Kostenbeispiel: Bodenproben
Beispielsituation:
- Bodenuntersuchung im privaten Garten
- aufwendige Untersuchung
- durchschnittliche Preise beim Labor
Posten | Preis |
---|---|
Gutachtenerstellung | 78, 50 EUR |
Probenversand | 4,50 EUR |
Gesamtkosten | 83 EUR |
Kostenüberblick
- Bodenproben im eigenen Garten
- Bodenproben in der Landwirtschaft und im professionellen Gartenbau
- Bodengutachten beim Hausbau (Baugrunduntersuchung)
Bodengutachten im eigenen Garten
Auch für den eigenen Garten kann es sich lohnen, eine Bodenuntersuchung durchführen zu lassen. Zwar gibt es im natürlichen Bewuchs immer bestimmte „Zeigerpflanzen“, die einen Hinweis darauf geben können, ob ein Boden eher sauer oder eher alkalisch ist und wie hoch der Gehalt an Kalk im Boden vermutlich ist – hoch zuverlässig sind solche Angaben allerdings nicht, auch wenn sehr erfahrene Hobbygärtner mit ihrer Einschätzung häufig richtig liegen.
Eine Bodenanalyse gibt dagegen sehr genau Aufschluss über die Bodenart und Bodenbeschaffenheit sowie den Nährstoffgehalt des Bodens. Solche genauen Angaben ermöglichen es, beim Gemüseanbau deutlich höhere Erträge aus dem Gemüsebeet zu erwirtschaften und generell erfolgreicher im Garten zu sein und sein Pflanzenwachstum optimal zu fördern. Ein offensichtlich „grüner Daumen“ hat also oft auch etwas mit einer exakten Bodenanalyse zu tun.
Einfache Bodenproben. Eine einfache Bestimmung des pH-Werts und einen Rückschluss auf den Kalkgehalt kann man auch selbst ohne großen Aufwand erreichen. Dafür gibt es einfache Teststreifen zur Ermittlung des pH-Werts verwenden (Kosten ca. 5 – 10 EUR).
Wer es etwas genauer haben will, kann auch elektronisches Messgerät beschaffen, die zusätzlich neben dem pH-Wert oft auch noch die Bodenfeuchte und sogar die auf den Boden auftreffende Lichtstärke, den Gehalt an Stickstoff und an Magnesium im Boden anzeigen können. Die Genauigkeit genügt sicherlich nicht wissenschaftlichen Ansprüchen, mit etwas Fachwissen kann man aus solchen Messergebnissen aber durchaus bereits recht brauchbare Schlüsse ziehen. Solche elektronischen Messgeräte bekommt man gewöhnlich für 20 bis 50 EUR.
Bodenproben aus dem Labor. Wer es gerne genauer haben will und den Nährstoffgehalt des Bodens genau kennen möchte kann einige Bodenproben an verschiedenen Stellen und aus unterschiedlicher Tiefe entnehmen und die Proben ins Labor schicken.
Für 20 – 40 EUR bekommt man bereits ein einfaches Gutachten mit den wichtigsten Bodenwerten und detaillierten Angaben zur Nährstoffversorgung des Bodens. Die Nährstoffklasse (A – E) gibt dabei an, welcher individuelle Düngebedarf besteht. Die Mengenangaben von Düngerherstellern bezieht sich meist auf Nährstoffklasse C – darunter muss mehr Dünger verwendet werden, als vom Hersteller angegeben, darüber deutlich weniger.
Für 50 – 100 EUR erhält man bereits ein sehr ausführliches Bodengutachten, das auch auf die im Boden vorhandenen Mineralstoffe und Spurenelemente (Zink, Mangan, Bor, Natrium, Kupfer) eingeht, die vorhandenen Nährstoffe werden einzeln genau angegeben. Aus den Angaben eines solchen Bodentests lässt sich eine sehr konkrete und gezielte Düngeempfehlung ableiten. Zusätzlich werden die Bodenproben auf mögliche Umweltbelastungen und das Vorhandensein von Schwermetallen untersucht.
Eine so detaillierte Bodenanalyse lohnt sich allerdings nur dann wirklich, wenn man wirklich sehr engagiert in seinem Garten zu Werke geht.
Bei der Entnahme der Bodenproben sollte man sich sehr genau an die Vorgaben des Labors halten, da Fehler bei der Entnahme das Ergebnis des Bodentests verfälschen können.
Bodenproben in der Landwirtschaft und im professionellen Gartenbau
Bodenproben in der Landwirtschaft. Die staatliche Düngerverordnung verlangt von Landwirten, den Düngerbedarf sachgerecht zu ermitteln, bevor Stickstoff oder Phosphat ausgebracht werden. Eine solche Untersuchung muss mindestens alle 6 Jahre, gegebenenfalls auch häufiger erfolgen. Die Probenentnahme muss meist durch vom Amt bestimmte Probennehmer erfolgen. Damit sollen Überdüngungen und daraus resultierende Belastungen des Grundwassers vermieden werden. In einzelnen Fällen ist auch eine Bestimmung des Humusgehalts vorgeschrieben.
