeinflussende Faktoren
Neben der individuellen Ausführung der Bodenplatte wirken sich weitere Faktoren auf die Kosten für das Herstellen der Bodenplatte aus:
- die verwendete Betonqualität (Betonklasse)
- eventuell verwendete, verteuernde Zusatzstoffe im Beton (z.B. Fließverbesserer, Verzögerer, spezielle Fasern, etc.)
- die erforderliche Stärke der Betonplatte (entsprechend der benötigten Tragfähigkeit)
- die Zugänglichkeit der Einbaustelle (wie bei den Erdarbeiten)
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Bodenplatte 8 x 11 m
- bewehrt nach Bewehrungsplan
- Fundamenttiefe 1,4 m
- Frostschürze
- höhere Plattenstärke
- Bodenklasse 6
- Abtransport und Entsorgung des Aushubs (hoher Aufwand)
Posten | Preis |
---|---|
Erdarbeiten | 11.700 EUR |
Bodenplatte | 14.500 EUR |
Gesamtkosten | 26.200 EUR |
pro m² | 297,72 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Bodenplatte 8 x 11 m
- unbewehrt
- Fundamenttiefe 0,9 m
- Bodenklasse 4
- seitliche Lagerung des Aushubs (Weiterverwendung auf dem Grundstück)
Posten | Preis |
---|---|
Erdarbeiten | 2.980 EUR |
Bodenplatte | 7.530 EUR |
Gesamtkosten | 10.510 EUR |
pro m² | 119,43 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Eigenleistungen: z.B. Einbau der Sauberkeitsschicht in Eigenleistung, Selbsteinbringung meist nur in geringem Umfang möglich
- Fundamentalternativen abwägen: Insbesondere bei kleinen und leichten Gebäuden (z.B. Gartenhaus, Fertiggarage) können ggf. alternative Fundamentarten mit dem Planungsbüro erwogen werden – z.B. ein Punktfundament oder ein Streifenfundament aus einzelnen Fundamentstreifen.
FAQ
Was kostet eine Bodenplatte pro Quadratmeter?
In unserem Beispiel kostet die Bodenplatte 154,54 EUR pro m² (Vollkosten inkl. Erdarbeiten). Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die individuell gewählte Ausführung der Bodenplatte (bewehrt/unbewehrt, gedämmt, Frostschürze, Stärke der Betonplatte und Betonqualität) sowie die Kosten für die Erdarbeiten (Bodenbeschaffenheit, Fundamenttiefe, individuelle örtliche Gegebenheiten). Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich gegebenenfalls durch Eigenleistung sparen (z. B. Anlegen der Sauberkeitsschicht), meist jedoch nur in geringem Umfang. Gegebenenfalls sollten bei kleineren und leichteren Bauwerken (z. B. Fertiggarage in Leichtbauweise) mit dem zuständigen Planer mögliche kostengünstigere Fundament-Alternativen (Punktfundament, Streifenfundament) erörtert werden. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.