Warum muss die Bodenplatte einen Überstand haben?
Prinzipiell gilt, dass das Mauerwerk auf dem Rand der Bodenplatte errichtet wird, damit eine optimale Lastenverteilung erreicht werden kann. Ist die Bodenplatte zum Beispiel zu groß, kann das statische Nachteile mit sich bringen.
Allerdings sind die meisten Bodenplatten darauf ausgelegt, dass sie an den Seiten um wenige Zentimeter überstehen. Damit wird die Schichtdicke der Baustoffe abgedeckt, die von außen an der Gebäudewand angebracht werden müssen. Neben der Dämmung sind davon auch die Fassade und etwaige Verbundstoffe umfasst.
Wer legt fest, wie groß der Überstand der Bodenplatte ist?
Wie groß der Überstand der Bodenplatte tatsächlich sein darf, wird bereits bei den statischen Berechnungen festgelegt. Je nach Bodengutachten, Größe der Betonplatte und Dicke des Fundaments können dafür unterschiedliche Werte maßgeblich sein.
Auch die Anschlüsse der Bodenplatte und die ausgewählte Abdichtung können eine Rolle spielen. Überlassen Sie diese Berechnungen immer einem zertifizierten Statiker, damit keine Probleme bei der Druckfestigkeit und der Tragfähigkeit des Fundaments entstehen.
Was tun, wenn die Bodenplatte zu groß ist?
Ist hingegen die gesamte Bodenplatte zu groß geraten, handelt es sich im Regelfall um einen Baufehler. Dann sollten Sie sich an das zuständige Bauunternehmen wenden und eine Beschwerde einreichen. Holen Sie am besten einen unabhängigen Sachverständigen hinzu, um etwaige Folgeschäden durch die falsche Dimensionierung der Bodenplatte im Blick behalten zu können.
Ein Sonderfall sind Unterkellerungen, die größer als die Bodenplatte angelegt wurden. Dafür sind aber spezielle Baugenehmigungen notwendig, die nur noch selten ausgestellt werden.