Eine gewöhnliche Grund-Bodenuntersuchung umfasst gewöhnlich die Untersuchung der Bodenart, die Bestimmung des pH-Werts und die vorhandene Menge an Kalium, Magnesium, und Phosphat im Boden. Auch der Humusgehalt und die Menge der vorhandenen Mikronährstoffe im Boden werden häufig untersucht. Werden zusätzliche Bodenproben entnommen, kann auch die Menge des Gesamtstickstoffs im Boden untersucht werden.
Eine detaillierte Bodenanalyse ist aber durchaus im Interesse des Landwirts: eine gezielte Düngung spart nicht nur Kosten für den (teuren) Dünger, sie dient auch nicht zuletzt der Ertragssteigerung und der Gewinnmaximierung. Die Kosten, die meist bei mehreren hundert Euro liegen, machen sich für den Landwirt daher in jedem Fall bezahlt.
Bodengutachten im professionellen Gartenbau. Auch im professionellen Gartenbau liegen die Gründe für regelmäßige Bodenproben ähnlich wie beim Landwirt, es soll eine möglichst gezielte Düngung erfolgen, für ein möglichst optimales Pflanzenwachstum gesorgt und eine Ertragsmaximierung erreicht werden. Die Kosten für die durchgeführten Bodenanalysen liegen in einem ähnlich hohen Bereich wie in der Landwirtschaft, gesetzliche Verpflichtungen zu regelmäßigen Bodenanalysen bestehen in diesem Fall aber nicht.
Bodengutachten beim Hausbau (Baugrunduntersuchung)
Vor dem Errichten eines Gebäudes ist seit 2008 zwingend eine Entnahme von Bodenproben (Bohrungen) und eine bodenmechanische Untersuchung des Baugrunds erforderlich. Damit werden die Bodenart, die Tragfähigkeit des Bodens, aber auch die Grundwassersituation, die Höhe des Grundwasserspiegels und die Versickerungsfähigkeit des Bodens vom Bodengutachter festgestellt.
Die Kosten lieben beim beabsichtigten Bau eines Einfamilienhauses gewöhnlich zwischen 1.000 und 2.500 EUR . Details zu den Kosten erfahren Sie in unserem Artikel Bodengutachten: Kosten.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Baugrundgutachten
- größeres Grundstück
- erweitertes Gutachten
Posten | Preis |
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Anfahrt | 65 EUR |
Gutachtenerstellung | 2.370 EUR |
Gesamtkosten | 2.435 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, bieten sich verschiedene Möglichkeiten:
- Auf aufwendige Bodengutachten im Garten verzichten
- Bodengutachten schon vor dem Unterzeichnen des Kaufvertrags beauftragen
Auf aufwendige Bodengutachten im Garten verzichten
Wer in seinem Garten nur ein paar Gemüsebeete hat, findet meist auch mit einem einfachen Bodengutachten das Auslangen – oft genügt auch schon eine einfache pH-Wert-Messung. Bei einem Verdacht auf eine vorhandene Umweltbelastung oder eine mögliche Schwermetall-Belastung kann ein aufwendiges Gutachten aber durchaus angezeigt sein.
Bodengutachten schon vor dem Unterzeichnen des Kaufvertrags beauftragen
Ein Baugrundgutachten gibt Aufschluss über die Tragfähigkeit des Untergrunds und die Grundwassersituation auf einem Baugrundstück, bei umfassenden Gutachten auch über bisher nicht genannte Altlasten auf dem Grundstück. Damit ist schon im Vorhinein klar, ob teure oder sehr teure Maßnahmen (eine Pfahlgründung, aufwendige Abdichtarbeiten, umfassende Beseitigung von Altlasten im Boden) notwendig werden.
Erfährt man diese Dinge erst nach dem Kauf, kann ein solches Baugrundrisiko die Baukosten enorm verteuern, für die Beseitigung der Altlasten ist man dann als Eigentümer selbst verantwortlich. Einen Grund, nachträglich vom Kaufvertrag zurückzutreten oder den Kaufpreis zu mindern, stellen solche Baugrundrisiken gewöhnlich nicht dar – deshalb ist es sicherer, schon im Vorhinein Bescheid zu wissen und im Ernstfall den Kaufvertrag gar nicht erst zu unterschreiben.
FAQ
Welche Kosten verursachen Bodenproben?
In unserem Beispiel fallen für die Analyse der Bodenproben (Bodenuntersuchung im privaten Garten) Kosten von 83 EUR an. Die Kosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Arten von Kosten können anfallen?
Es können Kosten für eine Bodenuntersuchung im privaten Garten, eine Bodenanalyse für landwirtschaftliche Flächen oder Anbauflächen im professionellen Gartenbau oder Kosten für eine Baugrunduntersuchung anfallen. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten senken und unnötige Kosten vermeiden?
Im privat genutzten Garten kann man häufig auf aufwendige Untersuchungen verzichten. Beim Baugrundachten sollte man darauf achten, dass es bereits möglichst vor dem Grundstückskauf (vor der Kaufvertragsunterzeichnung) vorliegt. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.